Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.04.2018 12:00

Stock: Kühbach mit Fehlstart in die reformierte Bundesliga

Die Zuschauer in der Kühbacher Arena   erlebten aus nächster Nähe mit, wenn der hochkarätige Hauzenberger Neuzugang Willi Hacker die gegnerischen Stöcke ins Visier nahm.	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Die Zuschauer in der Kühbacher Arena erlebten aus nächster Nähe mit, wenn der hochkarätige Hauzenberger Neuzugang Willi Hacker die gegnerischen Stöcke ins Visier nahm. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Die Zuschauer in der Kühbacher Arena erlebten aus nächster Nähe mit, wenn der hochkarätige Hauzenberger Neuzugang Willi Hacker die gegnerischen Stöcke ins Visier nahm. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Die Zuschauer in der Kühbacher Arena erlebten aus nächster Nähe mit, wenn der hochkarätige Hauzenberger Neuzugang Willi Hacker die gegnerischen Stöcke ins Visier nahm. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Die Zuschauer in der Kühbacher Arena erlebten aus nächster Nähe mit, wenn der hochkarätige Hauzenberger Neuzugang Willi Hacker die gegnerischen Stöcke ins Visier nahm. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

„Alles hat gepasst - bis auf das Ergebnis”, bilanzierte TSV-Stockschützenchef Anton Stadlmair, „die Mannschaft hat bei Weitem nicht das umgesetzt, was sie kann.” Beim Abschlusstraining am Donnerstag und auch beim Einschießen am Samstagnachmittag hätte seine Elitetruppe noch jeden Stock getroffen - und dann das! Letztlich hätten halt die Nerven nicht mitgespielt, wusste Stadlmair um die Hauptursache für die Pleite und bekannte: „Das war für uns schon eine Lehrstunde.”

Die Abteilung hatte alles getan, um für die Premiere der neu strukturierten Bundesliga einen würdigen Rahmen zu bieten. Um die dritte Bahn, auf der geschossen wurde, hatten fleißihe Hände eine kleine Arena aufgebaut. Die 200 Zuschauer saßen ganz nah am Geschehen, kein anderer Schauplatz des ersten Spieltags hatte mehr Publikum. Die Stimmung war prächtig. Für die heimischen Besucher aber nur bis zum Ende des dritten Spiels, denn da stand Hauzenberg als Sieger bereits fest. Danach waren fast nur noch die Schlachtenbummler aus Niederbayern zu hören, die mit der Mannschaft im Omnibus angereist waren. Da bei Punktgleichheit in der Tabelle das Spieleverhältnis zählt, müssen bei jedem Wettkampf alle fünf Spiele absolviert werden.

Spiel Nummer drei war ausgesprochen spannend. Nach einem 0:7 nach der ersten Kehre kam der TSV zurück. Bei 11:12 musste die finale Kehre entscheiden. Herbert Schrittenlocher, der beste Kühbacher, hielt sein Team mit einem satten Treffer im Spiel, aber die Hauzenberger hatten den letzten Schuss, und Thomas Baumann gab sich keine Blöße - 11:15. A-Lizenz-Schiedsrichter Roger Ostermeier (Inchenhofen) musste einige Male sein Maßband zücken, es ging bisweilen um Millimeter.

Karl Baumgartner trauerte hinterher dem verpassten Sieg im dritten Spiel nach. „Dann wäre für uns mit dem Publikum im Rücken wieder alles drin gewesen.” Der ehemalige Kadertrainer des Deutschen Eisstock-Verbands fand, seine Mannschaft habe einer „ungewohnten Situation Tribut zollen müssen. Vor so vielen Zuschauern hat sie noch nie geschossen.” Im Rampenlicht zu stehen sei halt doch etwas anderes als zu trainieren.

Baumgartner machte aus seiner „riesigen Enttäuschung” kein Hehl. „Wir hatten uns so viel versprochen, aber wir konnten unser Spiel nie stabilisieren.” Wesentlicher Grund: „Uns ist ein guter erster Schuss abgegangen.”

Den hatten die Hauzenberger durch Neuzugang Willi Hacker. Wenn der 46-Jährige, der im Winter für Champions-League-Sieger ESV Jimmy Wien im Einsatz war, einen Kühbacher Stock traf, und das tat er meistens, dann flog der mit Karacho aus dem Zielfeld. Der gestandene Bundesligist war aber nicht Hacker allein. Die Baumann-Brüder Thomas, 30, und Florian, 26, standen dem Routinier in nichts nach. Thomas Baumann hatte überhaupt nur einen Fehlschuss und avancierte zum „Spieler der Auseinandersetzung”. Vierter im ECH-Bunde war Jürgen Irg.

„Das 10:0 ist natürlich schon eine Hausnummer”, sagte Florian Baumann, der als Moar mit prächtigen Massen voranging. Am Anfang sei aber auch in seiner Mannschaft eine große Anspannung spürbar gewesen. Aber die Hauzenberger bekamen ihre Nerven in den Griff, im Gegensatz zu den Kühbachern. Seit 2012 haben die Stockschützen aus dem Luftkurort im Landkreis Passau eine neue Halle mit fünf Bahnen. Die besseren Trainingsbedingungen zahlen sich aus.

Nicht einmal ein „Ehrenspiel” war den Kühbachern vergönnt. Beim finalen Abschnitt schien Ergebniskosmetik möglich. Der TSV führte nach fünf Kehren 11:5, aber die Niederbayern waren zu keinen Zugeständnissen bereit, verwandelten den Rückstand noch in ein 13:11.

„Wir hatten von Beginn zu großen Respekt vor dem Gegner”, meinte Anton Stadlmair. Rudi Baumgartner, der Sohn des Trainers, bat die Fans um Entschuldigung für die misslungene Vorstellung und versprach Wiedergutmachung. Die Gelegenheit dazu bietet sich schon am nächsten Samstag beim SV Mühlhausen, der beim aktuellen deutschen Meister Passau-Neustift 4:6 unterlag. „Uns ist ein guter erster Schuss abgegangen”


Von Heribert Oberhauser
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