menu

Aichacher Zeitung LogoAbstieg aus der Oberbayernliga West: „Der Schützengott ist kein Willprechtszeller” | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.02.2019 10:09

Abstieg aus der Oberbayernliga West: „Der Schützengott ist kein Willprechtszeller”

Wolfgang Fritz   und Melanie Schmölz beim Stechen: Mit einer glatten 10,7 schoss die Premerin Willprechtszell zurück in die Bezirksoberliga - Fritz erzielte nur eine 9,0.	Fotos: Josef Mörtl (Fotos: Josef Mörtl)
Wolfgang Fritz und Melanie Schmölz beim Stechen: Mit einer glatten 10,7 schoss die Premerin Willprechtszell zurück in die Bezirksoberliga - Fritz erzielte nur eine 9,0. Fotos: Josef Mörtl (Fotos: Josef Mörtl)
Wolfgang Fritz und Melanie Schmölz beim Stechen: Mit einer glatten 10,7 schoss die Premerin Willprechtszell zurück in die Bezirksoberliga - Fritz erzielte nur eine 9,0. Fotos: Josef Mörtl (Fotos: Josef Mörtl)
Wolfgang Fritz und Melanie Schmölz beim Stechen: Mit einer glatten 10,7 schoss die Premerin Willprechtszell zurück in die Bezirksoberliga - Fritz erzielte nur eine 9,0. Fotos: Josef Mörtl (Fotos: Josef Mörtl)
Wolfgang Fritz und Melanie Schmölz beim Stechen: Mit einer glatten 10,7 schoss die Premerin Willprechtszell zurück in die Bezirksoberliga - Fritz erzielte nur eine 9,0. Fotos: Josef Mörtl (Fotos: Josef Mörtl)

Die Ausgangslage war klar: Die abstiegsgefährdeten Teams aus Prem, Willprechtszell und Alberzell schossen gegeneinander. Mindestens ein Sieg war für Almenrausch Pflicht. Parallel hierzu schossen die ebenfalls noch zitternden fünf Schützinnen aus Peiting zu Hause gegen die Besten der Liga, Pobenhausen und Prittlbach 2. Und dieser letzte Wettkampftag im beschaulichen Alberzell im Gemeindebereich Gerolsbach fing schon äußerst unglücklich an für die Willprechtszeller.

Um 9.45 Uhr wurden die Gewehre ausgepackt und ein Sieg gegen Gastgeber Alberzell musste her. Wolfgang Fritz, die Nummer eins des Aufsteigers, verlor gegen Lisa Höpp (380:387 Ringe), ebenso an fünf Helmut Braunmüller gegen die wie entfesselt aufschießende Stephanie Höpp (375:381). Zeller Siege gab es dagegen an zwei: (Anna Birkmeir gegen Lisa-Marie Drees 378:374) und an drei (Michael Braunmüller gegen Jenny Pschida 377:369). Der tragische Held wurde an Position vier Thomas Braunmüller gegen Markus Höpp. Der Willprechtszeller lag bis zum vorletzten Schuss auf einem Kurs von 380 Ringen. Dann schoss er zum Entsetzen der vielen Zeller Fans eine Sieben. Nun lag es an Höpp, der noch zwei Schuss und 19-Ringe-Rückstand hatte. Der gelernte Maurer aus Alberzell kannte keine Nerven und schoss zwei Zehner, Endstand 3:2 für Alberzell (1889:1887 Ringe).

Die Alberzeller konnten nun beruhigt in die Mittagspause gehen, im letzten Schießen gegen die Tagbergschützen Gundelsdorf rechneten sie sich sowieso keine Siegchancen aus. Dann traten die Gundelsdorfer an die Schießstände. Mit Prem machten sie kurzen Prozess. Viktoria Ammler gegen Melanie Schmölz (394:387), Roland Obermaier gegen Kerstin Fahl (389:386), Marina Schmid gegen Thomas Ott (380:386), Michaela Meier gegen Philip Thorhauer (384:372) und schließlich Tobias Vogt gegen Lukas Raffler (371:362) sorgten für einen 4:1-Sieg (nach Gesamtringen 1918:1893).

Nach der Mittagspause war kein Platz mehr frei im Alberzeller Schützenheim. Es schoss Prem gegen Willprechtszell. Der Verlierer musste absteigen, der Sieger darf noch auf den Verbleib in der Oberbayernliga hoffen. Es wurde ein Krimi, der an die Nerven ging. Erfreulicherweise waren auch sehr viele Fans aus Eisingersdorf, Todtenweis, Oberbernbach sowie die erste Mannschaft aus Gallenbach zum Anfeuern gekommen. Wieder hieß es nach den ersten vier Duellen 2:2-Unentschieden: An zwei hatte Anna Birkmeir gegen Kerstin Fahl das Nachsehen (380:392), ebenso an drei Michael Braunmüller gegen Thomas Ott (382:388). Zeller Siege dagegen gab es an vier von Thomas Braunmüller gegen Philip Thorhauer (368:367) sowie an fünf von Helmut Braunmüller gegen Lukas Raffler (369:360).

Das ominöse Duell, das über Klassenerhalt oder Abstieg entscheiden sollte, fand an eins zwischen Melanie Schmölz und Wolfgang Fritz statt. Fritz war als Erster fertig mit 388 Ringen. Schmölz hatte noch zwei Schuss und 19 Ringe Rückstand. Prompt schoss sie eine Neun und eine Zehn - Gleichstand. Schmölz und Fritz waren nun einem unheimlichen Druck ausgesetzt. Beide hatten an diesem Tag schon 100 Schuss absolviert und dieser eine Schuss sollte über den Abstieg entscheiden. Schuss frei in 50 Sekunden war die Ansage vom Alberzeller Funktionär Hans Kneißl. Schmölz verriet anschließend, sie wisse nicht, wie sie den Schuss „raus brachte”. Es war jedenfalls ein gutes Blattl, eine 10,7. Fritz war im Nachteil, er musste nachlegen und schoss nur eine 9,0. Prem jubelte, während es die Willprechtszeller nicht fassen konnten. Fix und fertig war nach dem Schießen die Premerin Schmölz. So ein Schießen habe sie noch nie mitgemacht, sagte sie. Ein Einzelsieg hat zum Klassenerhalt gereicht.

Keine größere Bedeutung hatte das letzte Schießen zwischen Alberzell und Gundelsdorf (2:3/1898:1915). Im Einzelnen sah es wie folgt aus: Viktoria Ammler - Lisa Höpp 383:385, Roland Obermaier - Lisa-Marie Drees 390:389, Marina Schmid - Jenny Pschida 387:372, Michaela Meier - Markus Höpp 381:377, Andreas Sauer - Stephanie Höpp 374:375.

Eines steht jedenfalls fest: Gundelsdorf als Dritter und Prem als Vierter werden nächstes Jahr auf jeden Fall wieder in der Oberbayernliga mitschießen, Alberzell als Fünfter und Peiting als Sechster müssen warten, wie sich die Lage entwickelt. Von der Bezirksoberliga kommt Unterstall 2 hoch, Bergheim und eventuell Staudheim müssen aus der Bayernliga runter. Am 7. April müssen Prittlbach 2 und Pobenhausen um freie Plätze in der nächsthöheren Liga schießen. Dass beide Mannschaften berechtigte Chancen auf den Aufstieg haben, bewiesen sie in Peiting. Prittlbach 2 gewann gegen den Gastgeber 4:1 (1929:1877) und mit neuem Rekord gegen Wilzhofen 5:0 (1942:1898). Der für Prittlbach schießende Sielenbacher Erich Schallmair schoss gegen Wilzhofen 393 und gegen Peiting 391 Ringe. Pobenhausen gewann gegen Wilzhofen 5:0 (1938:1887) und gegen Peiting 4:1 (1930:1894).

OBERBAYERNLIGA WEST: Prittlbach 2 - Peiting 3:2 (1929:1877), Pobenhausen - Wilzhofen 5:0 (1938:1887), Willprechtszell - Prem 2:3 (1887:1895), Gundelsdorf - Alberzell 3:2 (1915:1898), Prittlbach 2 - Wilzhofen 5:0 (1942:1898), Prem - Gundelsdorf 1:4 (1893:1918), Pobenhausen - Peiting 4:1 (1930:1894), Willprechtszell - Alberzell 2:3 (1887:1889).

1. Prittlbach 2 53:17 26:2 2. Pobenhausen 55:15 24:4 3. Gundelsdorf 41:29 16:12 4. Prem 32:38 12:16 5. Alberzell 29:41 12:16 6. Peiting 31:39 12:16 7. Willprechtszell 27:43 10:18 8. Wilzhofen 12:58 0:28


Von Josef Mörtl
north