Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.09.2019 12:00

Wachablösung an der Matte

Nicht nur auf,   sondern auch neben der Matte haben Moritz Oberhauser (linkes Bild) und Tobias Mustafa alles im Griff. Inzwischen sind beide alleinverantwortliche Trainer der Aichacher Ringer.	Fotos: Peter Thurner (Fotos: Peter Thurner)
Nicht nur auf, sondern auch neben der Matte haben Moritz Oberhauser (linkes Bild) und Tobias Mustafa alles im Griff. Inzwischen sind beide alleinverantwortliche Trainer der Aichacher Ringer. Fotos: Peter Thurner (Fotos: Peter Thurner)
Nicht nur auf, sondern auch neben der Matte haben Moritz Oberhauser (linkes Bild) und Tobias Mustafa alles im Griff. Inzwischen sind beide alleinverantwortliche Trainer der Aichacher Ringer. Fotos: Peter Thurner (Fotos: Peter Thurner)
Nicht nur auf, sondern auch neben der Matte haben Moritz Oberhauser (linkes Bild) und Tobias Mustafa alles im Griff. Inzwischen sind beide alleinverantwortliche Trainer der Aichacher Ringer. Fotos: Peter Thurner (Fotos: Peter Thurner)
Nicht nur auf, sondern auch neben der Matte haben Moritz Oberhauser (linkes Bild) und Tobias Mustafa alles im Griff. Inzwischen sind beide alleinverantwortliche Trainer der Aichacher Ringer. Fotos: Peter Thurner (Fotos: Peter Thurner)

„Ogi ist jetzt komplett raus”, sagt Oberhauser. Der 27-Jährige und sein drei Jahre älterer Kompagnon Mustafa - die bei den Kämpfen nach wie vor auf die Matte gehen - bleiben der 2015 ausgegebenen Vereinsphilosophie treu, auf eigene Ringer zu bauen. „Es ist immer noch ein harter Weg”, sagt Oberhauser. Wenngleich, nicht alle seiner Schützlinge erlernten das Ringereinmaleins auf Aichacher Matten. Einer von ihnen ist Obaidullah Besmellah. Der 24-jährige Afghane ist im Fliegengewicht (bis 57 kg) ein absoluter Sieggarant, hat, seit dem er 2015 nach Aichach gekommen ist, nur einen Kampf gegen den deutschen Spitzenringer Niklas Stechele aus Westendorf verloren. Der andere ist Roberto Pira (38/bis 66 kg), den Özdemir in diesem Sommer, quasi als letzte Amtshandlung, nach Aichach vermittelt hat. Der 38-jährige Italiener ging hierzulande einst für Dewangen in der Bundesliga auf die Matte.

Dass der Weg mit eigenen Nachwuchskräften hart und steinig ist, mussten die Aichacher vor knapp zwei Jahren erfahren, als sie als Tabellenletzter aus der Landesliga Süd abgestiegen waren. Dass sie auch in der vergangenen Saison weiter als Landesligist firmierten, war der Ligenstruktur des Bayerischen Ringer-Verbandes (BRV) vor eineinhalb Jahren geschuldet. Der Neustart nach dem Abstieg ist den Aichachern jedenfalls gelungen, 2018 wurden die Paarstädter Mattenfüchse Vizemeister hinter dem SC Anger 2. „Damit hatten wir nicht unbedingt gerechnet”, sagt Oberhauser.

Von dem letztjährigen Achterfeld sind heuer nicht mehr viele Klubs übrig geblieben, genauer gesagt sind es nur noch drei, neben Aichach noch Trostberg und Diedorf. Anger 2 ringt künftig in der Bayernliga, Untergriesbach 2, Westendorf 3 (beide zurückzogen) und Absteiger Freising 2 in der Gruppenliga Süd. Ende Juli hat dann auch noch der Vorjahresvierte TSV St. Wolfgang seinen Rückzug aus der Landesliga Süd bekanntgegeben, so dass nur sieben Mannschaften an den Start gehen. Die Aichacher sind somit im fünften (5. Oktober) und zwölften Durchgang (23. November) wettkampffrei. „Akuter Personalmangel. Es stehen in zu wenigen Gewichtsklassen verlässliche Kämpfer bereit”, lautet die Begründung des Klubs aus dem Landkreis Erding.

Oberhauser kann das nachvollziehen: „Es ist nicht einfach, alle Gewichtsklassen zu bestücken.” Deshalb haben die Aichacher versucht, sich gerade in den unteren Gewichtsklassen breiter aufzustellen, was ihnen auch gelungen ist. „Wir haben pro Gewichtsklasse zwei Leute”, sagt Oberhauser. Keiner für die leichte Kategorie ist Mikael Golling, der 2017 und 2018 deutscher Meister bei der B-Jugend geworden ist. Seit Anfang Juli ist Golling nun 14 und darf somit auch im Männerteam eingesetzt werden. „Seine Einsätze werden wir aber mit sehr viel Bedacht auswählen”, erklärt Oberhauser. Weil Golling nur fürs Mittelgewicht (86 kg) infrage kommt, trifft er hier natürlich auf ältere und erfahrene Ringer.

Die Einteilung der bayerischen Ringerligen gestaltet sich aufgrund von Mannschaftsrückzügen von Jahr zu Jahr schwieriger. In diesem Frühjahr war noch ein Platz in der Bayernliga Süd zu vergeben, weshalb der BRV alle Süd-Landesligisten anschrieb, ob einer von ihnen nach oben nachrücken wolle. Auch der TSV Aichach bekam Post, verzichtete aber darauf, was jedoch nicht heißen soll, dass sich die Paarstädter der Bayernliga verschließen. Im Gegenteil. „Wenn wir es sportlich schaffen sollten, dann ist es auch ein Ansporn, in die Bayernliga aufzusteigen”, so Oberhauser. Nach der Vizemeisterschaft 2018 wollen die Aichacher heuer versuchen, wieder oben dabei zu sein. Keine einfache Aufgabe. Denn mit dem TV Traunstein (2018 Oberliga) und der WKG Willmering/Cham sowie dem ESV München Ost (beide 2018 Bayernliga) sind durch Rückzüge und Abstiege drei Staffeln in die Landesliga Süd gekommen, die für eine höhere Qualität sorgen werden. Landesliga Süd nach St. Wolfgangs Rückzug mit nur sieben Teams


Von Herbert Walther
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