Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.04.2019 12:00

Springreiten auf Gut Sedlbrunn: Mit Teufelsritt zum Sieg

Sophie Schuster packt   auch beim Parcoursdienst mit an. Die Cheforganisatorin der Pöttmeser Pferdetage bringt die oberste Stange der Trippelbarre wieder in ihre angestammte Position.
Sophie Schuster packt auch beim Parcoursdienst mit an. Die Cheforganisatorin der Pöttmeser Pferdetage bringt die oberste Stange der Trippelbarre wieder in ihre angestammte Position.
Sophie Schuster packt auch beim Parcoursdienst mit an. Die Cheforganisatorin der Pöttmeser Pferdetage bringt die oberste Stange der Trippelbarre wieder in ihre angestammte Position.
Sophie Schuster packt auch beim Parcoursdienst mit an. Die Cheforganisatorin der Pöttmeser Pferdetage bringt die oberste Stange der Trippelbarre wieder in ihre angestammte Position.
Sophie Schuster packt auch beim Parcoursdienst mit an. Die Cheforganisatorin der Pöttmeser Pferdetage bringt die oberste Stange der Trippelbarre wieder in ihre angestammte Position.

Obwohl das Wetter am zweiten Wochenende nicht mitspielte, war Sophie Schuster mit den Turniertagen 2019 „sehr zufrieden”. Von allen Seiten habe sie nur „positive Resonanz” erfahren, sagte die 24-Jährige, die von ihrem Vater Hans Schuster nach und nach die Organisation des Reitsportereignisses sowie das gesamte Management für Gut Sedlbrunn übernommen hat. Vom Publikumszuspruch bei den Springprüfungen an Ostern schwärmte die gelernte Hotelkauffrau geradezu: „Das war grandios, da hatten wir so viele Zuschauer wie noch nie.” An den beiden Wochenenden verzeichneten die Springen jeweils 1500 Nennungen. Für die Pferde von weither angereister Teilnehmer standen 130 Boxen zur Verfügung. Längst haben sich die Pöttmeser Pferdetage im Terminkalender der Springreiterzunft etabliert. Viele kommen jedes Jahr nach Sedlbrunn. In der Nähe des Sandgevierts parken luxuriöse riesige Pferdetransporter (Neupreis von 250 000 Euro aufwärts)

Sophie Schuster hatte eigentlich vor, am Sonntag im S-Springen* der U 25 zu starten. Es wäre für die frühere Europameisterin mit Pony Spotlieght altersbedingt die letzte Gelegenheit gewesen, ihr Können in einem Juniorenspringen zu zeigen. Aber Resina, ihr bestes Pferd, durchkreuzte die Pläne. Der 13-jährigen Stute machen immer wieder die ungleichen Vorderhufe zu schaffen. „Resina hat sich nicht gut angefühlt, deshalb habe ich sie lieber geschont”, bekundete die Gutsherrin mit Bedauern.

Also musste sich Sophie Schuster auf Diadem und Caro, zwei Pferde ihres Trainers Markus Beutel, mit dem Mitwirken bei leichteren Prüfungen bescheiden. Mit Diadem hat sie am Freitag immerhin ein L-Springen gewonnen.

Im U 25-Springen (ohne Stechen) behauptete sich Stefanie Reichert auf Simona. Die Amazone vom RFV Grafenrheinfeld war in 53,58 Sekunden die Schnellste eines fehlerfreien Sextetts (alle unter einer Minute) im 17er-Feld. Der Nürnberger Parcoursbauer Helmut Raatz hatte mit seinem Team für die Junioren eine Strecke mit zehn Hindernissen und zwölf Sprüngen (bis 1,40 m hoch und 1,50 m weit) aufgebaut.

Für die schwerste Prüfung der Pöttmeser Pferdetage, das S-Springen mit Stechen, erhöhte Raatz noch einmal den Schwierigkeitsgrad. Die 14 Sprünge bei elf Hindernissen waren bis 1,45 m hoch und 1,60 m weit. "Der Parcours ist ausgereizt für zwei Sterne, sonst wäre er auch nichts wert. Aber wir haben ja entsprechend gute Reiter", fand Raatz. Eine Zeit lang beschlichen die Richter und Raatz Zweifel, ob der 450 m lange Kurs, unter anderem mit einer Zweier- und einer Dreierkombination, nicht doch zu anspruchsvoll sein würde. Mit Patrick Afflerbach und Ciara (RV Königsbrunn) schaffte erst das siebte Paar den ersten Null-Fehler-Ritt, nachdem die vorherigen sechs weit davon entfernt waren. Pech hatten die am Ende Fünftplatzierten Eveline Reininger (RFV Taufkirchen-Vils) und Little One, die zwar fehlerfrei, aber 69 Hundertstel langsamer waren als die erlaubten 78 Sekunden. Als Vierter und Letzter schaffte es Mario Walter (RSG Ostalb) auf Quindeur ins Stechen mit sieben Hindernissen und acht Sprüngen.

Patrick Afflerbach, der das Stechen eröffnete, hatte Pech. Er riss die rote Planke des finalen Steilsprungs. Für den Königsbrunner wird es ob des Missgeschicks ein Trost gewesen sein, dass er mit seiner Zeit (42,77 Sekunden) ohnehin nicht mit Wulschner (37,16) und Holthuizen (40,24) hätte mithalten können. Walter war als Letzter der Entscheidung schnell unterwegs (37,55), Quindeur indes räumte die Stange eines Oxers ab. Walter wurde Dritter vor Afflerbach. Für den Sieger des mit 3750 Euro dotierten Springens waren 780 Euro ausgelobt, für den Zweiten 585.

Wulschner ist in der Springreiterszene ein klangvoller Name. Benjamins Vater Holger war internationaler Springreiter und Sieger des Hamburger Derbys. Zu Hause sind die Wulschners im 45-Seelen-Ort Cramon an der Mecklenburgischen Seenplatte.

„Das war große Klasse”, quittierte Hans Schuster die Leistungen im Stechen mit Begeisterung. Auch Tochter Sophie war sehr angetan, als sie sich auf den Weg machte zur Siegerehrung. Seniorchef Schuster war an all den Turniertagen in seinem Element. Wenn es darum ging, das Sandrechteck wieder herzurichten, fuhr er mit dem kleinen Bulldog mit dem Bahnplaner hintendran vor. Sophie Schuster, die selbst bisweilen Parcoursdienst verrichtete, weiß die Unterstützung ihrer zahlreichen Helfer und der Sponsoren sehr zu schätzen: „Ohne sie würde es überhaupt nicht gehen.”

Alle Ergebnisse der Pöttmeser Pferdetage gibt's im Internet unter

. Sophie Schuster verzichtet Resina zuliebe auf Start


Von hao
north