Entsprechend störte es den 24-Jährigen wenig, dass es vergangenen Donnerstag an der türkischen Riviera so gar keine für die türkische Riviera typische Verhältnisse hatte. So durfte der Aichacher im ersten Rennen für sein neues Team, Felbermayr Simplon aus dem oberösterreichischen Wels, durch Kälte und Regen radeln - die Fahrt beim Grand Prix von Alanya endete auf Rang zwei. „Mir liegt das ganz gut”, sagt Schormair nach seiner Rückkehr vom achttägigen Türkeiaufenthalt, „bei so einem Wetter ist es eher ein technisches Fahren.” Zumal die Strecke, die wegen anhaltender Niederschläge von ursprünglich 147,8 auf 115 Kilometer verkürzt wurde, „mehr in sich hatte als gedacht”. Trotz der reduzierten Distanz blieben 1700 Höhenmeter zu bewältigen. Steile Hänge rauf, kurvige Abfahrten runter. Von einem „turbulenten Rennen” sprach später Andreas Grossek, Rennsportleiter von Schormairs Team: „Auf zwei Drittel der Strecke war nahezu keine Straße mehr zu erkennen.” Also jene Bedingungen, die Schormair „Spaß machen”, wie er sagt. Doch nicht allein darin lag das Erfolgsgeheimnis. „Ohne Team”, betont der Aichacher, „wäre so ein Ergebnis nicht möglich.” Einerseits schenkte ihm die Mannschaft gleich in seinem ersten Auftritt ihr Vertrauen, andererseits passte das Material. Gründe, aus denen sich Schormair sehr wohl fühlt bei Felbermayr. „Es ist professionell, aber nicht verkrampft”, beschreibt er die Atmosphäre. Die Stimmung unter den Fahrern sei bestens, einen freien Abend in der Türkei nutzten Schormair und seine fünf Kollegen zum gemeinsamen Steak-Essen. Und auch sportlich passt es. In Alanya wurde Sprinter Filippo Fortin Fünfter. Der Italiener sicherte sich beim 118 Kilometer umfassenden Grand Prix Antalya am Samstag im Zielsprint Rang zwei. Schormair kam als 80. an. Nach 30 Kilometern hatte er erneut ein Ausrufezeichen gesetzt, als er sich mit zwei Fluchtgefährten vom Peloton löste. 30 Sekunden betrug der maximale Vorsprung der Ausreißer, nach 20 Kilometern war der Fluchtversuch aber wieder beendet. Zwei Tage zuvor war der Aichacher beim Grand Prix Gazipasa als 34. ins Ziel gekommen. „Alles in allem kann man zufrieden sein”, bilanziert Schormair. Auch wenn er zugibt, dass ein Sieg in Alanya freilich „noch schöner gewesen wäre”. Doch letztlich hatte eben der erfahrene Pole Pawel Bernas (Team Mazowsze Serce Polski), mit dem sich Schormair circa 25 Kilometer vor dem Ende abgesetzt hatte, im Schlusssprint knapp den Reifen vorne. Für beide stand die Zeit von 2:53:08 Stunden auf der Uhr. Enttäuscht ist der 24-Jährige nicht, er zieht daraus Zuversicht: „Die Saison ist noch jung”, kommentiert er. Im März stehen bereits die nächsten Rennen an. Dieses Mal in Kroatien. Auch dort ist nicht 365 Tage im Jahr Sommer, Sonne, Kaktus. Es soll auch mal nass, kalt und ekelhaft sein - so richtiges Fabian-Schormair-Wetter.