Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.03.2011 17:52

Bradl: „Habe ein Sieger-Motorrad“

<p> <x_bildunterschr> <b>Stefan Bradl </b> machte nach den Testfahrten in Jerez einen total gelockerten und zufriedenen Eindruck. Kein Wunder. Der Zahlinger stellte einen fabelhaften Streckenrekord auf. </x_bildunterschr> </p>
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Denn in der Experimentierphase hat der Zahlinger auf seiner neuen Maschine, einer Kalex, einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Jüngst hat er im spanischen Jerez den Rundenrekord pulverisiert. Kalex ist erst 2010 in die Motorrad-WM eingestiegen. Gebaut werden die Maschinen bei Motorsport-Holzer in Bobingen von den Ingenieuren Klaus Hirsekorn und Alex Baumgärtel (der Name Kalex ist eine Kombination der beiden Vornamen). Neben Bradl sitzen noch die Spanier Aleix Esparago und Alex Pons sowie der Schweizer Randy Krummenacher auf einer Kalex. Die erwischte den zurzeit besten deutschen Motorradpiloten wenige Stunden vor dem Abflug am Telefon.

Klar, ich freue mich riesig auf Katar. Erstens bin ich richtig gut drauf und dann liegt mir die Strecke. Außerdem ist es ein Flutlichtrennen, die Atmosphäre gefällt mir.

Mir wird bestimmt nicht langweilig. Es gibt viel zu tun. Am Dienstag werde ich mich im Hotel einquartieren, am Mittwoch stehen Fahrerkontrolle und die technische Abnahme auf dem Programm. Für Donnerstag ist ein zusätzliches Training neben dem eigentlichen Training am Freitag angesetzt, am Samstag steigt das Qualifying.

In Jerez ist es tatsächlich super gelaufen. Mehr als mein Rundenrekord (mit 1:42,697 Minuten um 2,013 Sekunden verbessert/Anm. der Red.). hat mich aber überrascht, dass ich fast drei Zehntel (genau 0,283 Sekunden/Anm. d. Red.) vor dem Zweitplatzierten war, dem Spanier Marc Marquez, dem aktuellen Weltmeister in der 125er. Drei Zehntel sind in einem Sport, in dem es um Hundertstel geht, eine ganze Menge. Der Rundenrekord und dieser Vorsprung sind schon etwas wert gewesen, aber dafür kann ich mir so wenig kaufen wie ein Fußballer für einen Sieg in einem Freundschaftsspiel. In Katar werden die Karten neu gemischt.

Zwei Tage nach dem letzten Grand Prix am 7. November in Valencia habe ich beim ersten Test mit der Kalex auf Anhieb die gleiche Zeit geschafft wie mit der Suter. Da habe ich gewusst, es passt.

Sicher, mein Team hat in letzter Zeit aber auch eine Superarbeit geleistet. Ein Motorrad ist allerdings nie perfekt. Wir zum Beispiel können noch an der Balance feilen. Grundsätzlich bewegen wir uns aber auf einem sehr hohen Level. Und ich habe mit der Kalex ein Sieger-Motorrad.

Das war für mich keine Überraschung mehr. Denn im Laufe des Jahres bin ich mit der neuen Aufgabe gewachsen und stärker geworden. Beim Saisonfinale in Valencia war ich Zweiter, als ich runtergefallen bin. Neunter unter 42 Fahrern ist nicht schlecht, immerhin musste ich sechs Ausfälle verkraften. Neben meinem Sieg bin ich je zwei Mal Fünfter und Siebter geworden sowie vier Mal Neunter, das ist in Ordnung.

Mit der Staplerhydraulik habe ich mir damals den linken Fuß eingequetscht und den Mittelfußknochen gebrochen. Daraufhin haben sie mir im ZK in Augsburg den Knochen mit einer Platte und sechs Schrauben fixiert. Gehandicapt bin ich nicht mehr, obwohl ich das Metall spüre. Mir wär’s recht, wenn ich die Platte nicht mehr drin hätte.

Die Zeit heilt Wunden. Solch negative Ereignisse oder Rückschläge versucht du als Fahrer zu verdrängen. Aber du wirst doch immer wieder damit konfrontiert; sei es durch Bilder oder Aufkleber von Shoya. Deshalb werde ich diesen Tag auch nie vergessen. So hoch die Sicherheitsstandards bei uns auch sind, ausschließen kann man folgenschwere Unfälle nie.

Es wird einen brutalen Konkurrenzkampf um die ersten Plätze geben, nachdem sich Weltmeister Toni Elias in die MotoGP verabschiedet hat. Für den Sieg kommen zehn bis zwölf Fahrer in Frage. Gut ist, dass es aufgrund der einheitlichen Honda-Motoren wesentlich auf das Können des Fahrers ankommt.

140 PS. Damit wurde 2010 in Australien eine Spitzengeschwindigkeit von 290 km/h erreicht.

Da mag ich mich nicht genau festlegen. Aber ich glaube, dass alles möglich ist. Ich und mein Motorrad sind gerüstet. Ziel ist es auf jeden Fall, den einen oder anderen Sieg herauszufahren und ein paar Mal auf dem Podium zu stehen. Wie schnell es vorbei sein kann, habe ich vor Jahresfrist in Katar erlebt. Damals bin ich als Dritter ins Rennen gegangen und in der zweiten Kurve rausgeflogen. Das wird mir nicht wieder passieren.


Von HOberhauser
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