Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.01.2015 12:00

Heimsieg für Agnes Hartl

Vater Rudi Hartl   diente quasi als Zugmaschine für Tochter Agnes, die die Frauenkonkurrenz des Aichacher Dreikönigslaufs gewann.
Vater Rudi Hartl diente quasi als Zugmaschine für Tochter Agnes, die die Frauenkonkurrenz des Aichacher Dreikönigslaufs gewann.
Vater Rudi Hartl diente quasi als Zugmaschine für Tochter Agnes, die die Frauenkonkurrenz des Aichacher Dreikönigslaufs gewann.
Vater Rudi Hartl diente quasi als Zugmaschine für Tochter Agnes, die die Frauenkonkurrenz des Aichacher Dreikönigslaufs gewann.
Vater Rudi Hartl diente quasi als Zugmaschine für Tochter Agnes, die die Frauenkonkurrenz des Aichacher Dreikönigslaufs gewann.

Lechner sollte Recht behalten: 242 Sportlerinnen und Sportler bestritten im Laufe des Vormittags erfolgreich das Rennen. Sechs mehr als im vergangenen Jahr, als der alte Teilnehmerrekord aus dem Jahr 1983 gebrochen wurde. Auch sportlich hatte Lechner allen Grund zur Freude: Mit Agnes Hartl siegte eine seiner Vereinsschützlinge; noch dazu in der hervorragenden Zeit von 35:13 Minuten. Als bester Mann erwies sich Thomas Mittag (TSV Jetzendorf) in 28:04 Minuten.

Damit setzten sich die beiden Sportler durch, die von der Aichacher Zeitung schon am Montag auf den Favoritenschild gehoben worden waren. Wobei die Zwei sich ihrer Rolle unmittelbar vor dem Start nicht wirklich sicher waren. Denn bei den Frauen hatte sich kurzfristig die Siegerin von 2012, Christine Schindler (MBB-SG Augsburg), angemeldet. Zudem stand Daniela Arthofer (Team TriSpirit Dachau) am Start, die unter ihrem Mädchennamen Daniela Zahn für die LG Passau und Triathlon Karlsfeld sehr gute Dreikampf- und Laufresultate erzielt hatte. „Gegen Daniela habe ich noch nie gewonnen”, meinte Hartl daher auch respektvoll.

Ähnlich unklar schien die Lage bei den Männern zu sein: Dort stand plötzlich der Vorjahressieger Rafael Lohner (TSV Gersthofen) mit in der ersten Reihe. „Ich habe mich erst gestern zu einer Teilnahme entschlossen”, berichtete der MBA-Student. Zudem gab mit Daniel Braun (TSV Friedberg) ein Toptriathlet seine Visitenkarte ab - 2013 wurde der damals 28-Jährige Duathlon-Vizeweltmeister seiner Altersklasse. Und mit dem 44-jährigen Jan Lettenmaier (LG Stadtwerke München) war ein erfahrener Spitzenmann aus der Landeshauptstadt an die Paar gereist.

Doch dann kam die Sache anders, sowohl bei den Frauen wie bei den Männern. Hartl verließ als erste Frau das Stadion, mit kleinem Abstand folgten Schindler und Arthofer. Die Aichacherin baute ihren Vorsprung schon auf den ersten Kilometern auf rund 100 Meter aus, die Lücke zwischen den anderen beiden pendelte sich auf zirka 50 Meter ein. Genauso sah der Einlauf nach 8,2 Kilometern aus: Auf Hartl (35:13 Minuten) folgten Schindler (35:33) und Arthofer (35:55). Bemerkenswert: Die LCA-Athletin verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um ganze 88 Sekunden - obwohl die Strecke wegen einiger glatten Stellen schwieriger zu bewältigen war als vor zwölf Monaten. Möglicherweise half ihr die Unterstützung ihres Vaters, Dr. Rudolf Hartl: Der M 60-Routinier wich seiner talentierten Tochter nicht von der Seite und ließ ihr erst im Ziel den Vortritt.

Mit Verena Bayr beendete eine weitere LCA-Läuferin den Bewerb auf einem der vordersten Plätze: Sie wurde Sechste in 38:13 Minuten - ebenfalls deutlich flotter als 2014, als die Dasingerin den Kurs in 39:30 Minuten hinter sich gebracht hatte.

Auch der schnellste Mann verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr: Thomas Mittag riss das Zielband schon nach 28:04 Minuten (2014: 29:00). Der lange Ilmtaler sprengte die Spitzengruppe schon am ersten langen Anstieg. „Ich weiß, dass ich am Berg zurzeit gut in Schuss bin und habe es einfach mal probiert”, berichtete er später.

Dahinter lieferten sich Lettenmaier und Braun lange Zeit ein packendes Duell, bei dem sich der Münchner auf den letzten beiden Kilometern in 28:26 Minuten durchsetzen konnte; der Friedberger folgte 19 Sekunden später. Mitfavorit Rafael Lohner wurde nur Siebter (29:47). „Bei mir lief es heute nicht”, meinte der Gersthofener geknickt.

Sehr erfreulich dagegen das Abschneiden der Landkreis-Sportler: Andreas Kigele (Radteam Aichach) schloss als Achter in 29:47 Minuten ab. LCA-Triathlet Alexander Wehle finishte als Zwölfter in 30:50 Minuten. Daniel Neugebauer, der wie Wehle für die Forza SGM am Start war (wie übrigens auch die Familien Hartl und Bayr), wurde 18. in 32:07 Minuten, Christian Bayr traf als 20. in 32:29 Minuten ein.

Die Fußballabteilung der SG Mauerbach, die sich hinter der Abkürzung „Forza SGM” verbarg, erwies sich heuer als das stärkste Team - nicht zuletzt, weil Agnes Hartl einiger ihrer läuferischen Freundinnen und Freunde zur Verstärkung akquiriert hatte. Die „Forza” sammelte für die Mannschaftswertung 3272 Punkte, die Widmayr Elektroblitze holten Silber mit 1805 Zählern. Die vom Ex-LCA-Boss Michael Rauch angeführte Crew der SG Indersdorf konnte sich als drittbestes Team mit 1270 Punkten bestätigen. Claudia Fischers Lauftreff kam auf einen sehr guten sechsten Rang (875 Punkte) hinter der TGV Augsburg (1167 Punkte).

Beim Nachwuchslauf über 1200 Meter traf Max Kalb zwar nach 4:09 Minuten als Erster ein, wurde aber nicht gewertet, da er schon zur U 16 zählt - der Wettbewerb war aber nur für U 14 und jüngere Altersklassen ausgeschrieben. So siegte das U 14-Talent Anastasia Vasilyeva (MRRC München) in 4:56 Minuten vor den zwei schnellsten Buben, Nico Wall (TSV Kühbach/4:58) und Maximilian Herger (LC Aichach/5:01); beide zählen zur U 14-Jugend. Schnellstes Landkreis-Mädchen war die U 12-Sainbacherin Ilva Seitz in 4:59 Minuten.


Von Herbert Walther
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