Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.07.2017 12:00

Start-Ziel-Sieg für Dillitz

Die schnellsten Frauen:   (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.). (Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.).)
Die schnellsten Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.). (Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.).)
Die schnellsten Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.). (Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.).)
Die schnellsten Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.). (Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.).)
Die schnellsten Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.). (Frauen: (von links) Roswitha Schruf (3.), Stadtlaufsiegerin Janine Köhler und Kathrin Wörle (2.).)

Bei den Frauen hatte eine Nachmelderin die Nase vorne: Janine Köhler (LG Reischenau-Zusamtal), die schon nach 24:01 Minuten den Zielkanal passierte. Es war ihr zweiter Auftritt in der Paarstadt (nach 2009) und ihr erster Stadtmeisterinnen-Titel: „Ein besonders schöner, weil ich fast zwei Jahre verletzt war”, meinte die Schwäbin. Kathrin Wörle (LC Aichach) freute sich ebenso über ihren Vizemeister-Titel, ihre gute Zeit von 24:28 und nicht zuletzt über ihr brandneues LCA-Trikot, das ihr Vereinschef Josef Lechner kurz zuvor überreicht hatte. Dritte wurde die Koppenbacherin Roswitha Schruf, die kürzlich das Hohenwarter Regens-Wagner-Rennen gewonnen hatte, in 24:51.

Das flotteste Team stellte erneut der SV Handzell mit 450 Zählern vor der Crew des MTV Pfaffenhofen (334), der die Aichacher Feuerwehr (327) sozusagen Feuer unter dem Hintern machte. Dahinter wurden die genauso knallrot gewandeten Jusos - verstärkt um MdL Simone Strohmayr - Vierte (245). Der LC Aichach nimmt traditionsgemäß nicht an der Wertung teil.

Dillitz war als Favorit ins Rennen gegangen. „Zu Recht nach seinen zuletzt erzielten Zeiten”, befand auch Thomas Mittag. Vor zehn Tagen war der junge Adelzhausener, der seit Kurzem bei einem bekannten Aichacher Sportfachgeschäft angestellt ist, die 5000 Meter in 15:51 durchgespurtet. Mittag zog seinen fiktiven Hut: „Ich schaffe zurzeit höchstens 16:10 Minuten.”

Dillitz nahm die Favoritenrolle mit gemischten Gefühlen an. „Als ich am Donnerstag die Aichacher Zeitung aufschlug und die Überschrift las („Dillitz fordert LCA-Stars”) blieb mir kurz die Spucke weg”, berichtete der 23-Jährige nach seinem Sieg. „Ich wusste nicht, ob ich mich ärgern oder den Artikel als Ansporn nehmen sollte.” Der Sportwaren-Experte entschied sich für Letzteres - und ging mit dem Startschuss sofort in Führung. Doch Mittag blieb auf Tuchfühlung. Vor der letzten Runde hatte der Ilmtaler sogar zu seinem Kontrahenten aus der A8-Gemeinde aufgeschlossen. Doch 500 Meter vor dem Ziel zündete Dillitz den Turbo, der 13 Jahre ältere Mittag hatte keine Chance. Es war das dritte Mal hintereinander, dass der Jetzendorfer als Zweiter beim Stadtlauf abschnitt: „Hier kann ich einfach nicht gewinnen”, schüttelte er den Kopf. Sogar schon zum vierten Mal rannte Stefan Heim (TGV Augsburg) auf Rang drei, mit einer neuen persönlichen Streckenbestzeit von 19:24 Minuten.

LCA-Mann Frank Schlecht absolvierte dahinter ein einsames Rennen: 20 Sekunden hinter Heim, 30 Sekunden vor den Folgenden. Sein Vereinskamerad Georg Steinherr war nach der zweiten Runde (von fünf) mit einer Zerrung ausgeschieden. Der M 50-Crack wirkte deprimiert: „Ob ich am Freitag in Karlsfeld starten kann (wo er beste Chancen auf den Altersklassen-Serien-Sieg hätte/Red.), steht in den Sternen.” Dafür kämpften sich seine Teamkollegen Andreas Kigele als Sechster in 20:11 Minuten, Alexander Wehle als Achter in 20:16 und Thomas Anneser als Zehnter in 20:43 in die Top Ten. Michael Harlacher nahm nicht teil, er schonte sich.

Auch bei den Frauen konnte sich das Ergebnis der Lokalmatadorinnen sehen lassen: Verena Bayr wurde Fünfte in 25:33, ganz knappe Achte war Emilia Walter (BC Aichach) in 26:30 - einen Wimpernschlag hinter der Jetzendorferin Christine Schwalb. Auf Rang neun folgte Karina Fitz-Helbig (LC Aichach) in 27:09.

Für die gute Laune der rund 400 wechselnden Zuschauer hatten zuvor schon die Kinder und die Betreuten bei ihren Rennen über 1200 Meter gesorgt. Bei Letzteren siegte auch heuer Dennis Glatz (Regens-Wagner-Stiftung) mit riesigem Vorsprung in 3:55 Minuten. Besonders bemerkenswert war die Leistung der Rollstuhlfahrerin Claudia Herrmann (Ulrichswerke), die sich mit dem Kopfsteinpflaster auf dem Stadtplatz abplagte, aber dennoch mit einem Lächeln im Ziel kommentierte: „Dafür kann man auf einer anderen Passage das Gerät rollen lassen.”

Bei den W 12-Mädchen sticht Jahr für Jahr die flinke Rama Sow (Grundschule Aichach-Nord) in 4:55 Minuten heraus. Bei den U 12-Buben ist Thomas Mittags Sohn Tamino auf den Sieg abonniert, heuer in 4:08. Der BC Aichach schickte seine brandneue B-Jugend ins Rennen.

Als Stimmungskanone erwies sich Moderatorin Agnes Hartl, die sowohl die kleinen und großen Aktiven als auch die jungen und älteren Fans zu Höchstleistungen animierte. Und dabei das Renngeschehen kompetent kommentierte. Kein Wunder, die Mauerbacherin ist gelernte Lehrerin - Kinder (und Eltern) zu motivieren, ist ihr Tagesgeschäft.

Insgesamt hatten sich heuer 305 Personen angemeldet. Tatsächlich angetreten und im Ziel angekommen sind 259 Aktive. Deutlich weniger als im vergangenen Jahr (330/298), aber mehr als in den Jahren zuvor.

Wie diese Zahlen mit dem veränderten Veranstaltungstermin (Samstagnachmittag statt Freitagabend) zusammenhängen, wollte LCA-Chef Josef Lechner auf die Schnelle nicht bewerten.

Der entspannten Stimmung tat der Termin jedenfalls keinen Abbruch. Oder, wie Sieger Dillitz freudestrahlend meinte: „Die Atmosphäre hier ist einfach toll.” Besonders für einen frisch gebackenen Stadtmeister.


Von Heribert Oberhauser
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