Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.11.2018 12:00

Ab sofort Abstiegskampf

Johannes Euba   (links, rechts Kissings David Zaja) zeigte im linken Rückraum gute Ansätze, war mit vier Treffern zweitbester Aichacher Werfer. Doch am Ende gingen er und seine TSV-Teamkollegen im Derby 22:28 unter. 	Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Johannes Euba (links, rechts Kissings David Zaja) zeigte im linken Rückraum gute Ansätze, war mit vier Treffern zweitbester Aichacher Werfer. Doch am Ende gingen er und seine TSV-Teamkollegen im Derby 22:28 unter. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Johannes Euba (links, rechts Kissings David Zaja) zeigte im linken Rückraum gute Ansätze, war mit vier Treffern zweitbester Aichacher Werfer. Doch am Ende gingen er und seine TSV-Teamkollegen im Derby 22:28 unter. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Johannes Euba (links, rechts Kissings David Zaja) zeigte im linken Rückraum gute Ansätze, war mit vier Treffern zweitbester Aichacher Werfer. Doch am Ende gingen er und seine TSV-Teamkollegen im Derby 22:28 unter. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Johannes Euba (links, rechts Kissings David Zaja) zeigte im linken Rückraum gute Ansätze, war mit vier Treffern zweitbester Aichacher Werfer. Doch am Ende gingen er und seine TSV-Teamkollegen im Derby 22:28 unter. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)

Die Art und Weise der inzwischen schon vierten Niederlage in Serie („So oft habe ich als Trainer noch nie hintereinander verloren”) stieß Szierbeck sauer auf. „Der Spielplan wurde zu 50 Prozent nicht umgesetzt”, kritisierte der 53-Jährige die taktischen Undiszipliniertheiten seines Teams, „jetzt wird's schwer.” Noch am Samstagabend hat Szierbeck in der Kissinger Paartalhalle den Abstiegskampf ausgerufen: „Es gibt jetzt nur noch ein Ziel: den Klassenerhalt. Die Bezirksliga wäre der Supergau.” Der TSV sollte sich nicht darauf verlassen, dass sich bis auf Konstantin Schön (Kreuzbandriss) die personelle Situation wieder verbessern wird - in Kissing fehlten neben dem noch immer besten BOL-Werfer noch Thomas Bauer (gesperrt), Lorenz Hartl (verletzt), Timo Stubner (Dienst) und Johannes Treffler. Denn jetzt wird die Angelegenheit auch zu einer Kopfsache. „Wir müssen irgendwo wieder anfangen zu punkten”, betont Szierbeck. Am Samstag im nächsten Landkreisderby gegen Landesliga-Absteiger TSV Friedberg 2 würde sein Team jetzt schon unter Zugzwang stehen, betont Szierbeck.

Von seiner Kritik wollte Szierbeck auch nicht einmal seine jungen Spieler ausnehmen: „Sie dürfen Fehler machen, aber nicht drei oder vier Mal den gleichen.” Den einzigen, den Szierbeck am Samstag nicht tadelte, war Christoph Huber, mit sieben Treffern bester TSV-Werfer. Dass der Spielmacher nach siebenwöchiger Wettkampfpause noch Rückstand hat, ist nur allzu verständlich.

Die Aichacher taten sich über weite Strecken schwer, Druck aus dem Rückraum zu entwickeln. Besser wurde es erst mit der Hereinnahme von Johannes Euba, der nach Oliver Hubers 1:1 in der Anfangsphase letztmals für den Gleichstand in dieser Partie sorgte (10:10/23.). Doch bis zur Pause zog der Rivale aus dem Landkreissüden wieder auf drei Tore davon, weil die Aichacher Deckung selten ein Mittel gegen den wurfgewaltigen Kissinger Rückraum fand. Gegen Manuel Buschendorfs Würfe war kaum ein Kraut gewachsen, sechs seiner acht Tore erzielte er vor dem Seitenwechsel.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs gerieten die Aichacher wegen Undiszipliniertheiten im Angriffsspiel mit halbherzigen Abschlüssen schnell mit sechs Toren in Rückstand (15:21/43.) - die Partie schien zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen. Doch die Rot-Weißen bäumten sich noch einmal auf. Der zur zweiten Halbzeit gekommene Torhüter Stefan Walther war mit einem gehaltenen Siebenmeter von Tobias Fuchs sowie Paraden gegen die Kissinger Außenspieler Tobias Barth (rechts) und Simon Schneider (links) die Initialzündung - auch die KSC-Rückraumspieler hatten in dieser Zeit ihr Visier viel zu hoch eingestellt. Innerhalb kürzester Zeit war der TSV wieder dran, nach Christoph Hubers 19:21 (48.) war das Derby wieder offen.

„Doch die Geduld, die wir in dieser Phase in der Abwehr hatten, muss man über 60 Minuten bringen und nicht nur über eine Viertelstunde”, sagte Szierbeck. So waren die Aichacher Hoffnungen, dem Spiel noch eine Wende zu geben, nur von kurzer Dauer. Der extra aus Frankfurt angereiste Sebastian Leopold konnte zwar per Strafwurf noch einmal verkürzen (20:23/52.), aber das war's dann auch für die Aichacher. Szierbeck nutzte angesichts des schon verlorenen Spiels die letzten Minuten, um im Angriff die Variante eines siebten Feldspielers für den Torhüter zu erproben. So durfte sich dann sogar auch Kissings Torhüter Nico Tolks mit einem Wurf in den verwaisten Aichacher Kasten als Torschütze feiern lassen.

Kissinger SC: Leuprecht, Tolks (1); Fuchs (3/3), Bergner (3), Barth (4), Antonitsch (3), Schneider (3), Brandl, Zechmann (2), Buschendorf (8), Kupfer, Zaja (1), Cless, Krais.

TSV Aichach: Chikh, Walther; Leopold (2/1), Kügle (1/1), Dachser (3), Lenz (1), Braun, Oliver Huber (3), Breitsameter, Euba (4), Geisreither (1), Christoph Huber (7/3).

Schiedsrichter: Gladyschew/Reininger - Zuschauer: 120 - Siebenmeter: 4/3:9:6 - Zeitstrafen: 8:4 - Rote Karte: Zechmann (52./dritte Zeitstrafe).


Von Herbert Walther
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