Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.01.2018 12:00

Ein Spiel zur unrechten Zeit - Matinee für Aichacher Handballer

Blickt der ungewöhnlichen Anwurfzeit   am Sonntag in der Günzburger Rebay-Halle mit einer gewissen Skepsis entgegen: TSV-Trainer Manfred Szierbeck. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Blickt der ungewöhnlichen Anwurfzeit am Sonntag in der Günzburger Rebay-Halle mit einer gewissen Skepsis entgegen: TSV-Trainer Manfred Szierbeck. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Blickt der ungewöhnlichen Anwurfzeit am Sonntag in der Günzburger Rebay-Halle mit einer gewissen Skepsis entgegen: TSV-Trainer Manfred Szierbeck. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Blickt der ungewöhnlichen Anwurfzeit am Sonntag in der Günzburger Rebay-Halle mit einer gewissen Skepsis entgegen: TSV-Trainer Manfred Szierbeck. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Blickt der ungewöhnlichen Anwurfzeit am Sonntag in der Günzburger Rebay-Halle mit einer gewissen Skepsis entgegen: TSV-Trainer Manfred Szierbeck. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

„Jetzt wollen wir schon vorne dabei bleiben”, hat Szierbeck nach der so formidabel verlaufenen Herbstrunde (Platz drei, 20:4 Punkte) kundgetan. Das Wort Aufstieg nimmt bei den Rot-Weißen keiner in den Mund. Aber sollten sie wirklich Ambitionen haben, die nach den bisher gezeigten Leistungen keineswegs unrealistisch wären, dann brauchen sie Unterstützung. Denn Spitzenreiter Haunstetten 2 ist erst mit einem Minuspunkt belastet durch das 25:25 in Schwabmünchen. Oft wird die Reserve des Bayernligisten in dieser Saison nicht mehr Gefahr laufen, Federn zu lassen. Im Augsburg-Süd-Derby in Göggingen ist das der Fall. Szierbeck und seine Mannen werden dem Team von Florian Pfänder fest die Daumen drücken.

Fürs Erste muss der Aichacher Trainer allerdings die in der Rebay-Halle aufgestellte Hürde aus dem Weg räumen. Unmittelbar nach dem letzten Spiel 2017 (32:18 gegen 1871 Augsburg) hatte Szierbeck schon bedeutet, wie sehr ihm graut vor der Matinee an der Donau. Und das aus verschiedenen Gründen.

Zum einen, hadert Szierbeck, sei halb elf höchstens eine Anwurfzeit für Jugendliche, aber nicht für Männer. „Du stehst auf, und spielst, das musst du mental erst einmal hinkriegen.” Als Schicht arbeitender Drucker, der sich gerade im Nachtschichtmodus aufhält, ist der 52-Jährige selbst am meisten betroffen. Deshalb wird er sich auch das Gögginger Spiel schenken, stattdessen gleich heimfahren, um vor der nächsten Schicht noch eine Mütze Schlaf zu bekommen.

Weiters liegt Szierbeck die Pause zwischen den Jahren im Magen. Zwar habe seine Mannschaft fast durchtrainiert (am Donnerstag erstmals wieder in der Vierfachhalle), aber Übungseinheiten und Spiele seien zwei Paar Stiefel. „Ich kann nur hoffen, dass wir gleich wieder in den Wettkampfmodus finden”, orakelt der Vorarbeiter.

Die dritte Unwägbarkeit ist der Gegner. „So oft ich die Günzburger angeschaut habe, sind sie immer in einer anderen Aufstellung angetreten”, sagt Szierbeck und ergänzt: „Wer weiß, vielleicht spielen sie gegen uns mit ihrer A-Jugend, die in der Bundesliga spielfrei ist.” Szierbeck hat den VfL letztmals bei dessen 32:30-Sieg in Kissing beobachtet. Damals tauchte bei den Günzburgern quasi aus dem Nichts Reinhard Müller auf. Der Rückraumspieler, in der vergangenen Spielzeit noch in der „Ersten” im Einsatz, warf prompt zwölf Tore.

In der Hinrunde fertigten die Aichacher Günzburg 2 mit 32:20 ab. „So ein Ergebnis kannst du vergessen. Es wird diesmal alles andere als ein Selbstläufer”, hat Szierbeck seiner Mannschaft am Donnerstag bei der Besprechung eingebläut und jene auch darauf hingewiesen, was am Sonntag auf dem Spiel steht: „Um dranzubleiben, müssen wir zwei Punkte holen, egal wie.”

Berufsbedingt muss Szierbeck auf Timo Stubner (Polizei) und Manuel Euba (Bundeswehr) verzichten, Armin Maus ist verletzt. Dafür rücken die A-Jugendlichen Sebastian Lenz und Florian Geißreither nach.

Das zweite Männerteam des TSV gastiert am Sonntag (17 Uhr) in der Bezirksliga beim SV Mering.

Die Aichacher Frauen sind am Sonntag (16.30 Uhr) in eigener Halle gegen die SG Biessenhofen-Marktoberdorf auf den zweiten Saisonsieg aus. „Wir haben eine gute Chance, zumal wir zu Hause spielen”, gibt sich Trainer Martin Fischer zuversichtlich vor dem Hinrundenfinale in der Landesliga. Im gleichen Atemzug warnt er aber vor den Ostallgäuern (11./14:10 Punkte). Die hätten die vorausgegangenen zwei Spiele in Dachau (30:23) und gegen Günzburg (36:29) überraschend für sich entschieden. Amelie Zeiler warf dabei 16 Tore (ohne Siebenmeter), vor ihr muss das Schlusslicht auf der Hut sein.

Trotz der misslichen Tabellensituation gibt sich der Aufsteiger nicht auf. In den Ferien hat er in Aichach Nord regelmäßig trainiert. Die Stimmung sei prima, versichert Martin Fischer. Das habe er erst am Tag vor Silvester wieder feststellen können, als sich die Mannschaft zunächst das Eishockeyspiel zwischen Ingolstadt und Augsburg anschaute und anschließend 3D-Minigolf spielte.


Von Heribert Oberhauser
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