Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.09.2022 20:37

Zockende Straßenfußballer Regionalliga Bayern

Der Pipinsrieder Spielertrainer   Nikola Jelisic, der es mit den Hachingern Manuel Stiefler (links) und Dennis Waidner zu tun bekommt, war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelb-Blauen. Sein Unterhachinger Trainerkollege Sandro Wagner zeigt es an, was er von seinem Team fordert: Mit einem 2:0-Sieg blieben die drei Punkte auch im Sportpark. 	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Pipinsrieder Spielertrainer Nikola Jelisic, der es mit den Hachingern Manuel Stiefler (links) und Dennis Waidner zu tun bekommt, war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelb-Blauen. Sein Unterhachinger Trainerkollege Sandro Wagner zeigt es an, was er von seinem Team fordert: Mit einem 2:0-Sieg blieben die drei Punkte auch im Sportpark. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Pipinsrieder Spielertrainer Nikola Jelisic, der es mit den Hachingern Manuel Stiefler (links) und Dennis Waidner zu tun bekommt, war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelb-Blauen. Sein Unterhachinger Trainerkollege Sandro Wagner zeigt es an, was er von seinem Team fordert: Mit einem 2:0-Sieg blieben die drei Punkte auch im Sportpark. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Pipinsrieder Spielertrainer Nikola Jelisic, der es mit den Hachingern Manuel Stiefler (links) und Dennis Waidner zu tun bekommt, war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelb-Blauen. Sein Unterhachinger Trainerkollege Sandro Wagner zeigt es an, was er von seinem Team fordert: Mit einem 2:0-Sieg blieben die drei Punkte auch im Sportpark. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Der Pipinsrieder Spielertrainer Nikola Jelisic, der es mit den Hachingern Manuel Stiefler (links) und Dennis Waidner zu tun bekommt, war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelb-Blauen. Sein Unterhachinger Trainerkollege Sandro Wagner zeigt es an, was er von seinem Team fordert: Mit einem 2:0-Sieg blieben die drei Punkte auch im Sportpark. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

Aber die Hachinger Mannschaft vom Samstag hatte nur noch wenig mit jener vom August 2021 gemein. Von der damaligen Startformation der Spielvereinigung waren am Samstag nur noch drei Spieler dabei (Pisot, Mashigo, Hobsch). Mit den vielen in diesem Sommer gekommenen Fußballern, die reichlich Zweitliga- und Drittliga-Erfahrung mitbringen, wollen die Hachinger im nächsten Jahr die Rückkehr in die 3. Liga schaffen. „Das ist eine Profimannschaft, die fünf- bis sechsmal trainiert, und obendrein auch sehr fit ist”, stellte FCP-Spielertrainer Nikola Jelisic klar.

Fit müssen die Hachinger auch sein, um die Philosophie ihres Trainers Sandro Wagner („Unsere Basis ist es, gegen den Ball zu arbeiten”) umsetzen zu können. Dessen Devise ist es, in der gegnerischen Hälfte Fußball zu spielen und bei Ballverlusten früh ins Gegenpressing zu gehen. Dennoch haben die Pipinsrieder immer wieder gute, spielerische Lösungen gefunden, sich von dem Druck zu befreien. „Sie haben viele Straßenfußballer und zocken von hinten extrem raus, was sehr mutig ist, aber auch Spaß macht zuzuschauen”, lobte Ex-Nationalspieler Wagner (fünf Tore in acht Einsätzen in der DFB-Auswahl) die Pipinsrieder Spielweise. Bernard Mwarome, der diesmal wieder als gelb-blauer Abwehrchef agierte, erinnert bei seinen Vorstößen an den Brasilianer Lucio (Leverkusen, Bayern), doch im Gegensatz zum Weltmeister von 2002 mit deutlich weniger Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung. Und wie wichtig Nikola Jelisic ist, wenn er auf dem Platz steht, steht außer Frage; kaum ein Angriff, der nicht über den 27-Jährigen läuft. „Mit ihm hätten wir gegen Aschaffenburg gewonnen”, ist Sarisakal noch heute überzeugt, „das habe ich ihm aber auch gesagt.”

An der besten Chance der Gäste im ersten Abschnitt war der Spielertrainer jedoch nicht beteiligt, als der FCP klasse über die rechte Seite kombinierte. Pech nur, dass bei Belmin Idrizovics Schuss von der Strafraumkante ein Hachinger Abwehrbein den Ball noch abfälschte, so dass dieser an die Unterkante der Latte sprang (20.), sonst wäre wohl der Dorfklub in Führung gegangen.

Dies tat dann zwei Minuten später der Aufstiegsfavorit. Als ein „unglückliches Gegentor” empfand nicht nur Nikola Jelisic das 1:0 für Unterhaching. Nach einer abgewehrten Ecke von Sebastian Maier fiel David Pisot der Ball vor die Füße. Pisot beförderte die Kugel aus 13 Metern irgendwie Richtung FCP-Kasten. Durch die Beine von Marin Pudic hindurch kullerte sie ins rechte untere Eck (1:0, 22.). „Ich habe den Ball erst ganz spät gesehen”, schilderte Felix Thiel die Szene; SpVgg-Angreifer Mathias Fetsch hatte dem Keeper die Sicht versperrt.

Auch kurz darauf wäre Thiel machtlos gewesen, als Maier nach einem energischen Antritt vor ihm auftauchte, den Ball aber nur an den rechten Pfosten setzte (23.). Kurz vor und gleich nach der Pause bewährte sich Alexander Langen zwei Mal als Retter in höchster Not, als er die Kugel bei Chancen für Patrick Hobsch (38.) und Boipelo Mashigo (50.) jeweils kurz vor der Torlinie noch wegkratzte.

Auch im zweiten Abschnitt enttäuschte der FCP keineswegs, spielte weiter mutig nach vorne, allerdings fehlte ihm im letzten Drittel die Durchschlagskraft. „Die Hachinger verteidigen sehr gut und diszipliniert”, sagte Nikola Jelisic. Mit elf Gegentoren in jetzt zwölf Spielen hat die Spielvereinigung die beste Abwehr der Liga. Dennoch bekamen die Gäste aus dem Dachauer Hinterland die Möglichkeit, René Vollath zu bezwingen. Als Halit Yilmaz von links in den Strafraum eindrang, blockte ausgerechnet sein Teamkollege Pablo Pigl den verheißungsvollen 13-m-Schuss des 19-Jährigen (72.).

Ansonsten musste Ex-Profi Vollath (u.a. Burghausen, KSC, Uerdingen, Türkgücü), seit dieser Saison im Kasten der Hachinger, nicht oft eingreifen. Da bekam sein Gegenüber Thiel schon öfter Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Der Kapitän bewahrte sein Team erst zwei Mal innerhalb weniger Augenblicke gegen Simon Skarlatidis (65.) und dann noch gegen Maurice Krattenmacher (77.) vor weiteren Gegentoren. Über Letzteren sagen die Experten, die sich bei den Münchner Vorstädtern gut auskennen, dass der 17-Jährige fußballerisch der zweite Karim Adeyemi sei. Vielleicht spült auch Krattenmacher den Hachingern eines Tages einen Millionenbetrag in die Vereinskasse, wie es Nationalspieler Adeyemi bei seinem Wechsel vor dieser Saison von Salzburg zu Borussia Dortmund getan hat.

Kurz nach Krattenmachers Chance konnte dann auch Thiel nichts mehr machen. Eine Skarlatidis-Flanke köpfte der sträflich ungedeckte Manuel Stiefler aus neun Metern zum 2:0 ein (78.).

SpVgg Unterhaching: Vollath - Waidner, Pisot, Josef Welzmüller, Ehlich - Mashigo (60. Krattenmacher), Stiefler (90.+2 Grob), Maximilian Welzmüller (64. Skarlatidis), Maier (89. Zentrich) - Fetsch, Hobsch (80. Anspach).

FC Pipinsried: Thiel - Langen, Mwarome, Lobenhofer - Daniel Jelisic (80. Agbowo), Pudic (80. Milican), Nikola Jelisic, Dzemailji - Yilmaz, Pigl (84. Ricter), Idrizovic (69. Jike).

Tore: 1:0 Pisot (22.), 2:0 Stiefler (78.) - Schiedsrichter: Knauer (Isling/Ofr.) - Zuschauer: 1000 - Gelbe Karte: Stiefler, Skarlatidis/Dzemailji, Nikola Jelisic. Idrizovic hat mit einem Lattenschuss Pech

FC Augsburg 2 - TSV Aubstadt 2:2 (1:1): 1:0 M.), bila (18.), 1:1 Pitter (37.), 1:2 Feser (71., Foulelfmeter), 2:2 Ivanovic (79.). Zuschauer: 222.

1. FC Schweinfurt 05 - 1. FC Nürnberg 2 1:3 (0:1): 0:1 Vonic (16.), 0:2 Hong (50.), 1:2 Hadzic (72.), 1:3 Vonic (90.+1). Z: 858.

Regionalliga Bayern

1. Vonic (Nürnberg 2) 9 Sané (Würzburg) 9

3. Jünger (Vilzing) 8 Laverty (Aschaffenburg) 8 Endres (Aubstadt) 8 Jabiri (Schweinfurt) 8

7. Yilmaz (Pipinsried) 7

8. Tunc ((Heimstetten) 6 Bieber (Aubstadt) 6 Fetsch (Unterhaching) 6 Ranos (Bayern 2) 6

:

50. u.a. Pigl (Pipinsried) 2 Idrizovic (Pipinsried) 2 Jike (Pipinsried) 2

Quelle: BFV


Von Herbert Walther
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