Kathi und Konrad Höß kannten sich von Kindesbeinen an, seit September 1962 waren sie verheiratet. Kathi unterstützte ihren Mann von Anfang an bei dessen Plänen, einen Fußballverein in der damals noch selbstständigen Gemeinde Pipinsried zu gründen. Seit 1967 kümmerte sie sich um Speisen und Getränke der Kicker und Zuschauer, jahrzehntelang verfolgte sie die Partien ihres Herzensvereins hinter der Kiosktheke. Ihre Leberkäs- und Käsesemmeln waren legendär, weil „mit Liebe zubereitet”, wie ein Fan einmal anmerkte.Für Generationen von Spielern war Kathi Höß eine zweite Mutter: Sie wusch deren Trikots, sorgte sich um deren Wohlbefinden und tröstete die Kicker bei Niederlagen. Die Fußballexpertin begleitete den FCP nicht nur bei dessen Auswärtspartien, sondern besuchte mit ihrem Mann auch zahlreiche Spiele in der Region.Kathi Höß litt an Diabetes, lernte aber mit der Krankheit zu leben. Vor einigen Jahren erkrankte sie an Krebs und gewann auch diesen Kampf. In den vergangenen zwei Jahren schien sie immer fragiler zu werden, seit dem letzten Jahr lebte sie in einem Senioren- und Pflegeheim im nördlichen Landkreis Dachau. Konrad Höß besuchte seine Kathi oft zwei Mal am Tag. Ende Januar erzählte er noch: „Sie ist wieder guter Dinge.” Die beiden waren ein innig verbundenes Paar, das konnte jeder sehen.Kurz vor beider Geburtstag - Konrad Höß ist genau ein Jahr älter als Kathi -, verschlechterte sich ihr Zustand dramatisch. Laut Aussagen ihres Mannes war Kathi Höß an Covid-19 erkrankt. Sie wurde auf die Intensivstation des Ingolstädter Klinikums verlegt, doch die Ärzte konnten sie nicht mehr retten. Die Beerdigung findet am Mittwoch aufgrund der Corona-Bestimmungen im kleinsten Kreis statt. Sie hinterlässt ihren Mann sowie ihren gemeinsamen Sohn Reinhard, der bis heute für den FCP im Hintergrund aktiv ist.Viele ehemalige Spieler und Trainer sprachen Konrad Höß über das Wochenende ihr Beileid aus, ebenso viele Fußballfreunde aus dem Landkreis. Der Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath fand tröstende Worte: „Nun wird Kathi Höß im Himmel viele mit ihrer Liebe zum FCP anstecken.” hok