So ist zumindest die Hoffnung der Pipinsrieder Verantwortlichen. Tarik Sarisakal, der Sportliche Leiter des Dorfklubs, wünscht sich „600 Zuschauer oder mehr”. Eine große Kulisse hätten sich die Spieler verdient und die täte dem Verein auch gut, findet der Manager. Dass der FCP unter den fehlenden Einnahmen leidet, ist kein Geheimnis - dem Regionalligisten ergeht es nicht anders als anderen Amateurvereinen. Allerdings mit höheren Fahrtkosten als in den tieferen Spielklassen.

Ein Schatten hängt freilich über der Fußballparty: Die schweren Verletzungen, die sich die Stürmer Atdhedon Lushi (29) und Matthew Durrans (23) beim 1:0-Sieg beim SV Schalding-Heining zugezogen haben. Winterneuzugang Durrans erlitt bei einer Hakelei am Strafraumrand einen Achillessehnenriss und wurde schon am Mittwoch operiert. Bei Lushi besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss; er kam gestern Vormittag in die MRT-Röhre, das Ergebnis erhält der Ingolstädter voraussichtlich am Montag von seinem Hausarzt. Durrans wird mindestens fünf bis sechs Monate ausfallen, befürchtet Sarisakal. Die Regeneration nach einem Kreuzbandriss dauert in der Regel noch länger. „Ein sehr hoher Preis, den wir für den Sieg bezahlen mussten”, bedauert der Manager, „die Stimmung im Team ist getrübt.” Doch die Freude auf das Match heute sei weiterhin hoch. „Sich gegen ein Profiteam zu messen, ist für jeden Amateurkicker etwas ganz Besonderes”, weiß Trainer Andreas Pummer. „Jeder will zeigen, was er drauf hat und dass er mithalten kann.” Für den 39-Jährigen hat die Partie einen besonderen Stellenwert: „Ich bin ein Unterhachinger, die Spielvereinigung ist mein Heimatverein, ich hab dort meine gesamte Jugend verbracht.”

Pummer kennt Wagners Team in- und auswendig. Bis er im November an der Reichertshausener Straße die Verantwortung übernahm, hat der frühere Türkgücü- und Unterföhring-Coach im Hachinger Stadion fast alle Regionalliga-Mannschaften studiert. Am häufigsten natürlich die Heimmannschaft. Die Hachinger trennten sich unter der Woche mit einem 1:1 von Tobias Strobls Schweinfurtern, ließen dabei allerdings zahlreiche Chancen liegen. Am Freitag vor einer Woche zeigte die Wagner-Crew gegen die Bayern-Amateure eine gute Leistung, auch wenn sie 0:3 unterlag. Torjäger Stephan Hain (20 Spiele/14 Tore) hat sich in diesem Match das Kreuzband gerissen, dem 33-Jährigen droht das Karriere-Aus. Patrick Hobsch (27/20) erzielte gegen Schweinfurt zwar die frühe Führung, musste zehn Minuten später aber verletzt ausgewechselt werden.

„Auch wenn bei den Hachingern ein oder zwei bekannte Spieler ausfallen, hat das für uns keine Bedeutung”, relativiert Pummer die Personalsituation des Gegners. „Wir müssen auf uns und unser Krankenlager schauen.” Er spricht von zehn Verletzten, Angeschlagenen und Erkrankten. Neben den Langzeitpatienten Durrans, Greifenegger, Kauffmann und Lushi wird wie schon in Passau der kranke Keeper Alexander Eiban fehlen. „Bei einigen anderen weiß ich erst nach dem Freitagstraining Bescheid”, sagte Pummer gestern Mittag. „Es wird jedenfalls eine sehr schwere Aufgabe.”

Auch wenn ihm Lushi und Durrans im Saisonendspurt abgehen, steht Pummer weiterhin eine starke Offensive zur Verfügung: So wird heute Sturmführer und Kapitän Pablo Pigl (zehn Tore) wieder mit von der Partie sein - er musste in Schalding wegen seiner fünften gelben Karte aussetzen. Marvin Jike wird mit dem Schwung seines Schaldinger Siegtreffers gegen die Gäste auf Torejagd gehen. Lucas Schrauf-stetter (fünf Tore) wiederum wird zeigen wollen, dass er auch Hochkaräter zu nutzen weiß - bei den Niederbayern ließ er die Gelegenheit zu einer frühen Führung ungenutzt verstreichen. Und dann sind da noch die torgefährlichen „jungen Wilden”, der 18-jährige Halit Yilmaz, der in Memmingen einen Treffer besteuerte, sowie Eren Emirgan, dem Pummer einen „gewaltigen Schritt nach vorne” attestiert und der in der laufenden Saison schon gegen den FCA 2 getroffen hat. Heute sitzt auch der seit dem Start in die Vorbereitung verletzte Paolo Cipolla wieder auf der Bank. Die Defensive wird zudem durch den zuletzt erkrankten Alexander Langen verstärkt.

Im Stadionbereich gilt weiterhin die 2G-Regel. Der FC Pipinsried bittet die Besucher, ihren Nachweis am Eingang bereitzuhalten sowie im Stadion eine FFP2-Maske zu tragen. Pigl kehrt nach seiner „Gelbsperre” ebenso zurück wie der zuletzt erkrankte Langen