Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.10.2021 18:56

Flutlichtchaos am Schönbusch

Für ihren großen Aufwand   wurden Eren Emirgan (rechts, links Benjamin Baier) und der FC Pipinsried nicht belohnt. Die Gelb-Blauen verloren in Aschaffenburg unglücklich 1:2.	Foto: Bjönr Friedrich (Foto: Bjönr Friedrich)
Für ihren großen Aufwand wurden Eren Emirgan (rechts, links Benjamin Baier) und der FC Pipinsried nicht belohnt. Die Gelb-Blauen verloren in Aschaffenburg unglücklich 1:2. Foto: Bjönr Friedrich (Foto: Bjönr Friedrich)
Für ihren großen Aufwand wurden Eren Emirgan (rechts, links Benjamin Baier) und der FC Pipinsried nicht belohnt. Die Gelb-Blauen verloren in Aschaffenburg unglücklich 1:2. Foto: Bjönr Friedrich (Foto: Bjönr Friedrich)
Für ihren großen Aufwand wurden Eren Emirgan (rechts, links Benjamin Baier) und der FC Pipinsried nicht belohnt. Die Gelb-Blauen verloren in Aschaffenburg unglücklich 1:2. Foto: Bjönr Friedrich (Foto: Bjönr Friedrich)
Für ihren großen Aufwand wurden Eren Emirgan (rechts, links Benjamin Baier) und der FC Pipinsried nicht belohnt. Die Gelb-Blauen verloren in Aschaffenburg unglücklich 1:2. Foto: Bjönr Friedrich (Foto: Bjönr Friedrich)

Die Partie im Stadion am Schönbusch stand kurz vor einem Abbruch. In der 40. Minute fiel das Flutlicht aus. Grund war wohl ein Problem bei der Stromversorgung in Aschaffenburg. Schiedsrichter Steffen Ehwald schickte die Mannschaften in die Katakomben, maximal 45 Minuten sollte die Unterbrechung dauern, ehe der Referee aus dem unterfränkischen Geldersheim die Partie schließlich abgebrochen hätte. Es sah auch nicht so aus, als sollte das Licht wieder angehen, zumal es, nachdem die Strahler auf den Masten wieder brannten, noch einmal kurzfristig dunkel wurde. Nach genau einer Dreiviertelstunde ging es dann aber doch weiter, der FCP spielte jedoch nur unter Protest weiter. Ob der Verein nun gegen die Spielwertung Klage einreichen wird, ließ Küspert gestern nach dem Schlusspfiff offen. Großartige Chancen, dass die Partie noch einmal neu angesetzt wird, rechnet er sich nicht aus.

Überhaupt stand das Pipinsrieder Gastspiel in Aschaffenburg unter keinem günstigen Stern. Selten wird ein Regionalligist mit so einem derart kleinen Kader eine Auswärtsfahrt bestritten haben wie gestern Abend der FCP. Gerade einmal zwei Auswechselspieler standen Trainer Andreas Thomas zur Verfügung: Angreifer Marian Knecht und der Ersatztorhüter Julian Kirr, der in der Schlussphase, nachdem Serhat Imsak über Oberschenkelprobleme geklagt hatte, als Stürmer eingesetzt wurde. Gleich ein Dutzend Akteure konnte aus unterschiedlichen Gründen die weiteste Auswärtsfahrt in der Regionalliga nicht mitmachen.

Gegenüber dem 3:4 in Rain musste Thomas sein Team obendrein auf fünf Positionen ändern. Anstelle von Kirr kam der ungarische Keeper Soma Orban zu seinem dritten Einsatz, Benjamin Kauffmann und Paolo Cipolla sind nach ihren roten Karten vom Samstag gesperrt, Ahanna Francis Agbowo meldete sich krank und Lucas Schraufstetter fehlt nun im Oktober drei Wochen, weil er seine Jagdprüfung ablegt. „Eigentlich wollten wir ja das Spiel absagen”,erzählte Küspert, „doch die Aschaffenburger haben nicht zugestimmt.”

Das kleine Häuflein der gelb-blauen Reisegesellschaft präsentierte sich jedenfalls auf Augenhöhe. „Wir haben ganz gut mitgespielt”, so Küspert, „allerdings haben wir dann ein blödes Tor kassiert.” Nach einem weiten Einwurf konnte die FCP-Abwehr die Situation nicht konsequent genug klären. Viktoria-Kapitän Daniel Cheron nahm sich aus 18 Metern ein Herz und versenkte die Kugel mit einer Direktabnahme in den linken Winkel - ein herrlicher Treffer, für Orban gab's da nichts zu halten (10.).

Nach dem Rückstand tauchten die Gäste aus dem Dachauer Hinterland durchaus das eine oder andere Mal verheißungsvoll vor Viktoria-Keeper Max Grün auf, doch beim letzten Pass fehlte die Präzision. „Da hätten wir durchaus den Ausgleich machen können”, so der FCP-Präsident. Ja, nach der fast 45-minütigen Unterbrechung kurz vor Ende der ersten Hälfte sogar machen müssen. Pablo Pigl bediente Imsak, der frei vor Grün die Kugel übers Tor jagte - eine Riesenchance.

Ohne Pause ging's direkt in die zweite Hälfte, in der die Pipinsrieder weiter am Drücker waren und auf das 1:1 drängten und jetzt auch das bessere Team waren. Doch Fippls haarsträubender Patzer mitten in der gelb-blauen Drangperiode bescherte den Unterfranken das 2:0. Der Innenverteidiger ließ sich an der eigenen Torauslinie den Ball von Benedict Laverty leichtfertig abluchsen und dessen Rückpass verwertete Elias Niesigk - 2:0 (57.).

Thomas reagiert, verstärkte mit der Einwechselung von Knecht die Offensive. Und es wurde tatsächlich noch einmal spannend, als Aschaffenburgs Abwehrspieler Niklas Borger im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief. Pigl lupfte den Ball gefühlvoll in die Tormitte (2:1, 84.) - doch der Ausgleich wollte den tapfer kämpfenden Pipinsriedern nicht mehr gelingen.

SV Viktoria Aschaffenburg: Grün - Littmann, Borger, Muhic, Boutakhrit - Desch (89. Klement), Baier - Cheron (87. Raimondo-Metzger), Niesigk (80. Verkaj), Laverty (77. Beinenz) - Hebisch (90. Stein).

FC Pipinsried: Orban - Schröder, Langen, Fippl, Dzemailji - Daniel Jelisic (60. Knecht), Nikola Jelisic - Gashi - Emirgan, Imsak (80. Kirr), Pigl.

Tor: 1:0 Cheron (10.), 2:0 Niesigk (57.), 2:1 Pigl (84./Handelfmeter) - Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim/Ufr.) - Zuschauer: 987 - Gelbe Karte: Desch, Boutakhrit, Klement/Imsak, Emirgan, Dzemailji.


Von Herbert Walther
north