„Es wird ganz wichtig sein, dass wir gleich zu hundert Prozent fokussiert sind”, sagte Pipinsrieds Sportlicher Leiter Tarik Sarisakal vor dem Anpfiff vor der Haupttribüne des Grünwalder Stadions. „Wir brauchen eine gewisse Galligkeit in den Zweikämpfen, sonst gewinnen wir hier keinen Blumentopf”, meinte Sarisakal weiter. Trotz der beiden vorangegangenen Niederlagen im Ligaspielbetrieb hatte FCP-Präsident Roland Küspert die leise Hoffnung, etwas von Giesings Höhen mitzunehmen. Denn immerhin hatten die Pipinsrieder bis eben diesen Freitagabend noch nie im Grünwalder Stadion gegen die Zweitvertretung des deutschen Rekordmeisters verloren (1:0 und 1:1).

Doch die gegenüber der Memminger Partie auf vier Positionen veränderten Pipinsrieder (Pigl, Kaufmann, Guinari und Greifenegger spielten für Imsak, Fippl, Emirgan und den gelbgesperrten Dzemailji) standen von Beginn an gehörig unter Druck. Die Partie ging nur in eine Richtung, Richtung Westkurve, vor der Alexander Eiban den FCP-Kasten hütete. In diesem schlug es auch recht bald ein. Nikola Jelisic, der, gesundheitlich angeschlagen, bald das Feld verlassen musste, vertändelte den Ball an Gabriel Vidovic, der zuletzt bei den Profis trainierte und spielte. Der 17-Jährige scheiterte an Eiban, den Abpraller schnappte sich Christopher Scott und schoss aus 13 Metern die Kugel unter die Latte, obwohl zwei Pipinsrieder noch versuchten, das eigene Gehäuse abzuschirmen (7.).

Der Klassenunterschied zwischen den Jungprofis und den Dorfklubkickern konnte gravierender kaum sein, weil es die Pipinsrieder auch nicht schafften, in die Zweikämpfe zu kommen, was der Schlüssel für ein vielleicht besseres Abschneiden gewesen wäre. „Das geht zu einfach”, bemängelte Sarisakal zur Pause. Oliver Batista Meier traf den Pfosten (13.), Eiban klärte per Fußabwehr gegen Vidovic (37.). Dazwischen hatten die Pipinsrieder eine große Ausgleichschance, als Pablo Pigl den Ball an den Pfosten köpfte (23.).

Doch wenn die Bayern, die ihre Ansprüche auf den Titel bislang unterstrichen, aufs Gaspedal drückten, war's um die Gäste geschehen. So fiel denn auch zwangsläufig das 2:0, wenngleich nach einem ruhenden Ball. Ein 25-m-Freistoß von Batista Meier senkte sich in den Winkel - ein herrlicher Treffer (39.). Bis zur Pause hatten die Bayern noch weitere hochkarätige Möglichkeiten: Eiban verhinderte gegen Vidovic (40.) und Scott (44.) schon zur Pause ein Debakel.

Nach dem Wechsel kam Vidovic nach zuvor einigen vergeblichen Versuchen zu seinem Treffer (3:0, 59.), womit die Angelegenheit entschieden war. Küsperts Befürchtung, aus dem Stadion geschossen zu werden, wurden nun größer. Nach Foul von Peter Guinari an Nemanja Motika verwandelte Batista Meier den Strafstoß souverän zum 4:0 (70.).

Bayern München 2: Schneller - Welzmüller (61. Herold), Feldhahn (46. Lawrence), Arrey Mbi, Brückner - Aydin (46. Motika) - Rhein, Kern (61. Sieb) - Batista Meier, Vidovic, Scott (65. Jastremski).

FC Pipinsried: Eiban - Wolfsteiner (75. Langen), Guinari, Zitzelsberger, Greifenegger - Kauffmann, Jelisic (18. Imsak) - Schröder, Gashi, Schraufstetter - Pigl.

Tore: 1:0 Scott (7.), 2:0 Batista Meier (39.), 3:0 Vidovic (59.), 4:0 Batista Meier (70./Foulelfmeter), 4:1 Schraufstetter (80.), 5:1, 6:1 Motika (81., 87.) - SR: Tiedeken (Augsburg) - Z: 850 - Gelb: Aydin, Feldhahn/Pigl, Imsak, Kauffmann, Guinari, Zitzelsberger.