Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.07.2022 22:10

FCP: Debakel am Dallenberg

Die Reaktion von Felix Thiel   spricht Bände. Der Torhüter des FC Pipinsried musste am Freitagabend im Würzburger Dallenbergstadion sechs Mal hinter sich greifen. Der FCP ging bei den Kickers sang- und klanglos 0:6 unter. 	Foto: Frank Scheuring (Foto: Frank Scheuring)
Die Reaktion von Felix Thiel spricht Bände. Der Torhüter des FC Pipinsried musste am Freitagabend im Würzburger Dallenbergstadion sechs Mal hinter sich greifen. Der FCP ging bei den Kickers sang- und klanglos 0:6 unter. Foto: Frank Scheuring (Foto: Frank Scheuring)
Die Reaktion von Felix Thiel spricht Bände. Der Torhüter des FC Pipinsried musste am Freitagabend im Würzburger Dallenbergstadion sechs Mal hinter sich greifen. Der FCP ging bei den Kickers sang- und klanglos 0:6 unter. Foto: Frank Scheuring (Foto: Frank Scheuring)
Die Reaktion von Felix Thiel spricht Bände. Der Torhüter des FC Pipinsried musste am Freitagabend im Würzburger Dallenbergstadion sechs Mal hinter sich greifen. Der FCP ging bei den Kickers sang- und klanglos 0:6 unter. Foto: Frank Scheuring (Foto: Frank Scheuring)
Die Reaktion von Felix Thiel spricht Bände. Der Torhüter des FC Pipinsried musste am Freitagabend im Würzburger Dallenbergstadion sechs Mal hinter sich greifen. Der FCP ging bei den Kickers sang- und klanglos 0:6 unter. Foto: Frank Scheuring (Foto: Frank Scheuring)

Es war überhaupt ein gebrauchter Tag für die Gäste. Der begann schon damit, dass der FCP-Reisetross, der auf der A 3 bei Erlangen in einen Stau geriet, erst nach und nach in Würzburg eintraf, der letzte der drei FCP-Kombis erst zur eigentlichen Anstoßzeit um halb sieben. „Die Voraussetzungen sind natürlich ungünstig”, sagte FCP-Manager Tarik Sarisakal ob der fast fünfstündigen Anreise sichtlich genervt. Die Partie wurde dann auch erst mit 50-minütiger Verspätung angepfiffen.

Doch damit nicht genug der Hiobsbotschaften: Innenverteidiger Fabian Willibald, der beim Pokalspiel unter der Woche bei Türkspor Augsburg einen Schlag abbekommen hatte, fällt mit einem Muskelfaserriss mindestens zwei Wochen aus. Seinen Part in der Innenverteidigung übernahm Bernard Mwarome, der von der Sechs ins Abwehrzentrum zurückgezogen wurde.

Das war aber nicht die einzige Änderung, die FCP-Trainer Nikola Jelisic vorgenommen hatte. Linksverteidiger Faton Dzemailji, der seine Defensivaufgaben zuletzt nur unzureichend erledigte, blieb zwar in der Startelf, rutschte aber eine Position weiter nach vorne. Den defensiven Part auf dieser Seite übernahm Sebastian Keßler. Eine zweite Änderung gegenüber der Pleite gegen Aubstadt gab es auf der rechten Außenbahn. Dort durfte Ahanna Agbowo (für Claudio Milican) erstmals in dieser Saison von Beginn an ran.

Es sollte für die Pipinsrieder eine ganz schlimme Anfangsviertelstunde werden. Denn nach sechs Minuten führten die Rot-hosen bereits 2:0. Nach einer Ecke von Dardan Karimani ließ Agbowo Daniel Hägele aus den Augen, der die Kugel aus vier Metern unter die Querlatte wuchtete (3.). Der Drittliga-Absteiger setzte sofort nach. Benjika Caciel luchste Tim Greifenegger den Ball ab, den Rückpass drosch Maximilian Zaiser mit dem Vollspann und unbehindert aus 17 Metern ins kurze Ecke (6.).

In den folgenden Minuten wurden die Pipinsrieder förmlich überrannt. Den Kickers fiel nach den beiden schnellen Toren eine Zentnerlast von den Schultern. Egal, ob die Unterfranken nun über links oder rechts angriffen, für die heillos überforderte gelb-blaue Defensive ging's einfach zu schnell. Benyas Solomon Junge-Abiol und der frühere Zweitliga-Angreifer Saliou Sané (Kickers, KSC, Paderborn) überwanden FCP-Keeper Felix Thiel jeweils aus kurzer Distanz (11./14.). 4:0 nach nicht einmal einer Viertelstunde, ab jetzt konnte die Devise nur noch Schadensbegrenzung lauten.

Jelisics Matchplan war es nicht, defensiv zu agieren, Das sei „nicht sein Naturell”, meinte er hinterher. Tatsächlich hätte er aber gut daran getan, auf Defensive zu setzen. In der Konsequenz nahm Jelisic die Pleite dann auch ein Stück weit auf seine Kappe.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte Jelisic ein Erbarmen mit seinen beiden Außenverteidigern Greifenegger und Keßler und nahm die beiden vom Feld. Doch viel besser wurde es danach auch nicht. Eine Ecke von Karimani fälschte Marvin Jike unglücklich ins eigene Tor ab - 5:0 (34.).

„Das ist genau das, was ich befürchtet hatte”, sagte Sarisakal in der Pause, „du steigst aus dem Bus, bist noch gar nicht richtig da und liegst nach einer Viertelstunde 0:4 hinten.” Es mag eine Erklärung sein, aber vermutlich wäre der FCP auch bei rechtzeitigem Eintreffen chancenlos gewesen. Denn vor allem war's gestern eine Frage der Qualität, auch wenn die Kickers in Durchgang zwei nur noch einmal trafen.

FC Würzburger Kickers: Richter - Littmann, Wegmann, Hägele, Kurzweg - Zaiser (70. Müller) - Junge-Abiol, Karimani (81. Montcheu), Franjic (57. Aksu), Caciel (57. Meisel) - Sané (62. Helmer).

FC Pipinsried: Thiel - Greifenegger (33. Ricter), Lobenhofer, Mwarome, Keßler (33. Kikuchi) - Pigl, Daniel Jelisic - Agbowo (72. Grotz), Yilmaz (81. Milican), Dzemailji - Jike.

Tore: 1:0 Häglele, 2:0 Zaiser, 3:0 Junge-Abiol (11.), 4:0 Sané (14.), 5:0 Jike (34., Eigentor), 6:0 Karimani (59.) - Schiedsrichter: Stein (Homburg/Ufr.) - Zuschauer: 1936 - Gelbe Karte: -/Ricter


Von Herbert Walther
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