Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.08.2014 22:11

FCP demontiert Memmingen

<p> <x_bildunterschr> <b>In der Vorbereitung  </b>war Arthur Kubica (rechts) lange verletzt. Inzwischen kommt er immer besser in Schwung. Auch der Regisseur trug sich gegen Memmingen in die Torschützenliste ein. </x_bildunterschr> </p>
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Strobl gab sich zurückhaltend: „Wer weiß, wie es mit den beiden gelaufen wäre.“ Sein Memminger Gegenüber Thomas Reinhardt war nach dem Abpfiff erst einmal sprachlos. Später gab er erzürnt zu Protokoll: „So darf man sich nicht präsentieren.“ Tatsächlich spielte beides zusammen: Die Hausherren erwischten (wieder einmal) einen Pokal-Sahnetag, die Gäste unterschätzten ihren unterklassigen Gegner und wurden dafür hart bestraft.

Die erste Überraschung lieferte Strobl mit der Aufstellung. Trotz des Fehlens von Goia und Yohoua bot er viele offensive Kräfte auf. Dabei arbeitete er mit einem 4-4-2-System statt des gewohnten 4-2-3-1. Thomas Berger gab mit Manuel Eisgruber die Doppelspitze. Arthur Kubica zog die Fäden, Junis Ibrahim (links) und Dominik Schön (rechts) kamen über die Außen, unterstützt von den beiden nominellen Verteidigern Dominic Wünsch und Martin Finkenzeller. Strobl sicherte in der Mitte ab. Und tatsächlich begannen die Gelb-Blauen enorm druckvoll. Schon in den ersten fünf Minuten tauchten Ibrahim, Schön und Eisgruber gefährlich vor FCM-Schlussmann Philipp Beigl auf (der kürzlich noch mit der Memminger Reserve in Aindling zu sehen war). Der Regionalligist präsentierte sich verblüffend passiv, auch wenn Neuzugang Andreas Mayer seine Kollegen immer wieder lautstark anzutreiben versuchte.

Die Pipinsrieder zogen indes ein flottes Kurzpassspiel auf, zuweilen unterbrochen von klugen Diagonalpässen. Zum Beispiel in der 13. Minute, als Erkan Atilgan einen 50-Meter-Ball genau in den Fuß von Kubica zauberte, dessen Zehn-Meter-Volleyschuss lenkte Beigl gerade noch zur Ecke (13.). Kurz darauf prüfte der Pipinsrieder Regisseur den Keeper aus dem Unterallgäu mit einem 20-m-Kracher (19.). So ging es munter weiter: Chancen für Pipinsried im Drei- bis Vier-Minutentakt, während sich der Regionalligist nur mühsam zu Entlastungsangriffen aufraffte. Der Memminger Coach Thomas Reinhardt hatte allerdings zwei seiner besten Offensivkräfte, Michael Geldhauser und Michael Wende, auf der Bank gelassen; die beiden kamen erst zum Einsatz, als es schon zu spät war. Vorne mühte sich Ugur Kiral als Solokünstler.

So lag die Pipinsrieder Führung förmlich in der Luft: Kubica erzielte sie mit einem strammen Schuss, als Beigl eine Ibrahim-Ecke nicht festhalten konnte (1:0, 30.). Die Strobl-Schützlinge waren so deutlich überlegen, dass sie in Folge unvorsichtig wurden: Und so nutzten die Gäste einen Fehlpass zu einer Überzahlsituation, die Mayer mit einem überlegten Schlenzer von halbrechts abschloss (1:1, 42.). Ein Stöhnen ging durch Reihen des Pipinsrieder Anhangs: „Das ist wirklich ungerecht“, klagte ein Fan den Fußballgott an. Der hatte prompt ein Einsehen: Kurz vor dem Pausenpfiff überwand Ibrahim den Unterallgäuer Keeper mit einer Bogenlampe (2:1, 45.+1).

Reinhardt war wohl laut geworden in der Memminger Kabine: Mit Wiederanpfiff präsentierten sich seine Rot-Hemden deutlich engagierter. Der ansonsten blasse Sebastian Bonfert tauchte plötzlich allein vor Tobias Antoni auf, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen (50.). Kiral versuchte es gleich darauf mit einem Fernschuss (53.), Fabian Rupp mit einem Kopfball (54.). Dann unterlief Strobl ein verhängnisvoller Abspielfehler, Kiral ging auf Antoni zu. Doch die Pipinsrieder Nummer eins behielt die Nerven und wehrte zur Ecke (59.).

Im Gegenzug schickte Schön Manuel Eisgruber Richtung Memminger Kasten; der Ex-Sulzemooser sah, dass Ibrahim mitgelaufen war und bediente ihn selbstlos (3:1, 65.). Als der umsichtige Drittliga-Referee Stefan Treiber in der 71. Minute Simon Ernemann vom Platz schickte – der Verteidiger hatte Ibrahim an der Seitenauslinie mit einem Tritt aus dem Spielfeld befördert –, war die Partie gelaufen. Speziell nachdem Schön aus spitzesten Winkel auf 4:1 erhöhte (82.). Der fleißige Kiral brachte sein Team zwar noch einmal heran (4:2, 84.), doch der Mann des Tages, Ibrahim, stellte gleich darauf den alten Abstand wieder her (5:2, 86.).

Die nächste Pokalrunde geht am 4. September über die Bühne. Die Wetten laufen schon, dass das Los wieder einmal auf die SpVgg Unterhaching fallen wird.

Antoni – Finkenzeller, Atilgan, Schuster, Wünsch – Strobl – Schön, Kubica (77. Fischer), Ibrahim (89. Holzhammer) – Eisgruber (77. Lange), Berger.

Beigl – Steffen Friedrich, Ernemann, Rupp, Meichelböck – Heger (74. Wende), Bonfert – Jocham (60. Geldhauser), Hoffmann, Mayer - Kiral (87. Schmeiser)

1:0 Kubica (30.), 1:1 Mayer (40.), 2:1 Ibrahim (45.+1), 3:1 Ibrahim (65.), 4:1 Schön (82.), 4:2 Kiral (84.), 5:2 Ibrahim (85.) – Treiber (Neuburg) – 270 – Atilgan, Eisgruber, Kubica, Strobl, Schön/Hoffmann, Heger – Ernemann (72.). Trainerstimmen (FC Pipinsried): Durch Goias Verletzung und Grahammers Erkrankung mussten wir unser System umstellen. Unser Ziel war es, dass Spiel in der Mitte mit einer Raute zu verdichten. Das ist uns gelungen, im Gegensatz zum Spiel in Sonthofen. Außerdem hatten wir uns vorgenommen, 90 Minuten Vollgas zu geben. Auch das hat ganz gut geklappt. (FC Memmingen): Der Einsatz hat gefehlt, speziell in der ersten Halbzeit. Wie man hierher kommen und glauben kann, dass man ein Bayernliga-Spitzenteam wie den FC Pipinsried mit links besiegen kann, ist mir ein Rätsel. Ich hatte laut und deutlich davor gewarnt. So darf eine Regionalliga-Mannschaft nicht auftreten.


Von HWalther
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