Fußball    

FCP: Beim fünften Versuch funkt’s

Landsberg (Wa) Michael Funk war am Samstagnachmittag auf dem besten Weg, den zweifelhaften Ruf eines Chancentods zu erlangen. Vier hochkarätige Möglichkeiten hatte der FCP-Angreifer vergeben, ehe er doch noch zum Matchwinner werden sollte. Mit seinem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten bescherte Funk Pipinsried den so wichtigen 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim TSV Landsberg.

Die Pipinsrieder hätten sich grün und blau geärgert, wenn sie dieses Spiel nicht gewonnen hätten. Denn es war fast schon grob fahrlässig, wie die Gelb-Blauen mit ihren Gelegenheiten umgegangenen sind. „Wir hatten schon in der ersten Halbzeit klare Chancen und zur Pause führen müssen“, sagte FCP-Spielertrainer Roland Baumgärtner, der humpelnd den Platz verließ, nachdem er bei einem Zweikampf mit Marcus Steinberger einen Tritt gegen das linke Sprunggelenk abbekommen hatte. Schon nach zwei Minuten hätte es 1:0 für den FCP stehen müssen, als Dominik Schön aus kurzer Distanz am Tor vorbeiköpfte. Aber die wohl dickste Möglichkeit eröffnete sich Yilmaz Kinaci, als er den Abpraller übers leere Tor drosch (27.), nachdem Landsbergs Keeper gegen Qemajl Beqiri pariert hatte. Doch nicht wegen der vergebenen Großchance war für den Winterneuzugang von Türk Sport Garching kurz darauf Feierabend, sondern wegen einer Sprunggelenksverletzung.

Funk ersetzte Kinaci und hatte gleich das 1:0 auf dem Schlappen, als er Schöns Hereingabe am kurzen Eck vorbeischoss (35.). Landsbergs viel gepriesene Offensive trat dagegen selten in Erscheinung, auch wenn Johannes Steiner zwei Mal gegen Robert Rakaric (25.) und bei Abdul Ayoglus abgefälschtem Schuss (42.) klären musste. 14 Treffer erzielten die Lechstädter in den vergangenen drei Partien, bei nun 40 Punkten ließ es der TSV bei sommerlichen Temperaturen auch dementsprechend gemächlich angehen. „So gewinnt man aber gar nichts“, klagte hinterher TSV-Spielertrainer Sven Kresin. Der Ex-Profi selbst musste sich wohl hinterher Fragen gefallen lassen, warum er die drei zuletzt überzeugenden Stammkräfte Salemovic, Kirschenhofer, Michelini auf die Bank setzte. „Sie waren nur am Montag im Training, da hätte ihnen der Saft gegen eine so zweikampfstarke Mannschaft gefehlt“, erklärte Kresin.

„Bodenlos“, schimpfte Landsbergs Abteilungsleiter Josef Hintermeier, dessen Laune sich auch in der zweiten Halbzeit nicht bessern sollte. Die TSV-Angreifer fanden weiterhin keinen Zugang zum FCP-Tor, weil im Abwehrzentrum Markus Hanusch und Christian Adrianowytsch überragend verteidigten. „Sie sind eine Bank, besser kann man es nicht spielen“, lobte Co-Trainer Jürgen Schäfer. Aber der beste Schachzug von Baumgärtner und Schäfer war die Versetzung von Stefan Horky von links in der Viererkette ins defensive Mittelfeld. Der FCP-Sechser stopfte nicht nur Löcher in der Defensive, sondern schaltete sich mit seiner dynamischen Spielweise auch immer wieder in den Angriff mit ein.

Als Funk innerhalb von zehn Minuten drei dicke Möglichkeiten versemmelte (53., 59., 63.), befürchteten nicht wenige FCP-Fans, dass sich das rächen würde. Aber bei seinem fünften Versuch konnte der Ex-Griesbeckerzeller dann gar nicht mehr anders, als den Ball in den leeren Kasten zu schießen – 0:1 (65.). Wie aber Beqiri und Baumgärtner den Treffer vorbereiteten, war schon Extraklasse. Die vielleicht schwierigste seiner sechs Einschussmöglichkeiten verwertete Funk nur zwei Minuten später zum 2:0. Nach Doppelpass mit Beqiri entwischte er einmal mehr Steinberger und schoss aus zehn Metern halbrechter Position eiskalt ins lange Eck. Landsberg war nicht mehr in der Lage, etwas entgegenzusetzen, während es für den FCP drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt waren. Die Lage kann sich weiter verbessern, wenn er am Mittwoch im Nachholspiel gegen Markt Schwaben nachlegt.

TSV Landsberg: Obermayer – Buschel, Kresin, Steinberger, Schappert – Bonfert, Korora (76. Klages) – Rakaric, Ayoglu, Schuster (62. Salemovic) – Strohhofer.

FC Pipinsried: Steiner – Finkenzeller, Hanusch, Adrianowytsch, Leidenberger – Sandner, Horky – Baumgärtner (85. Hüttner), Beqiri, Schön (90.+1 Daffner) – Kinaci (32. Funk).

Schiedsrichter: Hofer (Wörgl/Tirol).

Zuschauer: 150.

Tore: 0:1 Funk (65.), 0:2 Funk (67.).

Gelbe Karte: Bonfert - Adrianowytsch.



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Veröffentlicht am 25.04.2011 22:03 Uhr