Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.07.2020 16:54

Hoffen auf grünes Licht

Wie die Aichacher Zeitung bereits in der vergangenen Woche berichtet hat, werden die noch ausstehenden zehn Runden in beiden Bezirksliga-Staffeln auf jeweils fünf Termine im Herbst 2020 (17./18. Oktober bis 14./15. November, Nachholspieltag am 21./22. November) sowie im Frühjahr 2021 (17./18. April bis 15. Mai) aufgeteilt. Den Punktspielen im Herbst und Frühjahr vorgeschaltet ist der Ligapokal-Wettbewerb, über den aus den sieben bayerischen Bezirken jeweils noch ein Verein in den Genuss des Aufstiegs in die Landesliga kommen kann. „Wir bieten den Vereinen ein Konzept an, damit sie in der punktspielfreien Zeit eine Alternative unter Wettkampfbedingungen haben”, erklärt Zeiser.

Grundsätzlich stieß Zeisers Vorschlag bei den Nordvereinen auf breite Zustimmung. „Die Hauptsache ist, dass wieder Fußball gespielt werden kann”, meinten Josef Kigle und Jochen Selig, die Fußballchefs aus Aindling und Ecknach, unisono. Ihr Kollege aus Adelzhausen, Jürgen Dumbs, gibt allerdings zu bedenken, ob es angesichts einer möglichen zweiten Infektionswelle im Herbst nicht besser gewesen wäre, mit Punktspielen zu beginnen. Ansonsten findet er den Ligapokal jedoch als gute Vorbereitung für die Punktrunde, schließlich geht es für den Tabellenvorletzten um den Erhalt der Bezirksliga Nord. Den soll auf alle Fälle weiterhin Trainer Johannes Putz bewerkstelligen. Mit dem ehemaligen Aindlinger Fußballer wurde vereinbart, dass er die Saison am Römerweg ohne Wenn und Aber zu Ende bringt.

Nach wie vor kann sich Bernhard Fischer nicht mit der Fortsetzung der Saison anfreunden. Der Abteilungsleiter des TSV Hollenbach, der einen Abbruch befürwortete, sieht sich aufgrund der Transferaktivitäten mancher Vereine jetzt mehr denn je in seiner Ansicht bestätigt. „Sportlich fair ist diese Entscheidung nicht mehr und hat auch nichts mehr mit der alten Saison zu tun”, erklärt Fischer. Er hätte es begrüßt, wenn zunächst die Punktrunde abgeschlossen und erst dann mit dem Ligapokal begonnen worden wäre. „So wird sich der Ligapokalsieger, der schon vorher aufgestiegen ist, vielleicht nicht mehr so reinhängen. Das wäre dann Wettbewerbsverzerrung”, sagt Fischer und meint weiter: „Überhaupt finde ich an der ganzen Sache nichts toll.”

Doch mit diesem Wettbewerbskonzept sieht sich der Bayerische Fußball-Verband (BFV) gerüstet, falls die Saison erneut unterbrochen werden müsste oder erst zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden kann. Die Ansetzungen des Ligapokals sind flexibel, bis zu fünf Spieltage in diesem Wettbewerb können gestrichen werden, falls die Zeit hierfür zu knapp werden könnte. „Vorrang hat immer die Meisterschaft”, betont Zeiser.

Ob es am 2. September in Schwaben nun tatsächlich losgeht, wird sich zeigen, ab wann Kontaktsport ohne Einschränkungen wieder möglich ist. Der BFV gewährt seinen Vereinen bis zur Fortsetzung des Spielbetriebs eine vierwöchige Vorlaufzeit. Übrigens distanziert sich der Verband von dem in den vergangenen Tagen in mehreren Medien kommunizierten 20. Juli als den Termin, ab dem ein normales Fußballtraining wieder erlaubt sein soll. „Das ist rein spekulativ”, sagt Zeiser. Nachdem am 22. Juni die Stufe 2 des Konzepts für den Sport umgesetzt wurde, teilte der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) in einer Pressemitteilung vom 17. Juni mit, dass es sein Ziel sei, in der nächsten Stufe den Wettkampfbetrieb für kontaktlos betriebene Indoor-Sportartenh wieder aufzunehmen. Danach stehen noch Lockerungen für Kontaktsportarten an.

„Aufgrund des Infektionsgeschehens haben sich die Lockerungsschritte im 14-tägigen Rhythmus bewährt und sollten für die beiden verbleibenden Stufen beibehalten werden”, sagte damals BLSV-Präsident Jörg Ammon. So entstand die Hoffnung, dass ab 20. Juli die letzte Lockerung für den Sport erfolgt. Doch das Tempo, wann die nächsten Schritte umgesetzt werden, gibt immer noch die Bayerische Staatsregierung vor.


Von Herbert Walther
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