Denn speziell mit Gasteiger ist Sarisakal ein echter Coup gelungen: Der Südtiroler, der aus dem Brunecker Ortsteil St. Georgen stammt, stand auf der Wunschliste der meisten Bayernliga- und Regionalliga-Trainer rund um München. Allein die Zahlen aus der laufenden Saison sprechen für sich: Der Eintracht-Offensivmann zählt mit zwölf Treffern und elf Vorlagen (in 23 Partien) zu den Topscorern der Liga und hat wesentlichen Anteil am aktuellen Höhenflug der Karlsfelder. Gasteiger fiel den Eintracht-Fans erstmals im Mai 2018 auf, als er mit seinem damaligen Verein SV Lohhof in Karlsfeld um den Ligaverbleib kämpfte. Gasteigers technische Talente stachen sofort ins Auge, sein Temperament auch. Der damals 21-Jährige trat eher als Einzelkämpfer denn als Teamplayer in Erscheinung. Am Ende der Saison stieg Lohhof in die Kreisliga ab, die Eintracht kehrte unter der Leitung ihres Trainerduos Jochen Jaschke und Sebastian Stangl in die Landesliga zurück. Die beiden überzeugten Gasteiger vom Wechsel an den Karlsfelder See - für beide Seiten ein echter Glücksfall. Den Fußballlehrer-Duo der Eintracht gelang es, dass der Feinfuß seine Fähigkeiten mannschaftsdienlich einbrachte. Gasteiger wurde zudem körperlich deutlich robuster und lernte, sein Temperament zu zügeln. Inzwischen ist er ein echter Teamplayer, der zuweilen auch weite Wege geht. So entwickelte sich Gasteiger zu Vorbereiter und Torschütze in Personalunion. Er schleppt die Bälle von hinten nach vorne und zählt zu den gefährlichen Karlsfelder Spezialisten für ruhende Bälle. Die Folge: Der 23-Jährige ist derzeit der vielleicht interessanteste Kicker der Landesliga. Dass Gasteiger schon heute fast jedes Bayernliga-Team verstärken könnte, steht außer Frage. Hamann ist im Wittelsbacher Land bestens bekannt, hat er doch beim FC Affing in dessen Landesliga-Abstiegssaison 2015/16 gekickt (22 Spiele/2 Tore) sowie vom Frühjahr 2013 bis zum Frühjahr 2014 beim BC Aichach - Hamann war Mitglied des legendären Meisterteams und kam in der Schlussphase der Spielzeit zu zahlreichen 90-Minuten-Einsätzen (24/2 in 1,5 Spielzeiten). Inzwischen kickt er knappe fünf Jahre im Oberen Ilmtal, davon vier Jahre in der oberbayerischen Bezirksliga Nord. Zwei Spielzeiten war Sarisakal sein Coach. Unter drei Trainern zählte der flinke, zweikampfstarke und technisch beschlagene Mittelfeldmann zu den Stammkräften. In der aktuellen Spielzeit hat er immerhin schon viermal getroffen und vier weitere Tore aufgelegt. Für Hamann wird der Sprung in die Regionalliga sicherlich eine Herausforderung. Sarisakal traut ihm offenbar zu, dass ihm dieser gelingt. Über beiden Wechseln - wie über allen Personalien - schwebt derzeit allerdings die Wolke der Corona-Krise und die damit verbundenen Einnahmenausfälle aller Klubs. Möglicherweise werden die Wechselkarten in einigen Wochen völlig neu gemischt.