Die erste gravierende Änderung verkündete Roland Benesch, seit Anfang Dezember neuer Spielbetriebsvorsitzender, gestern den Medienvertretern noch vor der Präsentation des Trios: Engelschalk, bislang Trainer der zweiten Mannschaft, hat seinen Dienst bereits angetreten. Zusammen mit Benedikt Amler als spielender Co-Trainer wird er das Kreisliga-Team auf die Frühjahrsrunde vorbereiten und trainieren. Am vergangenen Wochenende trennte sich der Verein von Trainer Frank Mazur, der den Klub eigentlich erst am Saisonende Richtung Dasing verlassen wollte. Eine überraschende Personalie des Tabellenvierten. Mazur wollte seine Entlassung nicht kommentieren, da er beim SSV noch unter Vertrag steht. „Es war eine einstimmige Entscheidung der gesamten Vorstandschaft”, erklärte Benesch. Und damit wollten es der 51-Jährige sowie der sportliche Leiter Frank Echter auch gut sein lassen, ihre Blicke richten sich vielmehr auf die Spielzeit 2020/21. „Wir wollten frühzeitig die Weichen für die Zukunft stellen”, so Benesch. Hauptkriterium Echters war bei der Trainersuche, dass die infrage kommenden Kandidaten von ihrer Idee her zum Verein passten, so der Fußballchef. „Da sind wir dann auch schnell fündig geworden”, so Echter, „wir waren schnell auf einer Wellenlänge.” Engelschalk kenne ohnehin die Strukturen der Blau-Weißen, und von Wohlrab und Knauer ist der Klub von deren fußballerischen Fähigkeiten überzeugt. „Die sind unumstritten, beide sind starke Zentrumsspieler und werden uns sportlich weiterbringen”, ist Echter überzeugt. Wohlrab ist als Sechser der Mann für die Defensive, Knauers Vorzüge als treffsicherer Angreifer sind hinlänglich bekannt. Die Rollen sind künftig klar verteilt. Auch wenn Wohlrab, wie er betont, bei seinen Entscheidungen Knauer und Engelschalk mit ins Boot nimmt, so hat der 32-Jährige in sportlichen Fragen das letzte Wort. Wohlrab hat im Gegensatz zu Knauer auch schon Erfahrungen als Spielertrainer gemacht. Beim TSV Rehling war er zwei Jahre zusammen mit Thomas Nöbel gleichberechtigter Coach beim damaligen Kreisligisten, anschließend folgten Engagements als Spielertrainer beim SV Echsheim-Reicherstein (Saison 2016/16) sowie anschließend für zwei Spielzeiten beim SV Holzheim. Im Frühjahr 2019 wechselte Wohlrab als Spieler nach Ecknach. Er hätte sich auch gut vorstellen können, beim VfL noch ein weiteres Jahr als Spieler dranzuhängen. Er hatte den Klub aber stets wissen lassen, dass er, falls ein „interessantes Angebot reinflattert”, wie jetzt jenes von der Hohenrieder Straße, er wieder als Spielertrainer arbeiten wolle. Knauer hatte in den vergangenen Monaten lange überlegt, ob seine fußballerische Zukunft auch weiterhin am Schüsselhauser Kreuz liegen werde. „Ich kenne den Björn schon lange”, erzählt Knauer, „und wir hatten vereinbart, dass wir etwas gemeinsam machen, wenn sich etwas ergibt.” Die Kreisliga, sagt der 30-jährige Stürmer, sei für ihn jetzt ein guter Einstieg ins Trainergeschäft. Mit dem neuen Trainertrio sowie den beiden Torhütertrainern Charly Mangold und Andreas Selig blickt Echter positiv in die Zukunft. „Wir wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln”, sagt er. Nach einem vierten, zwei fünften und einem sechsten Platz im Abschlussranking seit dem Wiederaufstieg in die Kreisliga 2016 will der SSV nun den nächsten Schritt nach vorne machen. Auch der künftige Cheftrainer Wohlrab formuliert als Ziel „oben mitzuspielen. Was dann rauskommt, wird man im Frühjahr 2021 sehen.” Engelschalk, der als Trainer in Irgertsheim (Stadtteil von Ingolstadt), bei Pöttmes 2 und Neusäß 2 arbeitete - im Lohwald war er auch Co-Trainer von Marco Löring und Gerhard Hildmann - sieht die Frühjahrsrunde nicht nur als Vorbereitung auf die neue Saison. „Wir haben schon Ambitionen und uns Ziele gesteckt”, betont der 53-Jährige, „wir schauen nach oben.” Zum Tabellenzweiten Pöttmes beträgt der Rückstand auch nur sechs Punkte. Deshalb erfolgt der Trainingsstart schon in der nächsten Woche. Bis es Mitte Februar ins Freie geht, stehen einige Einheiten in der Halle sowie im Kraftraum an.