Ein überraschender Gewinner, denn das Team des früheren Aindlinger Bayernligafußballers Thomas Luichtl hatte im Vorfeld keiner auf der Rechnung. Auch der 43-Jährige war über den Sieg seines jungen Teams sehr überrascht: „Das habe ich nicht erwartet. Die Jungs haben das aber super gemacht. Und je länger das Turnier gedauert hat, desto heißer sind sie geworden.” Die Gögginger profitierten vom neuen Modus, dass nach den Gruppenspielen ein Viertelfinale eingeschoben wurde. Denn die Rot-Schwarzen beendeten die Vorrunde als Vierter. Dem unterlegenen Finalisten fehlten am Ende vielleicht ein paar Körner, um zum zweiten Mal nach 2009 den Pott mit in die Nachbarstadt zu nehmen. „Die Ausdauer der Friedberger war sehr beachtlich”, lobte BCA-Spielertrainer Markus Winkler die körperliche Verfassung der Friedberger. Das Team von Trainer Markus Specht, der nach der Verletzung von Benjamin Fink zwischen den Pfosten stand (dazu am Ende mehr), spielte fast das gesamte Turnier mit nur fünf Feldspielern. Zum Ende der Veranstaltung haben sich die Reihen auf der Tribüne der Vierfachturnhalle stark gelichtet, gerade einmal noch eine knappe Hundertschaft verfolgte das Endspiel. Insgesamt kamen 228 zahlende Zuschauer, ein erneuter Rückgang der Besucherzahl seit Wiederbelebung des Wettbewerbs vor zwei Jahren. Kein Wunder. Bei über sechs Stunden Hallenfußball ist gutes Sitzfleisch vonnöten, zudem rissen die Partien die Besucher nun auch nicht von ihren Sitzen. „Die Mannschaften, vor allem die, die das Viertelfinale erreichten, waren sehr ausgeglichen. Es war kein Favorit zu sehen”, so Winkler. Dazu setzte sich auch gestern der Trend, dass die Mannschaften schon längst nicht mehr ihre besten Formationen unters Hallendach schicken, fort. Auf dem Papier war zwar der TSV 1865 Dachau als Bayernligist ranghöchster Klub beim Aichacher Weihnachtscup, aber die Dachauer rekrutierten sich ausschließlich aus ihrer in der Kreisklasse spielenden zweiten Mannschaft. Auch Landesligist Mering oder das Bezirksliga-Quartett aus Ecknach, Hollenbach, Stätzling oder Friedberg traten mit einer gemischten Auswahl an. Nichtsdestotrotz erreichte das Dachauer Kreisklassen-Team die Vorschlussrunde, eliminierte als Sieger der Gruppe A im Viertelfinale den Gastgeber BC Aichach im Neunmeterschießen. Es war nicht unbedingt das Turnier des Kreisliga-Spitzenreiters. „Im Viertelfinale sind wir zwar nach einem 0:2-Rückstand gut zurückgekommen”, sagte BCA-Coach Winkler, „allerdings sind wir nie richtig in Fahrt gekommen, uns hat das Tempo gefehlt.” Auch für die beiden anderen Vertreter des nördlichen Landkreises war in der Runde der letzten acht Endstation. Der VfL Ecknach scheiterte am Sieger von 2017, FC Stätzling, der TSV Hollenbach, Sieger der Gruppe B, zog gegen Göggingen den Kürzeren. Nach langatmigen 20 Gruppenspielen über vier Stunden war für die beiden klassenniedrigsten Teilnehmer, dem SV Wulfertshausen (Kreisklasse) und TSV Weilach (A-Klasse), das Turnier nach der Vorrunde und ohne einzigen Punkt nach jeweils vier Partien beendet. Überschattet wurde die Veranstaltung von zwei schweren Verletzungen: Erst brach sich Friedbergs Torhüter Benjamin Fink, normalerweise Feldspieler und Spielertrainer des A-Klassen-Teams, bei einer Abwehraktion das Kahnbein der rechten Hand. Dick bandagiert kehrte er nach einem Abstecher ins Aichacher Krankenhaus in die Halle zurück - heute wird der 31-Jährige in Friedberg operiert. Dann erwischte es den Dachauer Manuel Stangl, der sich ohne Fremdeinwirkung wohl einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Noch auf dem Feld war ihm sofort klar, dass es sich erneut um eine schwere Verletzung handelte. Nicht die erste in seiner Karriere, da er bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten hatte. Weihnachten 2019 werden die beiden so schnell nicht vergessen.