Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.10.2019 21:25

Pigl rettet die Serie

Die Schlüsselszene:   Jasmin Abdihodzic (rechts) holt aus und hakt bei Oliver Wargalla ein. Die Folge: Strafstoß, Tor, FCP-Sieg. Im Hintergrund beobachtet Muriz Salemovic die Szene. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Schlüsselszene: Jasmin Abdihodzic (rechts) holt aus und hakt bei Oliver Wargalla ein. Die Folge: Strafstoß, Tor, FCP-Sieg. Im Hintergrund beobachtet Muriz Salemovic die Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Schlüsselszene: Jasmin Abdihodzic (rechts) holt aus und hakt bei Oliver Wargalla ein. Die Folge: Strafstoß, Tor, FCP-Sieg. Im Hintergrund beobachtet Muriz Salemovic die Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Schlüsselszene: Jasmin Abdihodzic (rechts) holt aus und hakt bei Oliver Wargalla ein. Die Folge: Strafstoß, Tor, FCP-Sieg. Im Hintergrund beobachtet Muriz Salemovic die Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Die Schlüsselszene: Jasmin Abdihodzic (rechts) holt aus und hakt bei Oliver Wargalla ein. Die Folge: Strafstoß, Tor, FCP-Sieg. Im Hintergrund beobachtet Muriz Salemovic die Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der eigentliche Held der Partie war indes Torhüter Sebastian Hollenzer. Der 21-jährige zweite Torwart musste kurzfristig die Nummer eins, Johann Hipper, ersetzen - der ehemalige Junglöwe hat sich laut Manager Roman Plesche am Freitag vermutlich einen Muskelfaserriss zugezogen. So blieb es Hollenzer überlassen, den Sieg in den Schlussminuten durch zwei Prachtparaden zu retten, erst gegen den durchgebrochenen Marek Kysela, dann beim Nachschuss von Nikica Filipovic (beides 90.+1). Hollenzer machte damit zwei unglückliche Situationen aus der ersten Halbzeit wett, die zu zwei Oberpfälzer Treffern geführt hatten. Dazu gleich mehr.

Der Einsatz des Torhüters war nicht die einzige überraschende Personalie. Am Samstagmorgen meldete sich Fabian Müller mit Grippe ab. Maximilian Zischler (Meniskus) und Kenan Muslimovic (Trauerfall) fehlten sowieso. Als Ersatz für einen eventuellen Ausfall Hollenzers wäre übrigens Fabian Hürzeler bereit gestanden. „Einer muss es im Notfall ja machen”, erklärte er nach dem Match.

Hürzeler und sein Kollege Muriz Salemovic setzen auf eine Dreierkette mit Dennis Hoffmann als Mittelmann, der gerade erst genesene Kapitän Stephan Thee gab 90 Minuten lang einen Solo-Sechser.

Der Mangel an Defensivpersonal führte zu einer Verstärkung der Offensive: Marcel-Pascal Ebeling durfte wieder einmal von Beginn an auflaufen. Ein Schachzug, den Koller offenbar nicht erwartet hatte. Sein Sechs- bis Acht-Mann-Defensivblock war nur auf das übliche FCP-Sturmtrio Cekic, Pigl und Krautschneider samt Ideengeber Salemovic eingestellt. Die Zusatzkraft Ebeling irritierte die Oberpfälzer. Schon beim schnellen 1:0, als Cekic die Kugel gefühlvoll aus dem Halbfeld auf Pigls Stirn lupfte (1.), während Ebeling dazwischen herumwuselte. Und erst recht beim 2:1, das Ebeling aus kurzer Distanz nach einer Ablage Pigls markierte (7.). 60 Sekunden zuvor hatte allerdings die gesamte FCP-Abwehr geschlafen: Aldrin Emini durfte von rechts ungestört flanken, Filipovic den Ball auf der anderen Seite annehmen und abschließen; Hollenzer kam nur halbherzig heraus (1:1, 6.).

Es war eine furiose Anfangsphase mit Vorteilen für die Hausherren, die jedoch ab der 30. Minute überraschend den Faden verloren. Hollenzer ließ einen 20-Meter-Schuss von Filipovic abklatschen, der flinke Brasilianer Pedro Braz Figueiredo staubte ab (2:2, 34.). Die Pipinsrieder Überlegenheit war nun passé, die Hintermannschaft wirkte nervös. Da half auch ein spektakulärer Fallrückzieher von Steffen Krautschneider nichts (43.).

Es sollte noch schlimmer kommen. Rekonvaleszent Stephan Thee unterlief der nächste Fauxpas: Er schlug den Ball völlig unnötig von der rechten Außenlinie diagonal vor das eigene Tor - ein gefundenes Fressen für den frisch eingewechselten Donaustaufer Sturmtank Nikola Vasilic, der erst Timon Kuko und dann Hollenzer düpierte (2:3, 56.). Deutete sich gar die erste Heimniederlage des FCP an?

Ein 20-Meter-Solo Ebelings ließ die Fans schnell wieder hoffen (58.), ein 18-Meter-Kunstschuss von Cekic genau neben den linken Pfosten ließ sie jubeln (3:3, 62.). Kurz darauf hatte Krautschneider Glück, als er für ein taktisches Foul gegen Filipovic nur „Gelb” sah - Referee Speckner befand, dass Timon Kuko näher zum Kasten stand (69.). Die Schlussphase gehörte den Hausherren, vornehmlich Pigl und Hollenzer.

Dann pfiff der Schiedsrichter: Die Pipinsrieder fielen sich in die Arme nach dem hart erkämpften „Dreier”; zumal, als sie hörten, dass Verfolger Wasserburg in Deisenhofen mit 1:2 verloren hatte.

FC Pipinsried: Hollenzer - Langen (46. Kuko), Hoffmann, Rech - Thee - Cekic, Leugner, Salemovic (90.+2 Cipolla), Krautschneider - Pigl, Ebeling (76. Wargalla).

SV Donaustauf: A. Abdihodzic - Kowalczyk, Kysela, Gögl, Stierstorfer - J. Abdihodzic, Dabo - Braz (70. Hein), Mayer (46. Vasilic), Emini - Filipovic.

Tore: 1:0 Pigl (1.), 1:1 Filipovic (6.), 2:1 Ebeling (7.), 2:2 Braz (34.), 2:3 Vasilic (56.), 3:3 Cekic (62.), 4:3 Pigl (89., FE) - Gelb: Hoffmann, Ebeling, Krautschneider, Kuko, Hürzeler - Emini, A. Abdihodzic - SR: Speckner (Schloßberg/OPF) - Z.: 340. Hollenzer hält den Sieg fest


Von David Libossek
north