Donaustauf ist eine 4000-Einwohner-Marktgemeinde vor den Toren Regensburgs. Wer die „Walhalla” besucht - die Ehrenhalle für verdienstvolle Persönlichkeiten „teutscher Zunge”, die sich Bayerns König Ludwig I vor rund 180 Jahren ausgedacht hatte -, passiert automatisch die idyllische Ortschaft. Vor einigen Jahren haben sich die Lenker des örtlichen Sportvereins offensichtlich vorgenommen, ihr Dorf auch auf die bayerische Fußball-Landkarte zu bringen. Vor fünf Jahren kickte der Klub noch in der Bezirksliga, im vergangenen Mai feierte die Gemeinde den Aufstieg in die Bayernliga. Dazwischen sorgte der SVD bayernweit für Aufsehen, als Weltmeister und FC-Bayern-Ikone Klaus Augenthaler als Coach anheuerte - „Auge” wurde im Mai 2017 immerhin Landesliga-Vizemeister mit den Oberpfälzern. Ihm folgte der ehemalige „König von Giesing”, Löwentrainer-Legende Karsten Wettberg - er musste im Sommer 2017 allerdings schon nach fünf Spielen seinen Hut nehmen.

Heuer ist der Klassenerhalt das große Ziel der Donaustaufer. Als Sechster nach 15 Spieltagen sind sie auf einem guten Weg. Als Trainer fungiert Franz Koller (43), ein A-Lizenz-Fußballlehrer, der in der Oberpfalz und dem Bayerwald schon bei vielen namhaften Teams tätig war. Koller regiert über einen bunten Multikultikader mit drei Brasilianern, einem Portugiesen, mehreren Polen, Tschechen, Slowaken und Kickern aus den ehedem jugoslawischen Ländern. Ihr gefährlichster Torschütze heißt Pedro Henrique Braz Figueiredo, ein 1,67-Meter kleiner Brasilianer, der bisher sechsmal traf und einen weiteren Treffer auflegte.

„Die Donaustaufer fahren sicherlich nicht zum Punkte-Abliefern nach Pipinsried”, ist sich Salemovic sicher, „sie werden kämpfen, kratzen und beißen.” Er verweist darauf, dass die Gäste Schlusslicht der Fairplay-Tabelle sind.

Für den SV Donaustauf ist ein Spieler aktiv, der auch hierzulande bestens bekannt ist: Mittelfeldmann Michael Fischer (29), ehedem eine treibende Kraft beim TSV Aindling, TSV Schwabmünchen und FCA 2. Fischer ist allerdings verletzt, sein Einsatz unsicher.

Der Kader des FC Pipinsried weist ebenfalls einige Lücken auf: Maximilian Zischler musste das Donnerstags-Training wegen muskulärer Probleme abbrechen, Kenan Muslimovic fehlt wegen eines Trauerfalls in der Familie. Benjamin Kauffmann wird weiterhin geschont nach seiner schweren Knieverletzung vor zwei Monaten, ebenso der erkrankte Marvin Jike. Fabian Hürzeler ist nach seinem DFB-Trip wieder im Lande und wird die Gelb-Blauen von Außen coachen. Vermutlich erhält der regenerierte Kapitän Stephan Thee die Möglichkeit, Spielpraxis zu erhalten. Ansonsten läuft Christoph Rech wieder mit der Kapitänsbinde auf - er organisiert seit Wochen hervorragend die Pipinsrieder Defensive.

Salemovic vermutet, dass die Gäste eher defensiv auftreten werden. Es gilt also, wieder einmal ein Abwehrbollwerk möglichst früh zu knacken. Kauffmann wird noch geschont