Salemovic kickte seit 2009 für den Landsberger Traditionsverein, unterbrochen von einer Saison beim FC Augsburg 2 und zweieinhalb Spielzeiten beim FC Memmingen. Der 31-jährige Kemptener lebte die meiste Zeit im nahen Buchloe, seit zwei Jahren wohnt er in Landsberg. Im vergangenen Jahr schaffte das Team unter seiner Führung den Wiederaufstieg in die Bayernliga. Sein Abschied im Mai sei „problemlos” über die Bühne gegangen, berichtet Salemovic. Er genießt es, dass er heute an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren könne, „das ist doch klar”. Der FCP-Coach freut sich darüber, dass seine früheren Kameraden mittlerweile Fuß in der neuen Liga gefasst haben. Er spricht vom TSV als „die andere Mannschaft der Stunde - neben uns natürlich”. Tatsächlich hat der Aufsteiger in den vergangenen sieben Partien fünf Siege und zwei Remis eingefahren - besonders spektakulär war Ende August ein 4:0 gegen den damaligen Ligaprimus TSV Wasserburg sowie ein 6:0 vor drei Wochen gegen Schwaben Augsburg. Die letzte Niederlage steckten die Lechstädter am 17. August ein. Das 0:2 beim SV Kirchanschöring war ein folgenschweres: Trainer Hermann Rietzler, in der vergangenen Saison noch Assistent von Salemovic, warf anschließend das Handtuch. Zwei Wochen später übernahm ein alter Bekannter das Ruder am Lech: Sven Kresin (43), der schon zwischen 2010 und 2016 das Landsberger Team betreute. Aus dieser Zeit ist er auch beim FC Pipinsried bestens bekannt, nicht nur wegen seines Kürzesthaarschnitts, sondern auch wegen seines markanten Auftretens. „Die Spiele gegen Pipi waren immer etwas Besonderes”, erinnert sich Salemovic. „Warum das so war, weiß ich eigentlich nicht.” Heute erwartet er, dass seine Ex-Kameraden besonders motiviert sein werden, gerade die „alten Hasen” wie Sebastian Bonfert (31), Andreas Fülla (31) oder auch Torjäger Philipp Siegwart (30), mit denen Salemovic lange zusammengespielt hat. Für den FCP hingegen sei es „ein Spiel wie jedes andere”, stellt der Pipinsrieder Vorturner fest: „Gegen uns will sich jeder beweisen. Wir dagegen wollen immer gewinnen.” Salemovic trägt heute die alleinige Verantwortung. Sein Kollege Fabian Hürzeler ist am Länderspielwochenende wieder in DFB-Dingen unterwegs. Abgesehen vom Rekonvaleszenten Benjamin Kauffmann und dem erkrankten Marvin Jike sind beim FCP ansonsten alle Mann an Bord, auch der zuletzt angeschlagene Kapitän Stephan Thee. Salemovic hat also die Qual der Wahl. Am gestrigen Freitag wollte er sich nicht in die Karten schauen lassen. Doch dass er an der Startaufstellung, die vor einer Woche gegen den SSV Jahn Regensburg 2 eine überragende Leistung gezeigt hat, große Änderungen vornehmen wird, ist nicht zu erwarten. Hürzeler beim DFB