Fraglich wäre es aber gewesen, ob die Ecknacher überhaupt einen Punkt aus dem Krebsbachtal mitgenommen hätten, wenn die Hollenbacher in der Anfangsphase konzentrierter im Abschluss gewesen wären. Wie schon bei der Heimniederlage am Sonntag gegen Günzburg (1:2) verschliefen die Gäste die Anfangsphase - doch im Gegensatz zu den Westschwaben konnte Hollenbach daraus kein Kapital schlagen. Jonas Ruisinger (5., 7.) tauchte zwei Mal alleine vor VfL-Keeper Hannes Helfer auf, einmal schoss er vorbei, das andere Mal Helfer an. Der Ecknacher Keeper lenkte kurz darauf Werner Meyers Schuss zur Ecke (8.), verhinderte so einen möglichen Rückstand. „Keine Ahnung, warum wir in der Anfangsphase Geschenke verteilen”, rätselte Framberger, während Adrianowytsch mit der Chancenverwertung haderte: „Da müssen wir ein Tor machen.” Nachdem die Ecknacher diesmal den Beginn unbeschadet überstanden hatten, fanden sie besser in die Partie - und lagen nach einer Viertelstunde vorne. Maximilian Obermeyer ging nach einem Zweikampf mit Stefan Reggel im Hollenbacher Strafraum plötzlich zu Boden, der gut postierte Referee Florian Pioch zögerte keine Sekunde und entschied auf Elfmeter - zum Entsetzen und Ärger der Gastgeber. Eine strittige Entscheidung allemal, doch VfL-Innenverteidiger Benedikt Huber war's egal, sicher verwandelte er zum 1:0 für Ecknach (16.). Nach einer halben Stunde veränderten sich dann die Parameter des Spiels. Ecknachs Jung sah nach einem Foul in der eigenen Hälfte „Gelb”, verletzte sich dabei leicht und wurde auf dem Feld behandelt. Regelkonform verließ er den Platz, betrat diesen aber wieder, ohne dass ihm Referee Pioch signalisiert hätte, wieder ins Geschehen eingreifen zu können. Dem Gersthofener Unparteiischen blieb gar nichts anderes übrig, als Jung die „Ampelkarte” zu zeigen (33.). „Das war natürlich extrem bitter”, meinte Framberger. Doch den Ausschluss ihres Stürmers steckten die Ecknacher gut weg. Defensiv ließen sie den Hollenbachern wenig Räume, vorne versuchten sie über Framberger, Obermeyer und Michael Eibel Nadelstiche zu setzen. Doch zunächst war der VfL mit Aluminium im Bunde, als Christoph Burkhard den Ball auf die Oberkante der Querlatte köpfte (34.). Nach dem Seitenwechsel war Helfer auf dem Posten, als er einen von Angelo Jakob von halbrechts auf die kurze Ecke gezogenen Freistoß gerade noch so um den Pfosten lenkte (52.). Mit einem Mann mehr und bei einem 0:1-Rückstand verteidigten die Hollenbacher nun höher - was natürlich einem Konterspieler wie Eibel entgegenkommt. Innerhalb weniger Sekunden tauchte der Ecknacher zwei Mal alleine vor dem Hollenbacher Schlussmann Jozo Derek auf, zuerst scheiterte er am Ex-Pipinsrieder, kurz darauf geriet sein Querpass zu ungenau (57.) - eine hervorragende Möglichkeit war vertan, mit einem zweiten Treffer das Derby vielleicht schon zu entscheiden. So langsam lief dem TSV die Zeit davon, und weil sich Adrianowytschs Team vorne schwer tat, versuchte er es mit den frischen Offensivkräften Frederik Meissner und Nikolaos Pitsias. Und einer von Adrianowytschs Jokern stach: Als Huber vor dem eigenen Strafraum zu kurz klärte, fackelte Pitsias nicht lange und hämmerte den Ball mit links aus 23 Metern zum 1:1 in den Winkel (70.) - ein klasse Treffer des ehemaligen Weilachers. Hollenbach wollte nun mehr, Meissner (83.) und Meyer (85.) tauchten gefährlich vor Helfer auf. Aber auch den Ecknachern bot sich noch eine gute Gelegenheit, als Derbysieger an die Erlenstraße zurückzufahren. Doch Björn Wohlrabs 16-m-Schuss stellte Derek vor keine allzu großen Probleme. TSV Hollenbach: Derek - Simon Ruisinger, Kaltenstadler, Jakob, Reggel (69. Pitsias) - Burghart, Greifenegger (72. Witzenberger), Dennis Ruisinger - Jonas Ruisinger (69. Meissner), Burkhard, Meyer. VfL Ecknach: Helfer - Ettinger, Huber, Mühlberger, Glas - Grimm, Wohlrab - Obermeyer (88. Zakari), Framberger (82. Piller), Eibel - Jung. Tore: 0:1 Huber (16./Foulelfmeter), 1:1 Pitsias (70.) - Schiedsrichter : Pioch (Gersthofen) - Zuschauer: 200 - Gelbe Karte: Jakob, Adrianowytsch, Burghart/Ettinger, Mühlberger, Obermeyer, Framberger - Gelb-rote Karte: Jung (33.).