Dennoch war er mit dem Geschehen in der letzten halben Stunde nicht zufrieden. „Da hat vielen die Torgeilheit gefehlt”, moniert er. Hauptadressat ist dabei Marcel-Pascal Ebeling, der zwei Großchancen vertändelte und eine weitere gute Situation nicht energisch nutzte. Aus seiner Kritik nimmt Salemovic jedoch ausdrücklich Pablo Pigl aus: „Der will immer Tore schießen!” Ebenfalls gut weg in des Trainers Schlussdrittel-Beurteilung kommt Paolo Cipolla: Der kleine Indersdorfer attackierte unablässig seine Gegenspieler und versuchte zudem, das Leder vorne ins Spiel zu bringen. Nicht zum Einsatz kam ein anderer Dauerläufer, Oliver Wargalla. „Olli konnte an einer Trainingseinheit nicht teilnehmen”, berichtet Salemovic, „klar, dass dann andere zum Zuge kommen, die gute Leistungen geboten haben.” Wie etwa Marvin Jike. Umso besser hatte Salemovic die erste Hälfte gefallen: „Vor allem mit dem Ball haben wir sehr viel klüger agiert als noch gegen Ismaning.” Obwohl die Nördlinger noch einen Tick defensiver standen als die Kicker aus dem Münchner Norden. „Wir konnten uns trotzdem eine Menge Abschlusssituationen erarbeiten”, lobt Salemovic. Nicht zuletzt, weil in Nördlingen Daniel Leugner und er hinter der Sturmreihe wirbelten. Der Coach hebt zudem seine Hintermänner heraus. Namentlich nennt er Dennis Hoffmann - der für unzählige Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte verantwortlich war - oder auch Rechtsverteidiger Alexander Langen, der mit dem quirligen Amar Cekic sehr gut auf der rechten Außenbahn harmonierte. Dennoch ist Salemovic froh, dass die zuletzt maladen Kenan Muslimovic, Maximilian Zischler, Stephan Thee und Benjamin Kauffmann wieder in den Kader zurückkehren - die drei Erstgenannten vermutlich schon zum Match gegen die Reserve von Jahn Regensburg am Donnerstag. „Der Konkurrenzkampf um die elf Startelf-Plätze wird dann wieder richtig heiß. Darauf freue ich mich schon”, betont der Spielertrainer. Er stimmt einer Aussage von Steffen Krautschneider vollumfänglich zu, der am Samstag im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt hatte: „Na klar ist es schwierig, die Spannung hoch zu halten, wenn man jedes Spiel gewinnt.” „Das geht allen Fußballern in allen Ligen so”, weiß Salemovic. „Wenn ein Bundesligist wie Dortmund trotz zig Betreuer und Psychologen seine Mentalitätsprobleme nicht in den Griff kriegt, kann ich das nicht von meinen Bayernliga-Spielern erwarten.” Des Trainers Vorfreude gilt indes nicht nur den vier Rückkehrern, sondern auch dem Gegner am Tag der deutschen Einheit: „Die U21 des Jahn verfügt über einige hervorragende Spieler, darunter auch echte Straßenfußballer”, berichtet Salemovic. Er ist sich daher sicher, dass die Zuschauer am Donnerstag ein höchst unterhaltsames Match zu sehen bekommen: „Die Regensburger wollen Fußball spielen, wir auch.” Am Donnerstag soll sich laut Wetterprognosen auch die Sonne sehen lassen. Zudem verspricht eine Altomünsterer Brauerei 100 Liter Freibier, wenn am Feiertag mehr als 750 Fußballfans die Pipinsrieder NAT-Arena füllen.