Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.12.2018 08:00

Richters Rückkehr: Was der neue Trainer mit dem FC Pipinsried vorhat

Steht ab Frühjahr an der Seitenlinie beim FC Pipinsried:   Marcel Richter. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Steht ab Frühjahr an der Seitenlinie beim FC Pipinsried: Marcel Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Steht ab Frühjahr an der Seitenlinie beim FC Pipinsried: Marcel Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Steht ab Frühjahr an der Seitenlinie beim FC Pipinsried: Marcel Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Steht ab Frühjahr an der Seitenlinie beim FC Pipinsried: Marcel Richter. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Am gestrigen Freitag ließ der Manager des Dorfklubs, Roman Plesche, die Katze aus dem Sack: „Wir haben uns für eine Zusammenarbeit mit Marcel Richter entschieden. Er ist ein sehr guter Fußballlehrer und cooler Typ, der sofort den Zugang zu den Spielern finden wird.” Nicht zuletzt, weil er auch schon mit Kickern wie Amar Cekic und Oliver Wargalla zusammengearbeitet habe, unterstreicht Plesche. Richter wird als Co-Trainer von Spielertrainer Fabian Hürzeler fungieren, vorerst bis zum Saisonende.

Der 37-Jährige wirkte im Gespräch mit der Aichacher Zeitung regelrecht euphorisch: „Schon die damaligen Zeiten waren legendär, doch inzwischen ist aus dem FCP ein professionell geführter Verein geworden.” Er habe in den vergangenen Tagen viele Gespräche mit Plesche, Hürzeler und Uli Bergmann geführt, berichtete Richter. „Ich hin überzeugt davon, dass Fabi und ich sehr gut zusammenarbeiten werden.” Das Minimalziel sei ein Relegationsplatz, betont Richter. „Das wird zwar schwierig”, prophezeit er, „aber der Kader hat die Qualität dazu.”

Die Entscheidung fiel wohl am Mittwoch. Bis zum Schluss war angeblich noch ein weiterer bekannter Übungsleiter aus der Region im Gespräch. Den Ausschlag für Richter haben wohl mehrere Aspekte gegeben. So kennt Richter das Umfeld bestens seit seinen zwei Jahren als gelb-blauer Spielertrainer. Der frühere Präsident Konrad Höß hatte den damals 25-jährigen Stürmer vom TSV 1860 München 2 ins Dachauer Hinterland gelockt. Richter schaffte mit dem FCP den zweimaligen Klassenerhalt in der Landesliga Süd mit Spielern wie Bernie Ahammer, Sebastian Pummer oder Dominik Betz. Ein weiterer Grund: Richter weiß, wie man mit einem kickenden Coach zusammenarbeitet. Rund zweieinhalb Jahre kooperierte der Ex-Profi in Dachau sehr erfolgreich mit dem Ex-Profi Fabian Lamotte.

Es war eine Sensation, als Richter im März 2009 verkündete, zum Bezirksligaverein TSV Dachau 1865 zu wechseln, mit der Begründung, dort sei die Perspektive besser. Die schuf er dann selber, mit Aufstiegen in die Landesliga Südwest und die Bayernliga Süd. Seit fünf Jahren kicken die Ost-Dachauer nun in fünften Spielklasse. Immer unter Richters Ägide, erst als Spielertrainer, später als Manager und Abteilungsleiter. Bis es im vergangenen Oktober zum überraschenden Bruch mit 1865-Boss Wolfgang Moll kam. Ein schwerer Schlag für die Amperstädter, denen es nicht leicht fallen dürfte, dem FCP ohne ihren „Mastermind” in absehbarer Zeit Paroli zu bieten.

Seit Richters Demission wurde in der Branche heftig über dessen Zukunft spekuliert. „Ich habe anschließend viele Angebote erhalten”, verriet Richter gestern. Erst beim „Kultklub”, wie er der den FCP nennt, wurde er schwach. Richter bekennt: „Ich freue mich auf das ganze Umfeld, das Stadion und die vielen Menschen, die ich hier kenne!”

Marcel Richters Rückkehr bietet indes noch eine weitere Perspektive: Eines Tages könnte er als Manager und sportlicher Leiter einspringen, wenn dereinst das Duo Hürzeler und Plesche weiterziehen sollte. „So weit denke ich nicht”, wies Richter gestern derartige Spekulationen zurück. „Jetzt geht es nur um den Klassenerhalt.” Pipinsrieder Zukunftsvorsorge?


Von Horst Kramer
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