Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.07.2018 12:00

Kubina vor dem Absprung

Die beiden Torschützen im Zweikampf:   Ecknachs Michael Eibel und Aindlings Lukas Ettner.	Foto: Sarina Schäffer (Foto: Sarina Schäffer)
Die beiden Torschützen im Zweikampf: Ecknachs Michael Eibel und Aindlings Lukas Ettner. Foto: Sarina Schäffer (Foto: Sarina Schäffer)
Die beiden Torschützen im Zweikampf: Ecknachs Michael Eibel und Aindlings Lukas Ettner. Foto: Sarina Schäffer (Foto: Sarina Schäffer)
Die beiden Torschützen im Zweikampf: Ecknachs Michael Eibel und Aindlings Lukas Ettner. Foto: Sarina Schäffer (Foto: Sarina Schäffer)
Die beiden Torschützen im Zweikampf: Ecknachs Michael Eibel und Aindlings Lukas Ettner. Foto: Sarina Schäffer (Foto: Sarina Schäffer)

Ist Aindling seiner Favoritenrolle gerecht geworden? Jein. Auch wenn der TSV durchaus selbstbewusst auftrat, den Ecknachern mit energischem Anlaufen gleich mal zeigen wollte, wer anschafft. Das hatte allerdings nur bedingt Erfolg. Einerseits, weil Ecknach sich häufig über seine Spielertrainer Jan Plesner und Daniel Framberger befreien konnte - und ihnen wenige Pässe genügten, um bis vor den Aindlinger Strafraum zu gelangen. Andererseits, weil zentrales Mittelfeld und Abwehr des TSV häufig zu spät oder zu lässig Zweikämpfe führten. Was einige überraschte, der Bankplatz für den langjährigen Stammverteidiger Michael Hildmann: „Leistungsbedingt”, begründete Trainer Thomas Wiesmülller, habe er die beiden, die gespielt haben (Simon Schön und Patrick Stoll, Anm. d. Red. ) , vorne gesehen.” Auch Tobias Hildmann saß draußen. „Er ist noch nicht ganz fit”, kommentierte Wiesmüller.

Einer derjenigen, die auf dem Platz standen, musste zur Pause raus: „Anton Schöttl war leicht angeschlagen, hat das nicht so auf den Platz gebracht, wie wir uns das gedacht haben”, erklärte der Trainer den Wechsel. Für ihn kam Thomas Kubina. Doch der TSV kehrte mit mehr als einem neuen Mann aus der Kabine zurück: Auch Körpersprache und Zweikampfführung warne wie ausgewechselt. „Wir sind Schritt für Schritt besser geworden, der Ball ist gelaufen, wir haben Ecknach laufen lassen und das Spiel im Griff”, beschreibt Wiesmüller. Dann aber zerstörte die „doofe gelb-rote Karte” für Lukas Wiedholz die beste Aindlinger Phase bereits neun Minuten nach Wiederbeginn. „Die Jungs hatten Power, hatten Dampf”, lobte der Übungsleiter jedoch seine Mannschaft. Die lange Unterzahl habe man deshalb nicht bemerkt.

Klar ist, dass der TSV sich gerade defensiv noch steigern muss. Die ersten neun Minuten im zweiten Durchgang zeigten, wie es gehen kann. Vom Offensivduo Simon Knauer und Patrick Modes strahlte über das ganze Spiel hinweg eine stete Torgefahr aus - die beiden ließen aber zu viele Chancen teils leichtfertig liegen.

Verlässt Thomas Kubina den TSV? Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Angreifer am Freitag seine letzten 45 Minuten für den TSV absolviert hat. Er will zurück zu seinem Heimatverein TSV Dinkelscherben. Das bestätigte dessen Abteilungsleiter Martin Mehr gestern gegenüber der Aichacher Zeitung. Ein Wechsel zurück an den Kaiserberg ist als Vertragsamateur bis 31. August möglich.

Ist für Ecknach auch in dieser Saison mehr drin als Abstiegskampf? Gut möglich. Daniel Framberger wurde zuletzt nicht müde zu betonen, dass sich die Mannschaft erst noch kennenlernen muss. Angesichts einiger feiner Kombinationen - teils mit Hacken- und No-Look-Pässen - müsste den Vertretern der anderen 14 Bezirksligisten auf der Terrasse des Sportheims nicht nur ob der Hitze der Schweiß auf der Stirn gestanden haben. „Wir haben vorne Qualität, da muss man sich manchmal gar nicht so einspielen”, äußerte sich der Spielertrainer später grinsend.

Er schränkte gleichzeitig aber ein: „Unterm Strich haben wir hinten zu viel zugelassen.” Gerade die vielen Standardsituationen für den TSV wurmten Framberger - kein Wunder, stellte Knauer mit seinen scharfen Hereingaben die VfL-Defensive doch einige Male vor Probleme. Ebenso der plötzliche Vorzeichenwechsel durch den Wiedholz-Platzverweis. „Uns tat die Überzahl nicht gut”, befand Framberger, das Spiel machen zu müssen, darauf war Ecknach nicht eingestellt, tat sich gegen nun tiefstehende Gäste schwer, Möglichkeiten zu kreieren.

Außer in der Schlussphase, in der sich Ecknachs Mut, Spielfreude und Leidenschaft beinahe bezahlt machten. Doch an der Chancenverwertung wird der VfL arbeiten müssen. Auch wenn er mit insgesamt drei Aluminiumtreffern Pech hatte und zudem auf einen glänzend aufgelegten Florian Peischl traf. „Es hätte vielleicht ein zweites Tor rausspringen müssen”, resümierte Framberger.

Und wer ist eigentlich dieser Christian Wagner? Bei Ecknach überzeugten die beiden Spielertrainer, der flinke Michael Eibel und der als einzige Spitze und Wandspieler mehr als gefällige Christoph Jung. Über die linke Seite imponierte Bezirksligadebütant Christian Wagner. Ununterbrochen rannte der junge Mann mit der Nummer 14 die Außenbahn rauf und wieder runter, dribbelte frech, schloss einmal technisch anspruchsvoll ab - nach 70 Minuten war verdientermaßen Schluss für die Überraschung der Partie, nach einer derartigen Energieleistung bei kräftezehrender Hitze. Wagner ist übrigens noch in der A-Jugend spielberechtigt.


Von David Libossek
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