Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.06.2018 12:00

Aindling ist der Gejagte

Alexander Thiel   (links) verteidigt in der kommenden Saison für den Landesliga-Absteiger TSV Aindling. Der Abwehrspieler trifft dann auf seinen früheren Klub FC Affing um dessen Spielertrainer Tobias Jorsch (rechts).	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Alexander Thiel (links) verteidigt in der kommenden Saison für den Landesliga-Absteiger TSV Aindling. Der Abwehrspieler trifft dann auf seinen früheren Klub FC Affing um dessen Spielertrainer Tobias Jorsch (rechts). Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Alexander Thiel (links) verteidigt in der kommenden Saison für den Landesliga-Absteiger TSV Aindling. Der Abwehrspieler trifft dann auf seinen früheren Klub FC Affing um dessen Spielertrainer Tobias Jorsch (rechts). Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Alexander Thiel (links) verteidigt in der kommenden Saison für den Landesliga-Absteiger TSV Aindling. Der Abwehrspieler trifft dann auf seinen früheren Klub FC Affing um dessen Spielertrainer Tobias Jorsch (rechts). Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Alexander Thiel (links) verteidigt in der kommenden Saison für den Landesliga-Absteiger TSV Aindling. Der Abwehrspieler trifft dann auf seinen früheren Klub FC Affing um dessen Spielertrainer Tobias Jorsch (rechts). Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Nach 36 Jahren sind die Aindlinger wieder Bezirksligist. Doch allzu lange wollen sich die Rot-Weißen in der Nord-Staffel nicht aufhalten. „Wir wollen oben angreifen”, gibt Wiesmüller als Zielsetzung aus. Er weiß aber auch, dass die Bezirksliga ein „komplett anderes Anforderungsprofil” darstellt als die vergangenen Jahre in der Landesliga. „Wir sind die Gejagten, keiner wird uns etwas schenken”, betont der 32-Jährige. Einen Vorgeschmack darauf werden die Aindlinger gleich mit dem Eröffnungsspiel beim VfL Ecknach am Freitag, 27. Juli, bekommen.

Nach den beiden Niederlagen in der Relegation gegen den letztjährigen Nord-Vizemeister und künftigen Ligakonkurrenten Gersthofen (0:3, 0:1) führten Vereinsführung und Trainer intensive Gespräche mit den Spielern. „Die Mannschaft ist in der Bringschuld”, sagt Wiesmüller - wie auch er. Er ist sich bewusst, dass seine Arbeit in den nächsten Wochen vor allem im kritischen Umfeld genauestens beäugt wird. „Ich muss liefern”, weiß Wiesmüller, „die Leute werden sich fragen: Was kann der Abstiegs-trainer bewirken? Kann er die Mannschaft umpolen?”.

Dafür haben Spielbetriebs-Vorsitzender Josef Kigle sowie Wiesmüller im Frühjahr viel Arbeit in die Zusammenstellung des Kaders für die neue Saison gesteckt. Neun Spieler sind neu bei den Lechrainern, zuletzt wurden noch der Ex-Affinger Alexander Thiel (Ichenhausen) und Torhüter Arthur Mayer (FC Königsbrunn U 19) verpflichtet. Dazu wurde mit Simon Schön ein talentierter Innenverteidiger aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Wiesmüllers Aufgabe wird es sein, ein neues Team aus den Neuzugängen sowie dem Kader der vergangenen Saison zu formen.

Stellvertretend für den Neubeginn am Lechrain steht die Verpflichtung von Benjamin Woltmann. Der 28-Jährige soll neben Kapitän Patrick Modes der Kopf des Teams sein, als „klassischer Sechser” (Wiesmüller) für Stabilität sorgen. Überhaupt haben die Aindlinger vorwiegend defensives Personal verpflichtet. Auch Woltmanns alte und neue Teamkollegen, Tobias Hildmann und Patrick Stoll, beide ebenfalls vom Bayernligisten Schwaben Augsburg, sollen mithelfen, hinten den Laden dicht zu halten. Denn dort drückte den Aindlingern in der vergangenen Saison am meisten der Schuh. „70 Gegentore sagen alles”, so Wiesmüller.

Auch Thiel ist der Defensivabteilung zuzuschreiben. Nach Affing waren Oberweikertshofen und Ichenhausen die letzten Stationen des 27-jährigen Abwehrspielers. Thiels Wechsel indes vom Hindenburgpark ans Schüsselhauser Kreuz ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, was an der Ablöseforderung des SCI liegt. Die Westschwaben bestehen auf die 1125 Euro, was die Ausbildungs- und Förderungsentschädigung des Bayerischen Fußball-Verbandes bei einem Wechsel eines Spielers von einem Landes- und zu einem Bezirksligisten vorsieht. Aindling ist nicht bereit, diese Summe zu zahlen. Die Möglichkeit, Thiel zum Vertragsamateur zu machen, um sich so die Transferentschädigung zu sparen, kommt indes für Kigle nicht infrage.

Auch auf der Torhüterposition sah der TSV Bedarf. Sven Wernberger, der eine Ausbildung bei einer Bank beginnt und dafür einige Tage nach England muss, fehlt die beiden ersten Punktspiele. Florian Peischl beginnt im Oktober ein duales Studium und kann auch schon davor aufgrund von Praktika nur eingeschränkt trainieren. Deshalb reagierten die Klub-Verantwortlichen, verpflichten mit Arthur Mayer einen 17-jährigen Torhüter. In der vergangenen Saison war er Stammtorhüter bei der U 19 des FC Königsbrunn, die Vizemeister in der BOL wurde.

Die Spielerpässe von Johannes Raber, Florian Prießnitz und David Englisch bleiben vorerst in Aindling. Inwieweit mit beiden Ersterern geplant werden kann, hängt davon ab, wo sie ihre Referendarstelle als Lehrer antreten, Englisch hingegen ist für mindestens ein halbes Jahr im Ausland. Als Abgänge standen seit geraumer Zeit Simon Fischer (Rain), Christian Wink (Zusmarshausen) und Wolfgang Klar (Adelzhausen) fest. Die Rot-Weißen verlassen haben jetzt auch Simon Haas (Alte Haide München) und Adrian Müller (Ziel unbekannt). Ex-Affinger Thiel wechselt ans Schüsselhauser Kreuz


Von Herbert Walther
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