Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.06.2018 12:00

Türkspor hat keine Fußballer mehr

Serdar Can   (rechts, links Hüseyin Köprücü) hat wohl für längere Zeit beim 1:1 am vergangenen Sonntag bei Hammerschmiede 2 das letzte Punktspieltor für Türkspor erzielt.	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Serdar Can (rechts, links Hüseyin Köprücü) hat wohl für längere Zeit beim 1:1 am vergangenen Sonntag bei Hammerschmiede 2 das letzte Punktspieltor für Türkspor erzielt. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Serdar Can (rechts, links Hüseyin Köprücü) hat wohl für längere Zeit beim 1:1 am vergangenen Sonntag bei Hammerschmiede 2 das letzte Punktspieltor für Türkspor erzielt. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Serdar Can (rechts, links Hüseyin Köprücü) hat wohl für längere Zeit beim 1:1 am vergangenen Sonntag bei Hammerschmiede 2 das letzte Punktspieltor für Türkspor erzielt. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Serdar Can (rechts, links Hüseyin Köprücü) hat wohl für längere Zeit beim 1:1 am vergangenen Sonntag bei Hammerschmiede 2 das letzte Punktspieltor für Türkspor erzielt. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Diese Entscheidung hat Köprücü gemeinsam mit seinem Stellvertreter Engin Özulu sowie dem Trainerteam um Spielertrainer Nail Ünsal und dessen Assistenten Serdar Can getroffen. „Wir haben keine Spieler mehr und keinen Nachwuchs. Das ist das Problem”, erklärt Köprücü. Im Juli 2017 übernahm er das Amt, ein sehr schweres, wie er sagt. Schon ein halbes Jahr zuvor, im Winter, hatten zahlreiche Spieler den Klub verlassen, vor einem Jahr folgten weitere Abgänge. Der damalige Abteilungsleiter und Spielertrainer Hüseyin Dagdelen hatte die hehre Aufgabe, ein für die A-Klasse konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich alsbald herausstellte.

Dagdelen war's bald leid, unter diesen Bedingungen Woche für Woche zu arbeiten, und verabschiedete sich in der Winterpause. Es lag wohl mehr an den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, dass Türkspor lange Zeit auf den Klassenerhalt hoffen durfte. Am grünen Tisch wurde schließlich der Abstieg besiegelt, durch ein Sportgerichtsurteil und dem Abzug von sechs Punkten gab es vier Spieltage vor Schluss kein Entrinnen mehr für das A-Klassen-Schlusslicht. Die ersten Türkspor-Kicker schlossen sich für die neue Runde schon bald anderen Vereinen an. Torjäger Arsim Kadirolli (neun Treffer) und Eddy Korelko wechseln zum BC Aichach, weitere Spieler werden folgen.

Dennoch sei Köprücü und seinen Mitstreitern die Entscheidung schwer gefallen, letztendlich haben sie keine andere Wahl gehabt. Somit wird erstmals seit fast fünf Jahrzehnten keine Türkspor-Mannschaft am Spielbetrieb des BFV teilnehmen. In den ersten Jahren nach der Vereinsgründung 1971 spielte Türkspor außer Konkurrenz als BCA-Türkenelf, war die im Volksmund genannte B-Reserve des Traditionsvereins. Ab 1983 nahm Türkspor als eigenständiger Klub am Punktspielbetrieb teil, der größte Erfolg war 2006 der Aufstieg in die Kreisliga Ost, aus der man ein Jahr später wieder absteigen musste. Die letzten sechs Spielzeiten gehörte Türkspor der Kreisklasse an.

Köprücü hat sich zum Ziel gesetzt, für die übernächste Saison wieder eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen. „Der Verein existiert weiter”, sagt er. Allerdings sei es um diesen, wie ein Klubinsider sagt, nicht gut bestellt, weil kein Potenzial mehr vorhanden sei. Auch Köprücü selbst spricht von einer „ungewissen Zukunft” seines Vereins, der sich wohl im kommenden Jahr eine neue Bleibe suchen muss. Nach jetzigem Stand der Dinge soll 2019 auf dem ehemaligen Neusa-Gelände, wo das Türkspor-Vereinsheim steht, der Baubeginn eines neuen Alten- und Pflegeheims sein.


Von Wa
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