Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.05.2018 12:00

Zell will Chance beim Schopf packen - und müsste dann erst mal warten

Die Zeller   Tobias Wiesmüller (links) und Sergej Scheifel wollen auch heute nach dem Spiel gegen Altenmünster jubeln. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Die Zeller Tobias Wiesmüller (links) und Sergej Scheifel wollen auch heute nach dem Spiel gegen Altenmünster jubeln. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Die Zeller Tobias Wiesmüller (links) und Sergej Scheifel wollen auch heute nach dem Spiel gegen Altenmünster jubeln. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Die Zeller Tobias Wiesmüller (links) und Sergej Scheifel wollen auch heute nach dem Spiel gegen Altenmünster jubeln. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Die Zeller Tobias Wiesmüller (links) und Sergej Scheifel wollen auch heute nach dem Spiel gegen Altenmünster jubeln. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Auch Goran Boric, Spielertrainer des SC Altenmünster, findet die Situation „blöd. Wie stellt man seine Mannschaft darauf ein? Es wäre besser, wenn es ein Finale wäre”, so der 36-jährige Kroate. Er findet es ohnehin schade, dass einer der beiden Vizemeister auf der Strecke bleibt. „Zell hat wie wir eine Riesensaison gespielt”, sagt Boric. Für ihn ist der Sportclub kein unbeschriebenes Blatt: Sergej Scheifel war unter ihm spielender Co-Trainer in Langweid, auch Alexander Chetschik, der dort lebt, ist ihm bestens bekannt. Und mit Zells Trainer Bas spielte Boric einst beim FC Augsburg in der B-Jugend. Beide firmieren zwar offiziell als Spielertrainer, aber wie Bas konzentriert sich Boric hauptsächlich auf die Arbeit an der Linie.

Schwer lässt sich nach Borics Meinung die Leistungsstärke beider Kreisligen einstufen. Für ihn sind die Zeller „keine typische Ost-Mannschaft”, sie sei ähnlich laufstark wie seine. In der Sommer- und Wintervorbereitung maß sich der SCA mit Ost-Meister Affing. „Das war ein ganz anderer Gegner”, so Boric. Auch die nackten Zahlen der Meisterschaftsrunde lassen keine großen Rückschlüsse zu. Griesbeckerzell holte sechs Punkte mehr (57 Zähler/Meister Thannhausen hatte 55), hätte damit im Westen den Titel geholt, und kassierte zehn Treffer weniger, die Schwarz-Roten durften dagegen zwölf Mal öfter jubeln.

Souverän nahm Altenmünster die erste Relegationshürde (3:0 gegen Wertingen), nach sieben Jahren Kreisliga hofft man in der Gemeinde im Zusamtal auf das Comeback in der Bezirksliga, in der der SCA einst zum Inventar zählte. Insgesamt fünf Spielzeiten verbrachte er gar in der BOL.

In Zell lebt der Traum, die historische Chance vom erstmaligen Sprung in die Bezirksliga beim Schopf zu packen. „Jeder will aufsteigen”, betont Bas, „die Stimmung ist gut.” Am Sonntag hielt der Friedberger eine lockere Trainingseinheit ab, seine Mannen seien topfit, wie man letzten Mittwoch in Meitingen gegen Wörnitzstein (2:1) gesehen habe, so Bas. Auch Rimon Shushe, Torschütze des 1:0, hat den Schlag, den er in der Schlussphase auf seinen Knöchel abbekommen hat, auskuriert.

Noch nicht in die Karten lässt sich Bas blicken, ob er mit der selben Startformation wie gegen Wörnitzstein beginnt. Sein spielender Co-Trainer Chetschik kam erst nach 70 Minuten, heute ist er eine Option von Beginn an. Die Breite des Zeller Kaders könnte sich in den Entscheidungsspielen als Vorteil erweisen, Bas kann jedenfalls von der Bank aus an Qualität nachlegen. Aber letztendlich, so der Türke, werde es auf Tagesform und Glück ankommen. „Die Chancen stehen fifty-fifty.” Im Erfolgsfall wird bei den Zellern auf jeden Fall gefeiert werden, so wie sie es bei jedem Sieg machen. Dem könnte dann am Sonntagabend eine spontane Aufstiegsparty folgen.


Von Herbert Walther
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