Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.09.2017 12:00

FCA-Manager Plesche hadert nach 2:2 in Burghausen: „Die Messe war doch gelesen”

Die Wacker-Fans   hießen den ehemaligen Publikumsliebling Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr nach Burghausen gebührend willkommen.	Foto: Zucker (Foto: Zucker)
Die Wacker-Fans hießen den ehemaligen Publikumsliebling Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr nach Burghausen gebührend willkommen. Foto: Zucker (Foto: Zucker)
Die Wacker-Fans hießen den ehemaligen Publikumsliebling Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr nach Burghausen gebührend willkommen. Foto: Zucker (Foto: Zucker)
Die Wacker-Fans hießen den ehemaligen Publikumsliebling Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr nach Burghausen gebührend willkommen. Foto: Zucker (Foto: Zucker)
Die Wacker-Fans hießen den ehemaligen Publikumsliebling Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr nach Burghausen gebührend willkommen. Foto: Zucker (Foto: Zucker)

Von 1989 bis 1993 spielte der FCP vier Mal bei der Burghausener „Ersten”. Die war damals eine graue Maus in der Landesliga Süd. Aufwärts bis in die 2. Liga ging es erst mit der Verpflichtung des ehemaligen Bayern-Profis Kurt Niedermayer als Trainer. Gewonnen hat der FCP im Wacker-Stadion nie (drei Unentschieden, eine Niederlage), aber am Freitag schien der erste Sieg fällig. „Die Messe war doch schon gelesen, Wacker war tot”, wollte Plesche auch am Samstagmittag nicht verstehen, warum für den Aufsteiger nicht der dritte Auswärtssieg in der Regionalliga heraussprang.

Vergeblich sucht Plesche nach stichhaltigen Gründen. Der FCP habe Wacker beherrscht. „Wir haben endlich mal das abgerufen, was uns auszeichnet, sind von Anfang an gut in die Zweikämpfe gekommen”, sagt er. „Wir machen ein super Spiel, müssen uns nur belohnen”, gab Spielertrainer Fabian Hürzeler seinem Team in der Pause mit auf den Weg in den zweiten Abschnitt. Alle Spieler hätten über neunzig Minuten „Kampf und Leidenschaft” groß geschrieben, fand Plesche, „und wenn du diese Tugenden einbringst, kommt das Spielerische von selbst.” Was letzteren Bereich anging, sah der Allgäuer Pipinsried besser als Burghausen. Damit war nicht unbedingt zu rechnen.

Die Fans der Schwarz-Weißen hatten Christoph Burkhard bei dessen Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte mit einer eindrucksvollen Choreografie willkommen geheißen. Bis heuer hatte der Hollenbacher neun Jahre für Wacker gespielt, war zu einer Identifikationsfigur geworden. Ausgerechnet Burkhard sorgte wesentlich dafür, dass Burghausen 0:2 in Rückstand geriet. Das 0:1 durch Luis Grassows Kopfball bereitete der 32-Jährige mit einer Flanke vor, das 0:2 erzielte er per Elfmeter selbst nach einem Foul an Philip Grahammer. Burkhard, seit einer Woche als Co-Trainer von Mario Dinser abgelöst und jetzt nur noch Spieler, lieferte an seiner ehemaligen Heimstatt seine mit Abstand beste Partie im FCP-Dress. Neben Burkhard hob Plesche noch Grahammer und Andreas Schuster aus einer starken Einheit hervor.

Hürzeler hatte gegenüber der indiskutablen Vorstellung beim 0:3 gegen Memmingen vier Mal getauscht. Anstelle von Denny Herzig, der wegen der Geburt seiner Tochter tags zuvor nicht im Aufgebot stand, Kasim Rabihic (verletzt), Emre Arik (Bank) und Giovanni Goia (nicht im Kader) berücksichtigte der Coach Grassow, Burkhard, Grahammer und den von einer Grippe genesenen Kapitän Thomas Berger. Das Revirement zahlte sich laut Plesche aus. Grahammer habe Hürzeler als Partner auf der Doppelsechs prächtig entlastet, und der im vorderen Mittelfeld an die linke Flanke geschobene Ünal Tosun habe vorbildlich nach hinten gearbeitet. Gegen Memmingen war den Flügelspielern Arik und Goia vorgeworfen worden, dies vernachlässigt zu haben.

Achatz und Grassow hatten das gefürchtete neue Burghausener Sturmduo Sascha Marinkovic (kam von 1860 Rosenheim) und Sulmer (Pullach) ziemlich gut im Griff. „Wacker hatte keine großen Chancen, es hat sich nicht abgezeichnet, dass wir noch in Schwierigkeiten geraten”, analysierte Plesche. Was dann aber doch der Fall war. Nach dem 1:2 (82.), einem Distanzschuss des eingewechselten Bann, war auf einmal die gefrustete Kulisse wieder da, und nach Sulmers fulminantem 30-m-Freistoß nur zwei Minuten später schier aus dem Häuschen. Für Thomas Reichlmayr, der vorher einige Male klasse reagiert hatte, waren die Tore unhaltbar.

Das späte Vermeiden der zweiten Heimniederlage in Folge (nach dem 0:1 gegen Eichstätt) hat Wacker-Trainer Patrick Mölzl vielleicht den Kopf gerettet. Dem Ex-Profi soll an der Salzach nicht erst seit gestern ein scharfer Wind ins Gesicht wehen.


Von Heribert Oberhauser
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