Wacker beherrschte die erste Halbzeit erwartungsgemäß und setzte Pipinsried schon früh unter Druck. Nach acht Minuten streifte der Ball äußerst knapp am langen Pfosten vorbei, als Sascha Marinkovic geschickt von seinem Sturmpartner Martin Holek eingesetzt wurde. Die nächste Großchance nur zwei Zeigerumdrehungen später: Dieses Mal war Marinkovic der Vorlagengeber, der Holek am hinteren Torraumeck sah. Dessen Schuss wurde aber kurz vor der Torlinie noch von Luis Grassow geblockt.

Die Gäste taten sich schwer, oft fehlte der entscheidende Pass zum Abschluss. Am gefährlichsten wurde es für den Wacker-Kasten noch, als der ehemalige Burghauser Kapitän Christoph Burkhard einen Freistoß aus 16 Metern zentraler Position in die Mauer hämmerte (34.). Kurz vor der Pause hätten aber erneut die Salzachstädter in Führung gehen können. Defensivmann Muhamed Subasic packte einen Zuckerpass aus, schickte Marinkovic über links, der es erneut aufs lange Eck probierte. Mit einer überragenden Reaktion konnte FCP-Schlussmann Thomas Reichlmayr die Kugel entschärfen (41.).

Mit einem Paukenschlag startete die zweite Hälfte, denn Pipinsried stellte den Spielverlauf so eben mal auf den Kopf: Burkhard schlug eine weite Freistoßflanke in den Strafraum, wo Grassow am höchsten stieg und den Ball zur Führung einköpfte (47.). Die Hausherren schienen geschockt vom Gegentreffer, denn eine Reaktion gab es zunächst nicht. Vielmehr hätte Pipinsried nachlegen können, aber der Schuss von Andreas Schuster aus zehn Metern halblinks war am Ende zu schwach, um SVW-Keeper Franco Flückiger zu überwinden (57.).

Es dauerte bis zur 80. Minute, ehe Burghausen wieder einmal gefährlich vor dem FCP-Gehäuse auftauchte - und zu einer wahnsinnigen Schlussoffensive blies. Zunächst musste Schlussmann Reichlmayr aber nicht eingreifen, denn Daniel Hofstetter grätschte die von Tim Sulmer verlängerte Freistoßflanke aus kurzer Distanz neben das Tor. Zwei Minuten später landete der Ball dann doch im Netz. Christoph Bann überwand Reichlmayr mit einem Schlenzer aus 22 Metern zentraler Position (82.). Drei Minuten später die nächste Chance - und das nächste Tor. Tim Sulmer zimmerte einen Freistoß aus gut und gerne 30 Metern in Cristiano-Ronaldo-Manier in die Maschen; Reichlmayr konnte nur staunend zuschauen (85.). Fast hätte es für den SVW auch noch zum Dreier gereicht, doch ein Fallrückzieher von Sascha Marinkovic in der Schlussminute strich Zentimeter am Tor vorbei.

So stand am Ende ein gerechtes Remis, mit dem Fabian Hürzeler nicht wirklich zufrieden war. „Wir haben über 80 Minuten guten Fußball gespielt und verdient geführt.” Am Ende sei man aber ein wenig eingebrochen, „zwei Mal Training die Woche muss halt einen Nachteil haben”. Die Punkteteilung sei ziemlich „bitter, wir werden daraus unsere Lehren ziehen”, meinte Hürzeler.

SV Wacker Burghausen: Flückiger - Schulz, Hofstetter, Buchner, Wächter - Richter (46. Hingerl), Duhnke, Subasic, Sulmer - Marinkovic, Holek (46. Bann).

FC Pipinsried: Reichlmayr - Liebsch, Grassow, Achatz, Schuster - Tosun, Berger, Hürzeler, Grahammer - Burkhard (86. Diep), Lushi (75. Arik).

Tore: 0:1 Grassow (47.), 0:2 Burkhard (Foulelfmeter/62.), 1:2 Bann (82.), 2:2 Sulmer (85.) - Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg) - Zuschauer: 780 - Gelbe Karte: Wächter, Hofstetter, Buchner - Grahammer, Schuster.