Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.05.2017 12:00

Historischer Triumph - VfL wird als Bezirksligist 50

Nach 2009 schießt Christoph Jung   (links), der sich bei Manfred Glas für dessen Vorlage beim 2:0 bedankt, den VfL erneut eine Liga höher.	Fotos: Willi Baudrexl (Fotos: Willi Baudrexl)
Nach 2009 schießt Christoph Jung (links), der sich bei Manfred Glas für dessen Vorlage beim 2:0 bedankt, den VfL erneut eine Liga höher. Fotos: Willi Baudrexl (Fotos: Willi Baudrexl)
Nach 2009 schießt Christoph Jung (links), der sich bei Manfred Glas für dessen Vorlage beim 2:0 bedankt, den VfL erneut eine Liga höher. Fotos: Willi Baudrexl (Fotos: Willi Baudrexl)
Nach 2009 schießt Christoph Jung (links), der sich bei Manfred Glas für dessen Vorlage beim 2:0 bedankt, den VfL erneut eine Liga höher. Fotos: Willi Baudrexl (Fotos: Willi Baudrexl)
Nach 2009 schießt Christoph Jung (links), der sich bei Manfred Glas für dessen Vorlage beim 2:0 bedankt, den VfL erneut eine Liga höher. Fotos: Willi Baudrexl (Fotos: Willi Baudrexl)

„Übers Jahr gesehen sind wir verdient Meister geworden”, bilanzierte am Sonntagmittag ein nach dem ausgiebigen Feiern nur noch krächzender Fußballchef Johannes Erbe, „und gestern haben wir eine tolle Saison überragend gekrönt.”

Im nächsten Jahr wird der VfL 50. Das Jubiläum kann er als Bezirksligist feiern. In der siebthöchsten Spielklasse war der Verein noch nie. „Zum Glück sind wir nicht am vergangenen Spieltag (in Münster/Red.) aufgestiegen, den Aufstieg zu Hause perfekt zu machen, ist doch viel schöner, traumhaft”, sagte Christoph Jung. Der Stürmer hatte Ecknach 2009 mit seinem Tor im Holzheimer Entscheidungsspiel gegen Feldheim in die Kreisliga geschossen. Am Samstag steuerte der 30-Jährige drei Tore bei. „Ich bin halt für die wichtigen Tore zuständig”, merkte Jung spitzbübisch an. 2007 war er vom BC Aichach nach Ecknach gewechselt. Und jetzt ist der VfL höher eingestuft als der große Stadtrivale - das hat es auch noch nie gegeben. Jung empfindet darob keine Genugtuung. „Der BCA wird immer mein Heimatverein bleiben, der VfL ist so etwas wie meine neue Heimat”, stellt er klar.

Und dann hob Jung zu einer Lobrede auf die beiden Vorarbeiter an: „Wir haben mit Flo und Mario die besten Trainer, die man sich vorstellen kann. Sie leisten super Arbeit und stellen uns jedes Mal optimal ein. Kein anderer kennt die Kreisliga so gut wie sie.” Tatsächlich haben Fischer und Schmidt, beide 31, den VfL seit ihrem Amtsantritt vor drei Jahren deutlich weitergebracht. Sie haben dem Ecknacher Spiel eine Struktur verliehen, die die Mannschaft von den anderen Kreisligisten, den FC Affing ausgenommen, ein Stück weit abhebt.

„Wir haben bewiesen, dass nicht unbedingt die Mannschaft mit den besten Einzelspielern am Ende vorne stehen muss”, bedeutete Florian Fischer. Dieses Prädikat gebührt in seinen Augen eindeutig dem FC Affing. „Wir hatten die beste Mannschaft, weil bei uns bis zum letzten Auswechselspieler alles gepasst hat, es nie Ärger gegeben hat”, urteilt Mario Schmidt.

Ecknach war über die gesamte Saison weniger anfällig als Affing. Außer in den direkten Vergleichen mit dem Konkurrenten hat der VfL nur noch ein Spiel verloren (1:3 in Petersdorf). Eine höhere Punktzahl als Ecknach (61) habe in der Kreisliga Ost letztmals 2006 der FC Schrobenhausen (63) erreicht, weiß Statistikfreak Fischer.

Vor dem Finale gegen Griesbeckerzell sei er schon recht angespannt gewesen, räumt Fischer ein. „Wir wussten, dass wir nichts geschenkt kriegen.” Letztlich indes hatten es die Zeller nicht im Kreuz, den Tabellenführer zu stürzen. „Glückwunsch an die Ecknacher”, meinte SCG-Trainer Metin Bas, „wir haben uns gewehrt, aber sie waren zu stark.” Mit dem Abschneiden des Sportclubs ist Bas dennoch sehr zufrieden: „Ich bin stolz auf meine junge Mannschaft; keiner hat gerechnet, dass wir Dritter werden.”

Für den VfL hätte es allenfalls noch einmal gefährlich werden können, wenn Manuel Schweizer mit seinem Hochkaräter auf 1:2 verkürzt hätte (67.). Richard Schwarzer, neben Jung und Benedikt Huber übrig geblieben aus dem Aufstiegsteam von 2009, parierte. Wenig später machte Serhat Örnek mit einem raffinierten Schuss von nahe der rechten Seitenlinie zum 3:0 alles klar (71.). Örnek, mit 24 Toren bester Ecknacher Schütze, kam nach zweiwöchiger Verletzungspause nur von der Bank. Überhaupt, der VfL verfügte über den breitesten Kader der Liga. Die Youngster Mario Lasnig und Daniel Zakari, die in dieser Saison schon für Furore gesorgt hatten, hockten gegen Zell nur draußen.

Christoph Jung erzielte am Samstag seine Saisontore 17 bis 19. Das 1:0 nach einer Flanke von Alex Richter (19.), das 2:0 (53.) nach Manfred Glas' idealem Zuspiel mit einem Flachschuss, der vom rechten Pfosten ins Netz prallte und das 4:0 (78.) mit einem Heber aus 30 Metern über SCG-Schlussmann Florian Hering hinweg. Dass Örnek mit einem Strafstoß, den Julian Würzer an ihm verschuldet hatte, an Hering scheiterte, fiel nicht ins Gewicht (86.).

Die Bezirksliga, da macht sich Florian Fischer nichts vor, werde eine „ganz andere Nummer”. Bedarf, das Personal groß zu verändern, sieht Johannes Erbe, der Vorsitzende Spielbetrieb, jedoch nicht. Fürs Feld wird er nur nach einem neuen Sechser Ausschau halten anstelle des beruflich nach Berlin wechselnden Alex Richter. „Ansonsten werden wir voll auf den eigenen Nachwuchs setzen”, betont Erbe. Nicht weniger als acht A-Junioren wechseln im Sommer zu den Erwachsenen.

VfL Ecknach: Schwarzer; Kastl, Huber, Mühlberger, Glas (62. Birnbaum), Richter, Fischer, Ettinger (54. Örnek), Schmidt (74. Eisner), Sultani, Jung.

SC Griesbeckerzell: Hering; Bogedain (74. Sandru), Würzer, Huber, Burger (58. Kopp), Philipp Sturm, Reiner, Sandru (58. Betzmair), Hoti, Christoph Sturm (30. Chetschik), Schweizer.

Tore: 1:0 (19.) Jung, 2:0 (53.) Jung, 3:0 (71.) Örnek, 4:0 (78.) Jung. - Schiedsrichter: Mayr (Dinkelscherben). - Zuschauer: 500. - Bes. Vork.: Hering hält Foulelfmeter von Örnek (86.). Ecknach ist der beste Kreisliga-Meister seit Schrobenhausen 2006


Von Heribert Oberhauser
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