„Jeder darf seine Meinung äußern”, kommentierte Marius Stancu hernach. Im Kreis sei es darum gegangen, „dass wir unsere Löcher in der Defensive nicht geschlossen haben”, verriet der Übungsleiter. Vor allem Simon Haug hatten die Aichacher überhaupt nicht unter Kontrolle bekommen. 28 Punkte machte der Leitershofener Center. „Wir wollten ihn doppeln, aber es fehlte die Unterstützung für unsere Center Anton und Benedikt (Oksche und Herz, Anm. d. Red. ). So konnte Haug unsere Verteidigung immer wieder durchbrechen”, kritisierte Marius Stancu. Im vierten Viertel nicht das einzige Problem. Wie schon bei der Auftaktniederlage in Meitingen führte Aichach vor dem Schlussabschnitt - 54:53 hieß es diesmal. Dass der letzte Durchgang abermals an den Gegner ging, begründete der Trainer damit, dass „wir müde wirkten und am Ende nicht mehr die nötige Power hatten. Uns sind Fehler passiert”, fuhr der 54-Jährige fort, „die uns eigentlich nicht passieren dürfen.” Erzwungen jedoch auch von der aggressiven Manndeckung, mit der die Gäste in den abschließenden zehn Minuten agierten. Die Folge waren Fehlpässe im Aichacher Spielaufbau, unkontrollierte Würfe und etwas übermotivierte Dribblings, mit denen der TSV vor dem Leitershofener Korb an Verteidigern abprallte, wie ein Basketball, den man gegen eine blaue Betonwand wirft. In der Defensive holten die Aichacher zu wenige Rebounds, die Abpraller landeten zu häufig in den Händen der Gästespieler. Der Wille der Gastgeber, die Partie irgendwie doch noch für sich zu entscheiden, war spürbar. Auch deshalb war Marius Stancu mit dem Auftritt einverstanden. „Leitershofen ist einer der Favoriten in der Liga”, erinnerte er. Ein starker Gegner, den man mit „mehr Kraft und einer besseren Trefferquote” dem Coach zufolge sogar hätte besiegen können. Denn gerade in der ersten Halbzeit (33:33) „haben wir super gespielt”, lobte Marius Stancu: „Da liefen die Pässe, da kamen wir zu vielen freien Würfen. Und die Jungs haben super verteidigt.” Kommenden Samstagabend steigt in Königsbrunn das Kellerduell, wenn der TSV bei den Netz16 Baskets gastiert. Aichach ist nach seinen zwei Niederlagen Vorletzter, Königsbrunn Schlusslicht des Klassements. „Wir müssen punkten, um nicht unter Druck zu geraten”, forderte der Trainer, denn: „Wir wollen nicht auf den letzten Plätzen festhängen.” Die Einstellung und die Stimmung in der Mannschaft stimmen, versicherte der 54-Jährige: „Die Spieler sind anders als in der Vorsaison positiv eingestellt”, sagte er. Deshalb sei auch er zuversichtlich, dass nach der nächsten Schlusssirene im Aichacher Spielerkreis nicht diskutiert sondern gefeiert wird. TSV Aichach: Nya-Ekombo (17), Kolb (13), Eberlein (11), Klein (8), Herz (8), Oksche (4), D. Stancu (2), Besyildiz, Urun, Wintermeyer.