Statt Eberlein kam ab den zweiten zehn Minuten Paul Klobe auf Touren. Der angehende Bauingenieur (macht an der TU München seinen Master) avancierte mit 28 Punkten wieder einmal zum besten Aichacher Korbjäger. Der war Klobe auch schon tags zuvor in Wemding mit 26 Punkten, aber dieses mit 61:85 verlorene Spiel bewertete der mit 1,87 Metern nicht gerade riesige Guard als „Katastrophe”. Trainer Marius Stancu stieß ins gleiche Horn: „Hätten wir in Wemding so gespielt wie gegen Kaufbeuren, hätten wir gewonnen.”

Für Klobe, der fast die gesamte Spielzeit 2014/15 wegen eines Praktikums in Katar verpassste, läuft's in diesem Jahr prächtig. In den sieben Einsätzen 2016 erreichte er einen Schnitt von 29,7 Punkten (Bestmarke 42 Punkte im Spiel gegen Meitingen), über die gesamte Saison sind es immer noch 22,7. Damit ist er Topscorer des TSV vor Konstantin Dwaliawili (20,2).

Wichtig wird es freilich sein, dass Klobe am nächsten Sonntag trifft. Dann geht es ab 16.30 Uhr im letzten Durchgang beim TSV Diedorf (wie Aichach sechs Siege) um alles. Bei einem Sieg hätten die Paarstädter sehr gute Chancen auf den BOL-Verbleib, bei einer Niederlage droht der Abstieg. Genaues wird der TSV aber erst wissen, wenn die Bayernligen drei Wochen später ihre Runde beendet haben. Von der Zahl der schwäbischen Absteiger aus den Bayernliga-Staffeln (Memmingen im Süden und Donauwörth in der Mitte sind extrem gefährdet/siehe Tabellen) hängt es ab, wie viele Mannschaften es in der BOL trifft. Steigen Memmingen und Donauwörth ab, müssen die Aichacher neben TV Augsburg 2 Gersthofen (fünf Siege) und Diedorf hinter sich lassen.

Während Kaufbeurens Trainer Isidoro Peronace über eine eklatante Ersatzgestellung klagte (die DJK war nur mit einem Septett angereist), konnte der Kollege Stancu diesmal aus dem Vollen schöpfen. Ein Elf-Mann-Aufgebot hatte er in dieser Saison noch nie. Der eindeutige Spielverlauf erlaubte es dem Rumänen, alle Spieler einzusetzen. Darüber waren Eberlein und Klobe ausgesprochen erfreut. In den letzten Minuten stand mit Klobe nur noch ein Spieler aus der ersten Fünf (neben Kusaimov, Kolb, Klein und Oksche) auf dem Parkett

Nur zu Beginn des dritten Viertels hatten die Gastgeber eine kurze Schwächephase (kein Korb aus dem Spiel heraus in gut vier Minuten), aber die Ostallgäuer um ihren Besten Stefan Matzig (25 Punkten) kamen nie näher als bis auf 14 Punkte heran. Dwaliawili, Eberlein und Dennis Stancu trafen jeweils zwei Dreier, Benedikt Herz beeindruckte mit einem Dunking.

Einziger Wermutstropfen im Aichacher Freudenbecher war Ende des zweiten Viertels die Verletzung Adrian Winklers, dessen Kapsel im linken Ringfinger Schaden nahm. Stancu ist aber zuversichtlich, dass Winkler in Diedorf zur Verfügung steht.

TSV Aichach (gegen Kaufbeuren): Dwaliawili (10), Rappel, Kusaimov, Klobe (28), Herz (10), Dennis Stancu (6), Eberlein (19), Winkler, Kolb (4), Klein (2), Oksche (2).

TSV Aichach (in Wemding): Dwaliawili (13), Eberlein (12), Herz (7), Klobe (26), Kolb, Oksche (3), Rappel, Dennis Stancu.