Das begann für Gilg bei der Eisstock-Weltmeisterschaft im niederbayerischen Regen bereits am Freitag außerordentlich gut. Dort sicherte sie sich im Einzelwettbewerb im Zielschießen souverän die WM-Krone. Bereits nach der Vorrunde lag Gilg in aussichtsreicher Position. Nach ebenfalls starker Vorrunde patzte Konkurrentin Alina Mayer vom EC Gerabach im Finaldurchgang und ebnete damit den Weg zu Gold für Gilg. Mit einem soliden ersten Durchgang (159) in der Endrunde und überragenden 189 Punkten zum Abschluss machte die Kühbacher Stockschützin im Finale ihren Sieg perfekt. Am Ende des Tages lag Gilg (643) damit deutlich vor den beiden Österreicherinnen Stefanie Wörgötter (565) und Sophie Schmutzer (563) auf den weiteren Plätzen. „Da ist es bei mir einfach total gut gelaufen”, sagt Gilg, die ihr Erfolgsgeheimnis verrät: „Ich wollte nur auf mich schauen und Spaß haben. Dadurch habe ich dann auch das nötige Glück gehabt.” Mit WM-Gold im Rücken lieferte Gilg tags darauf auch im Team-Zielschießen wieder ab: Mit 12 Punkten Vorsprung setzten sich das deutsche Nationalteam (310) vor der Konkurrenz aus Österreich (298) und Italien (276) durch und verteidigte damit den U 23-WM-Titel in der Damenkonkurrenz. Insbesondere Gilg und Mayer sicherten Team Deutschland durch starke Leistungen die Spitzenposition, so dass die beiden am Ende gemeinsam mit Franziska Lindner (TSV Peiting) und Julia Windmeißer (EC Passau-Neustift) über Gold jubeln durften. „Das war ein schöner Abschluss für mein letztes Jahr in der U 23”, resümiert Gilg hochzufrieden. Ein weiteres Mal noch möchte Gilg bei dieser Eisstock-WM ihre Teamplayer-Qualitäten unter Beweis stellen: Am morgigen Mittwoch startet die Doppelweltmeisterin im Teamwettbewerb bei den Erwachsenen. Trotz der bisherigen Erfolge gibt sich Gilg bescheiden: „Ich will wieder eine gute Vorrunde schießen und diese am besten als Erste oder Zweite abschließen. Ich will einfach wieder ein gutes Gefühl kriegen”, meint die Ohlstädterin. Dabei bringt sie auch die Tatsache nicht aus der Ruhe, dass sie morgen bei den „Großen” an den Start geht: „Das ist zwar etwas anderes, aber ich war ja schon oft dabei”, erzählt Gilg. Neben dem eigenen Team attestiert sie den Konkurrentinnen aus Österreich und Italien gute Siegchancen. Einem weiteren Start im Einzel bei den Erwachsenen hat Gilg dabei selbst einen Riegel vorgeschoben: „Das war meine Entscheidung, das wäre mir sonst zu viel geworden”, erklärt die TSV-Stockschützin. Gilg berichtet von einer tollen Stimmung in der Kleinstadt im bayerischen Wald. Im örtlichen Einkaufszentrum würden die Wettkämpfe tatkräftig beworben, berichtet Gilg, die sich auch von der Stimmung in der Regener Halle angetan zeigt: „Es macht großen Spaß, die Teamkollegen bei ihren Spielen anzufeuern oder sich mit den anderen Nationen auszutauschen.” An den Ziel-Weltmeisterschaften nehmen insgesamt 123 Eisstocksportler aus 15 Nationen teil.