Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.05.2022 16:54

Gala für Lebensretter aus Kühbach

In London   traf der Kühbacher Stammzellenspender Stefan Koppold (links) jetzt erstmals seinen genetischen Zwilling, den 17-jährigen Jim Wood, den Empfänger seiner Spende. Rechts Katharina Harf, Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. 	Foto: Dave Benett (Foto: Dave Benett)
In London traf der Kühbacher Stammzellenspender Stefan Koppold (links) jetzt erstmals seinen genetischen Zwilling, den 17-jährigen Jim Wood, den Empfänger seiner Spende. Rechts Katharina Harf, Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. Foto: Dave Benett (Foto: Dave Benett)
In London traf der Kühbacher Stammzellenspender Stefan Koppold (links) jetzt erstmals seinen genetischen Zwilling, den 17-jährigen Jim Wood, den Empfänger seiner Spende. Rechts Katharina Harf, Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. Foto: Dave Benett (Foto: Dave Benett)
In London traf der Kühbacher Stammzellenspender Stefan Koppold (links) jetzt erstmals seinen genetischen Zwilling, den 17-jährigen Jim Wood, den Empfänger seiner Spende. Rechts Katharina Harf, Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. Foto: Dave Benett (Foto: Dave Benett)
In London traf der Kühbacher Stammzellenspender Stefan Koppold (links) jetzt erstmals seinen genetischen Zwilling, den 17-jährigen Jim Wood, den Empfänger seiner Spende. Rechts Katharina Harf, Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. Foto: Dave Benett (Foto: Dave Benett)

Der emotionale Höhepunkt des Abends war das erste Aufeinandertreffen von Stammzellspender Stefan Koppold aus Kühbach mit seinem britischen Empfänger und genetischem Zwilling Jim Wood.

Wood ist mittlerweile 17, er lebt in Derbyshire südöstlich von Manchester. Seit er fünf Jahre alt war, litt der Brite an einer seltenen Autoimmunkrankheit. Die Ärzte wussten nicht, woher die Krankheit kam und wie man sie behandeln könnte. Die Krankheit äußerte sich darin, dass Jim am ganzen Körper und im Mund Geschwüre und Wunden hatte, die ihm furchtbare Schmerzen bereiteten. Er war auch nie ein komplettes Jahr in der Schule, konnte nie ohne Schmerzen Geburtstag oder Weihnachten feiern. Jims letzte Hoffnung: eine Knochenmarkspende. Und die kam ausgerechnet aus Kühbach von Stefan Koppold.

Der 41-Jährige lebt mit seiner Frau Melanie und seinen drei Kindern Emma, Elias und Noah in der Marktgemeinde. Er arbeitet als Fertigungsplaner für Bauteile für Flugzeugturbinen und ließ sich vor vielen Jahren in die DKMS-Kartei aufnehmen, als ein Kollege aus dem Unternehmen erkrankte und einen Fremdspender benötigte.

Vor rund vier Jahren bekam Koppold einen Anruf der DKMS, dass er in der engeren Auswahl stehe, um für jemanden Knochenmark zu spenden. In einem Nürnberger Krankenhaus wurde der Kühbacher einen kompletten Tag durchgecheckt, um die Spende möglichst risikofrei in die Wege zu leiten. Das Spenden wurde dann unter Vollnarkose durchgeführt. Nach der Spende erfuhr Koppold die Eckdaten über den Empfänger, dass er aus Großbritannien stammt, männlich ist und im Teenageralter. Eine direkte Kontaktaufnahme mit dem Patienten war aber - gesetzlich - frühestens nach zwei Jahren möglich. Dass er dem jungen Mann aus England mit seiner Spende tatsächlich hatte helfen können, erfuhr er dann wiederum telefonisch. Dank Stefan Koppold hat der 17-jährige Jim heute keine Beschwerden mehr, er kann zur Schule gehen und wird im Juni volljährig.

Am Donnerstag sahen sich Stefan Koppold und Jim Wood zum ersten Mal. Ihr Aufeinandertreffen war der Höhepunkt der alljährlichen „Big Love Gala” in London. Sie wird von Katharina Harf organisiert, der Tochter des DKMS-Gründers Peter Harf. Zahlreiche Prominente saßen im Publikum, auf der Bühne trat unter anderem Boy George auf. Mit der Gala will die DKMS weitere Spendengelder akquirieren, um Menschen wie Jim ein besseres Leben zu ermöglichen.

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