Karl-Heinz Kerscher war im Gespräch mit unserer Zeitung hörbar gerührt: „Ich bin überglücklich. Dass ich jetzt für Kühbach da sein darf, bewegt mich und nimmt mich richtig mit.” Er dankte seinem „bärenstarken Team” von der Ortsgemeinschaft Kühbach und griff auf ein sportliches Bild zurück: Die Nominierungsversammlung, bei der er Stefan Schneider noch klar bezwungen hatte, sei das 1:0 gewesen, die gut 36 Prozent im ersten Wahlgang das 2:0 und die Stichwahl gestern das 3:0. Karl-Heinz Kerscher verbrachte den Abend mit seiner Frau Silvia und Tochter Sarah. Seine zweite Tochter Lisa ist derzeit in den USA. Sie wollte zur Wahl zu Hause sein, durfte aber wegen Corona nicht mehr ausreisen. Sie war eine der Ersten, die mit ihrem Vater sprach, als der Ergebnis feststand. Der 48-Jährige macht die Familie nun endgültig zu einer Kühbacher Bürgermeister-Dynastie. Sein Großvater war Bürgermeister, sein Vater Zweiter und Dritter Bürgermeister. Nun muss sich Karl-Heinz Kerscher erst einmal von seinem alten Beruf als Vertriebsleiter verabschieden. Einerseits nicht ganz leicht, nachdem er dort so lange gearbeitet hat. „Aber jetzt darf mein Herz für Kühbach schlagen.” Stefan Schneider klang beim Anruf der AICHACHER ZEITUNG sehr gefasst. „Mir war klar, dass es ein knappes Rennen wird.” Nachdem ihn viele nach der Nominierungsversammlung quasi abgeschrieben hätten, sei er stolz auf das Comeback und auf den Zuspruch für die Liste der neu gegründeten Gruppierung „Gemeinsam für unsere Marktgemeinde Kühbach”. Die „Stimmungsmache” im Wahlkampf habe ihn allerdings traurig gestimmt. Trotzdem wird er als Gemeinderat weitermachen. Auch Karl-Heinz Kerscher hofft, dass nun im Ort wieder Ruhe einkehrt, zumal er sein Amt in einer Zeit antritt, die „für uns alle nicht einfach ist. Aber ich bin sicher, dass wir in eine positive Zukunft gehen.” Vor zwei Wochen hatte Karl-Heinz Kerscher im ersten Wahlgang 36,4 Prozent der Wählerstimmen erhalten, Stefan Schneider holte damals 32,5 Prozent.