Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.11.2018 12:00

Kläranlage und kein Ende

In seinem Rechenschaftsbericht zeigte sich Hans Lotterschmid in Bezug auf die noch laufende Klage gegen den Baubescheid und die wasserrechtliche Genehmigung gelassen. Er glaubte fest daran, dass die Anlage bis Mitte 2020 fertiggestellt sei. Durch die vom Marktgemeinderat nicht zugelassenen Bürgerbegehren hätte sich der Baubeginn um ein knappes Jahr verzögert. Dadurch hätten sich die Kosten um 500.000 Euro erhöht.

Anders sah das Markus Neukäufer. Er warf Hans Lotterschmid vor, die ursprünglich geschätzten Baukosten überzogen zu haben und wollte wissen, wie viel der Abriss der alten Kläranlage noch kosten werde. Der Bürgermeister setzte Neukäufer auseinander, einen Abriss brauche es gar nicht. Wäre er, Neukäufer, zu einer der öffentlichen Gemeinderatssitzungen gekommen, wüsste er, dass lediglich die drei Becken verfüllt werden. Die einzigen Mehr-Baukosten, die entstanden seien, würden sich durch die Verzögerung des Projekts ergeben.

Markus Neukäufer, der bereits in früheren Bürgerversammlungen für eine Aufrüstung der Paarer Anlage eingetreten war, behauptete wiederum, die Kapazität der neuen Kläranlage mit knapp unter 10 000 Einwohnergleichwerten reiche künftig nicht aus. Hans Lotterschmid hingegen erklärte, auch nicht zum ersten Mal, die Berechnungen seien alle richtig und mit den entsprechenden Ämtern abgesprochen. Worauf Neukäufer dem Bürgermeister zurief, er würde „Blödsinn” erzählen und dieser schließlich die Sache für erledigt erklärte.

Übrigens: Werner Böhm, der Initiator des Bürgerbegehrens gegen den Kläranlagen-Neubau, kritisierte diesmal die angebliche Versäumnispolitik in Sachen Paar-Brücke bei Haslangkreit. Zur Orientierung: Die neue Stahlbrücke über die Paar wurde bereits vor Wochen montiert. Werner Böhm warf dem Bürgermeister dennoch vor, er habe sich mit dem Ersatzbau zu viel Zeit gelassen. Und forderte Lotterschmid auf: „Gehen Sie aus dem Amt”.


Von Thomas Winter
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