Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.04.2021 09:07

Hohe Investitionen fordern ihren Tribut

Sogenannte Dirtparks   für Jugendliche mit einem Mountainbike oder einem BMX gibt es bereits vielerorts, etwa in Thierhaupten. In Leahad soll in naher Zukunft auch ein solches Areal entstehen, die Frage ist allerdings noch, wo.	Foto: Petra Mießl (Foto: Petra Mießl)
Sogenannte Dirtparks für Jugendliche mit einem Mountainbike oder einem BMX gibt es bereits vielerorts, etwa in Thierhaupten. In Leahad soll in naher Zukunft auch ein solches Areal entstehen, die Frage ist allerdings noch, wo. Foto: Petra Mießl (Foto: Petra Mießl)
Sogenannte Dirtparks für Jugendliche mit einem Mountainbike oder einem BMX gibt es bereits vielerorts, etwa in Thierhaupten. In Leahad soll in naher Zukunft auch ein solches Areal entstehen, die Frage ist allerdings noch, wo. Foto: Petra Mießl (Foto: Petra Mießl)
Sogenannte Dirtparks für Jugendliche mit einem Mountainbike oder einem BMX gibt es bereits vielerorts, etwa in Thierhaupten. In Leahad soll in naher Zukunft auch ein solches Areal entstehen, die Frage ist allerdings noch, wo. Foto: Petra Mießl (Foto: Petra Mießl)
Sogenannte Dirtparks für Jugendliche mit einem Mountainbike oder einem BMX gibt es bereits vielerorts, etwa in Thierhaupten. In Leahad soll in naher Zukunft auch ein solches Areal entstehen, die Frage ist allerdings noch, wo. Foto: Petra Mießl (Foto: Petra Mießl)

Beim Ansatz der Gewerbesteuer für 2021 orientiert sich der Markt am Ergebnis des Vorjahres, nämlich 1,2 Millionen Euro. Mehr erwartet man sich vom Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, hier beläuft sich der Ansatz heuer auf 1,4 Millionen, das sind 200 000 Euro mehr als noch 2020. Insgesamt rechnet Leahad sogar mit höheren Einnahmen als in den vergangenen drei Jahren. Rund 3,6 Millionen Euro durch Steuern und allgemeine Zuweisungen erhofft sich der Wallfahrtsort.

Gut so, denn die Schlüsselzuweisungen sind gegenüber dem Vorjahr um rund 150 000 auf 478 000 Euro gesunken. Warum das so ist? Inchenhofen erlebt in diesem Jahr den Fluch des guten Wirtschaftens, der in der Systematik der kommunalen Finanzpolitik liegt.

Maßgebend dafür ist jeweils die Steuerkraft von vor zwei Jahren. Wer da gute Einnahmen verbuchen kann, bekommt anschließend zwei Jahre weniger Geld über die Schlüsselzuweisungen vom Staat und muss - wegen der höheren Umlagekraft - mehr Kreisumlage an den Landkreis zahlen. Die Kreisumlage hat sich trotz reduzierter Prozentpunkte nun um rund 250 000 Euro erhöht.

Diese beiden Posten wirken sich spürbar auf den kommunalen Finanzsäckel aus. So fällt die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt - ein wichtiger Maßstab für die finanziellen Spielräume einer Kommune - heuer mit 126 000 Euro eher mager aus. Beunruhigt ist Bürgermeister Toni Schoder darüber aber nicht. Schließlich geht es beim Haushaltsplan einer Gemeinde in erster Linie darum, die ständigen Ausgaben zu erfüllen. Das sei in Inchenhofen durchaus gewährleistet, Schoder zufolge reichen die Einnahmen aus dem Verwaltungshaushalt aber „gerade so aus, den normalen Betrieb aufrechtzuerhalten”.

Hauptverantwortlich für das Schrumpfen der Zuführung sind laut Schoder die zuvor genannte höhere Kreisumlage sowie gesunkene Schlüsselzuweisungen. Ein Blick in den Haushaltsplan zeigt zudem, dass die Personalkosten der Gemeinde kontinuierlich steigen: Lagen sie vor drei Jahren noch bei rund 660 000 Euro, wurden in diesem Jahr rund 870 000 Euro angesetzt, das entspricht einer Kostensteigerung von etwa 31 Prozent.

Inchenhofens Bürgermeister ist dennoch guter Dinge. Der Haushaltsplan zeige, dass die Gemeinde gut dasteht. „Wichtig ist, dass wir Projekte vernünftig umsetzen können und gleichzeitig die Kosten im Griff haben”, betonte der Rathauschef gestern auf Nachfrage.

Was die Schulden angeht, betrug das Minus zum Ende des vergangenen Jahres 700 000 Euro. 2020 wurde ein Kreditvolumen von 1,2 Millionen Euro eingeplant. Den bereits genehmigten Kredit schöpft die Kommune nun voll aus, das heißt, die restlichen 500 000 Euro werden heuer aufgenommen. Aufgrund der hohen Investitionen der kommenden Jahre wird die Gemeinde laut Verwaltungschef Beinen dann wohl auch so schnell kein allzu dickes finanzielles Polster aufbauen können.

Einen großen Posten bei den Investitionen macht der Kauf von Grundstücken mit 450 000 Euro aus. Weitere Investitionen gibt es im Bereich Abwasserbeseitigung (360 000 Euro) sowie für die neue Kläranlage in Paar (250 000 Euro). Für das Kirchenschiff wurden heuer 130 000 Euro eingeplant. Straßensanierungen stehen ebenfalls an; so bestehe etwa bei der Kornfeldstraße in Inchenhofen Sanierungsbedarf, führte Schoder aus.

Bereits vor einer Woche hat der Leahader Gemeinderat den Haushalt ausführlich vorberaten. Bei der Sitzung am Dienstag wurden quasi nur noch die Zahlen mit einigen Anmerkungen präsentiert, Nachfragen aus dem Gremium gab es keine mehr. Entsprechend glatt lief die anschließende Beschlussfassung ab: Einstimmig gaben die Gemeinderätinnen und -räte dem Zahlenwerk ihren Segen, sprich der Haushaltssatzung sowie dem Finanzplan für die Jahre 2021 bis 2024.

Der Verwaltungshaushalt, mit dem die laufenden Kosten bestritten werden, liegt 2021 bei ansehnlichen 5,1 Millionen Euro; der Vermögenshaushalt, zuständig für Investitionen, umfasst indes drei Millionen Euro. Die Grundsteuer wurde für land- und forstwirtschaftliche Betriebe festgesetzt auf 370 von Hundert (v.H.), für Grundstücke (B) auf 370 v.H.; die Gewerbesteuer beträgt unverändert 350 v.H.

Dirtpark: Dirt ist der englische Begriff für Schmutz oder Dreck. Tatsächlich ist ein Dirtpark zu Hügeln und Schanzen aufgeschütteter Dreck beziehungsweise Sand. Die dabei entstehenden Haufen werden als Sprungschanzen und Hindernisse für Crossfahrten mit Mountainbike, BMX oder speziell dafür konzipierten Rädern genutzt.

In Leahad soll nach dem Bekunden von Bürgermeister Toni Schoder in naher Zukunft ebenfalls ein solcher Dirtpark entstehen. Ein zehnjähriger Junge sei zu ihm gekommen mit einer Unterschriftenliste und habe ihn gebeten, sich für dieses Freizeitangebot stark zu machen. Nun gelte es noch einen geeigneten Platz zu finden, sagte der Rathauschef, der den Wunsch der Kinder und Jugendlichen gerne erfüllen möchte.

Einstimmig beschloss das Gremium die Vergabe der Pflanz- und Saatarbeiten zum Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Ingstetten-Oberbachern-Unterbachern. Einnahmen reichen „gerade so” aus, den normalen Betrieb aufrechtzuerhalten


Von Thomas Winter
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