Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.04.2011 15:32

Vorösterliches Glanzlicht

<p> <x_bildunterschr> <b>Mit einer Glanzleistung </b> verkörperte Christopher Grimm in der Hauptrolle den vierten König Thanael.  <tab/>Fotos: Baur </x_bildunterschr> </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Mit einer Glanzleistung </b> verkörperte Christopher Grimm in der Hauptrolle den vierten König Thanael. <tab/>Fotos: Baur </x_bildunterschr> </p>

Knapp 300 Zuschauer waren nach dem Schlussvorhang sichtlich angetan von einer beeindruckenden Gesamtleistung der Leonharder Laienspielgruppe und bedankten sich mit stehenden Ovationen bei den erleichtert lächelnden Darsteller. In diesem Moment fiel auch von Hans Schweizer, dem Vorsitzenden des Theatervereins, die ganze Anspannung ab und er war hochzufrieden mit seinem Ensemble. „Man ist im Vorfeld immer etwas skeptisch, aber man hat von Anfang an gespürt, dass unser Stück von den Zuschauern angenommen wird“, so ein sichtlich erleichterter Theaterchef.

Bewusst haben Schweizer und Autor Hermann Kollmansperger ihre Aufführungen in die vor-österliche Zeit gelegt, denn neben der anspruchsvollen Unterhaltung, die dieser Theaterabend bot, „wollen wir auch zum Nachdenken anregen und auf Ostern einstimmen“, konstatierten Kollmansperger und Theaterchef Schweizer. Beides gelang den beiden „Machern“ auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit dazu bei trug das wunderschöne Ambiente in dem im Jahr 1953 erbauten ehemaligen Kuh- und Pferdestall auf Gut Arnhofen, der in monatelanger Arbeit zu einem „Bühnen-Stadl“ umgebaut wurde, ausgestattet mit einer modernen Ton- und Lichttechnik und einem ausdrucksvollen Bühnenbild, bei dem sich Bühnenmaler Josef Friedl selbst übertroffen hat.

In Anlehnung an eine russische Legende folgte neben Caspar, Melchior und Balthasar noch ein vierter König dem Stern und machte sich auf den Weg nach Bethlehem. Diesen Grundgedanken griff Herrmann Kollmansperger auf, schrieb ein neues Drehbuch und erzählte dabei die Geschichte auf seine Art und Weise völlig neu. Die Hauptrolle des Thanael (so nennt Kollmansperger den vierten König in seinem Stück) verkörpert Christopher Grimm und liefert dabei eine Glanzleistung. Eindrucksvoll, authentisch und überzeugend interpretiert der 31-jährige Sainbacher die Rolle. Auf dem Weg zum göttlichen Kind trennte sich Thanael schnell von den drei Königen, weil er sich der Not seiner Mitmenschen widmete. Beeindruckend wie er, nachdem er seine gesamten irdischen Güter hergegeben hatte, selbst sein Leben verschenkte und für einen Sklaven in die Gefangenschaft ging.

Trotz aller Ernsthaftigkeit des religiösen Schauspieles gab es auch immer wieder Szenen zum Schmunzeln oder Lachen. Zuständig für diese heiteren Momente war Robert Müller in der Rolle des Seffus, dem treuen Weggefährten von Thanael. Diese Rolle des derben, aber treuen bajuwarischen Dieners Seffus war dem 52-Jährigen, der neben Schweizer mit zu den Gründungsmitgliedern des Theatervereins gehört, förmlich auf den Leib geschrieben.

Neben der großartigen schauspielerischen Leistung aller Akteure lieferten die Gesangseinlagen zusätzliche Glanzpunkte und unterstrichen die Dramaturgie der Aufführung. Reinhard Biederwolf hatte die Lieder komponiert, arrangiert und eingespielt. Teilweise als Darsteller mit eingebunden waren die Kirchenchöre von Inchenhofen und Sainbach, die zu Beginn des dritten Aktes eine der eindrucksvollsten Szenen boten. Die Bühne verwandelte sich in den Rumpf eines Galeerenschiffes und als der römische Tribun Centurio (Martin Mayer) nach einer gewonnenen Seeschlacht Thanael die Freiheit schenkte, sangen die zurückgeblieben Galeerensklaven in ihren zerlumpten Kleidern voller Inbrunst „Auch in Sklaven schlägt ein Herz“. Mit dabei auch Inchenhofens Bürgermeister Karl Metzger.

Ungemein einfühlsam und bewegend auch Angelika Tremmel (als Maria, die Mutter Jesus) als sie vor dem Leichnam ihres Sohnes kniend „O Haupt voll Blut und Wunden“ sang. „Ich war im tiefsten Inneren berührt und hatte in diesem Moment Tränen in den Augen“, gestand Inchenhofens Pfarrer Stefan Gast. Und so wie der Leonharder Kirchenhirte empfanden wohl viele im Saal diese aufwühlende Szene die zu dem emotionalen Höhepunkt dieses bemerkenswerten Abends gehörte.

Im heiteren Auftakt des Stückes am Hofe von Thaneals Vater (Michael Rigl sen.) zeigte Zita Gamperl ihr Gesangstalent, als sie als Tänzerin mit dem Lied „Ich will mehr“ vergebens um Thanaels Gunst warb, aber mit ihren gelungenen Auftritt die Gunst der Zuschauer gewann. Dies sind jedoch nur einige der Glanzlichter die „Thanael – der vierte König“ zu bieten hat.


Von REdler
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