Vorösterliches Glanzlicht
Inchenhofen – Chapeau Inchenhofener Theaterfreunde! Die Premiere der Neuinszenierung des historischen Schauspiels „Thanael – der vierte König“ im Arnhofer Stadl war ein überwältigender Erfolg. Bei aller Nachdenklichkeit des religiösen Hintergrundes des Stückes überraschten die heiteren Momente, eine einfühlsame Liebesgeschichte und als Höhepunkte bemerkenswerte Gesangseinlagen.
Knapp 300 Zuschauer waren nach dem Schlussvorhang sichtlich angetan von einer beeindruckenden Gesamtleistung der Leonharder Laienspielgruppe und bedankten sich mit stehenden Ovationen bei den erleichtert lächelnden Darsteller. In diesem Moment fiel auch von Hans Schweizer, dem Vorsitzenden des Theatervereins, die ganze Anspannung ab und er war hochzufrieden mit seinem Ensemble. „Man ist im Vorfeld immer etwas skeptisch, aber man hat von Anfang an gespürt, dass unser Stück von den Zuschauern angenommen wird“, so ein sichtlich erleichterter Theaterchef.
Bewusst haben Schweizer und Autor Hermann Kollmansperger ihre Aufführungen in die vor-österliche Zeit gelegt, denn neben der anspruchsvollen Unterhaltung, die dieser Theaterabend bot, „wollen wir auch zum Nachdenken anregen und auf Ostern einstimmen“, konstatierten Kollmansperger und Theaterchef Schweizer. Beides gelang den beiden „Machern“ auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit dazu bei trug das wunderschöne Ambiente in dem im Jahr 1953 erbauten ehemaligen Kuh- und Pferdestall auf Gut Arnhofen, der in monatelanger Arbeit zu einem „Bühnen-Stadl“ umgebaut wurde, ausgestattet mit einer modernen Ton- und Lichttechnik und einem ausdrucksvollen Bühnenbild, bei dem sich Bühnenmaler Josef Friedl selbst übertroffen hat.
Ungemein einfühlsam und bewegend auch Angelika Tremmel (als Maria, die Mutter Jesus) als sie vor dem Leichnam ihres Sohnes kniend „O Haupt voll Blut und Wunden“ sang. „Ich war im tiefsten Inneren berührt und hatte in diesem Moment Tränen in den Augen“, gestand Inchenhofens Pfarrer Stefan Gast. Und so wie der Leonharder Kirchenhirte empfanden wohl viele im Saal diese aufwühlende Szene die zu dem emotionalen Höhepunkt dieses bemerkenswerten Abends gehörte.
Von Robert Baur
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Veröffentlicht am 03.04.2011 15:32 Uhr