Der Mais, den Christian Scherer in Schönau anbaut, landet nicht in der Biogasanlage. Er wird für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet. Seit 2009 hat der 52-Jährige auf Bio umgestellt. „Als ich dann im Zuge der Öko-Modell-Region angesprochen wurde, ob ich weiße Lupinen und Popcornmais anbauen würde, habe ich gleich zugesagt”, berichtet der Landwirt. „Ich probiere gerne etwas Neues aus.” Er traf sich mit Kathrin Seidel und einem Anbauberater von Bioland. Das Saatgut für die Sorte „White Selection” stammt aus Österreich. Es ist keine Hybridsorte, aus jedem Körnchen kann also eine neue Pflanze wachsen, die ein bis zwei Kolben mit je etwa 500 Körnchen trägt. Von Anfang an hellauf begeistert von der Idee ist auch Alexander Rusch vom Aichacher Kino. Im Cineplex wird Popcorn begeistert gefuttert, warum es also nicht einmal mit Biopopcorn aus dem Wittelsbacher Land versuchen? Am 10. Mai wurde in Schönau ausgesät. Zwölf Reihen sind es heuer erst einmal. Doch zum Ernten taugen die üblichen Maishäcksler nicht. Die Körner müssen heil bleiben, sonst poppen sie nicht. Schon der kleinste Riss verhindert, dass aus dem kleinen Korn ein fluffiges Popcorn wird.  Christian Scherers „White Selection” hat kleinere Kolben, und die Pflanzen sind auch nicht so hoch, wie man das bei Mais oft sieht. Die Körnchen sind vanillefarben, nicht orange-gelb. Für die Ernte bräuchte man einen speziellen Kolbenpflücker. Doch dieser war für die vergleichsweise kleine Fläche in Inchenhofen nicht zu bekommen. Also wurde am Samstag geerntet wie anno dazumal. Per Hand. In fröhlicher Stimmung ging es gegen 10 Uhr am Vormittag zu Fuß hinaus auf den Acker. Zum Glück hielt das Wetter. Scherers Freunde, Nachbarn und Bekannte sammelten in Eimer. Diese leerten die Helfer dann in Scherers Traktorschaufel. Er fuhr die Maiskolben auf den Hof, kippte sie dort sanft auf ein aus Strohballen gebautes „Sofa”. Kolben für Kolben banden die Helfer dann an Stricke und hängten die Bündel zum Trocknen an ein Gestell. Wenn der Mais die richtige Konsistenz hat - er muss innen drin noch einen bestimmten Anteil Feuchtigkeit behalten, sonst poppt er nicht auf - muss er noch gerebelt werden. Wieder von Hand. Ob die Aktion von Erfolg gekrönt wird, soll sich im Januar im Aichacher Kino zeigen. Dann wird dort versuchsweise gepoppt. AUSFÜHRLICHER BERICHT IN DER AICHACHER ZEITUNG.