Die bayerische Staatsregierung wird dieses Jahr vertreten von Staatsminister Florian Herrman, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien. Das Pontifikalamt zelebriert Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg mit mehreren Geistlichen. Beginn ist am Sonntag um 9.30 Uhr. Der Gottesdienst wird vom Kirchenchor mit Orchester und der kleinen Orgelsolomesse von Joseph Haydn umrahmt. Bereits am Samstag, 2. November, eröffnet um 18 Uhr ein Jugendgottesdienst mit Pfarrer Dominik Zitzler aus Hörzhausen das Leonhardifest. Die Paradise Band und die „Wilden Kirchenmäuse” gestalten die Messe. Im Anschluss findet die Lichterprozession zum Friedhof statt. Das Fest endet am Sonntag mit einer Festandacht und Kirchenführung in der Wallfahrtskirche. Die Vorbereitungen dafür laufen in Inchenhofen bereits auf Hochtouren: Viele Helfer gestalten die 19 Motivwagen, bauen Kulissen, binden Girlanden und sogar der Boden wird - je nach Szene - mit Kies oder Teppichen bedeckt. Hans Schweizer, Vorsitzender des Leonhardikomitees, werkelt bis zum Schluss fleißig mit und freut sich jedes Jahr aufs Neue auf dieses Großereignis. Er hat bereits vor Monaten mit der Organisation des Festes begonnen, Pferdebesitzer kontaktiert, Darsteller für die Festwagen eingeteilt, Blumenschmuck organisiert und Trachtler eingeladen. Eine ganz besondere Rolle spielen die Inchenhofener selbst, die in lebenden Bildern das Wirken des heiligen Leonhard auf den beeindruckenden Motivwagen darstellen. Auf den Festwagen verharren die Darsteller fast zwei Stunden lang in ihren Posen. Dreimal ziehen die Wagen, Pferde und Musikkapellen um die Wallfahrtskirche. Von der Tribüne gegenüber der Kirche aus werden die vorbeiziehenden Gruppen und Festwagen erklärt. Zur Pferdesegnung wird gebetet und gesungen, Weihwasser gesprengt und mit der Reliquie des heiligen Leonhard der Segen erteilt. Seit 1965 findet der Leonhardiritt in Inchenhofen ohne Unterbrechung statt. Eingeführt wurde der Umritt aber bereits 1457. Damit gilt er als einer der ältesten in Bayern. Seit 1659 gibt es auch eine päpstlich genehmigte Erzbruderschaft zum heiligen Leonhard. Als Helfer in allen Notlagen wird der heilige Leonhard angerufen. Er ist besonderer Schutzpatron der unschuldig Gefangenen, der Geisteskranken und auch der Mütter. Später wurde aus dem „Kettenheiligen” der Beschützer für das angekettete Hausvieh. Er gilt umgangssprachlich als der bayerische Herrgott. Am Sonntag, 27. Oktober, um 17.45 Uhr wird ein Bericht über den Inchenhofener Leonhardiritt im Bayerischen Fernsehen in „Schwaben und Altbayern” ausgestrahlt.