Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.10.2021 16:50

Mit der Kutsche aufs Treppchen

Konzentriert bei der Sache auf dem Turnierplatz:   Lea Walter mit ihrem Pony Smarty und in dem Fall Beifahrer Nikolaus Möllmann. Dass sie möglichst geschwind, geschickt und fehlerfrei unterwegs ist, ist der 18-Jährigen ebenso wichtig, wie das „möglichst schicke Gesamtbild” des Trios aus Tier, Kutscherin und Beifahrer. Das Bild entstand während der Siegerehrung der Kombinierten Prüfung in Niederlindach. 	Foto: Michelle Ermer (Foto: Michelle Ermer)
Konzentriert bei der Sache auf dem Turnierplatz: Lea Walter mit ihrem Pony Smarty und in dem Fall Beifahrer Nikolaus Möllmann. Dass sie möglichst geschwind, geschickt und fehlerfrei unterwegs ist, ist der 18-Jährigen ebenso wichtig, wie das „möglichst schicke Gesamtbild” des Trios aus Tier, Kutscherin und Beifahrer. Das Bild entstand während der Siegerehrung der Kombinierten Prüfung in Niederlindach. Foto: Michelle Ermer (Foto: Michelle Ermer)
Konzentriert bei der Sache auf dem Turnierplatz: Lea Walter mit ihrem Pony Smarty und in dem Fall Beifahrer Nikolaus Möllmann. Dass sie möglichst geschwind, geschickt und fehlerfrei unterwegs ist, ist der 18-Jährigen ebenso wichtig, wie das „möglichst schicke Gesamtbild” des Trios aus Tier, Kutscherin und Beifahrer. Das Bild entstand während der Siegerehrung der Kombinierten Prüfung in Niederlindach. Foto: Michelle Ermer (Foto: Michelle Ermer)
Konzentriert bei der Sache auf dem Turnierplatz: Lea Walter mit ihrem Pony Smarty und in dem Fall Beifahrer Nikolaus Möllmann. Dass sie möglichst geschwind, geschickt und fehlerfrei unterwegs ist, ist der 18-Jährigen ebenso wichtig, wie das „möglichst schicke Gesamtbild” des Trios aus Tier, Kutscherin und Beifahrer. Das Bild entstand während der Siegerehrung der Kombinierten Prüfung in Niederlindach. Foto: Michelle Ermer (Foto: Michelle Ermer)
Konzentriert bei der Sache auf dem Turnierplatz: Lea Walter mit ihrem Pony Smarty und in dem Fall Beifahrer Nikolaus Möllmann. Dass sie möglichst geschwind, geschickt und fehlerfrei unterwegs ist, ist der 18-Jährigen ebenso wichtig, wie das „möglichst schicke Gesamtbild” des Trios aus Tier, Kutscherin und Beifahrer. Das Bild entstand während der Siegerehrung der Kombinierten Prüfung in Niederlindach. Foto: Michelle Ermer (Foto: Michelle Ermer)

1, 2, 3 - so lauten die Platzierungen, auf die die 18-jährige Motzenhofenerin mit ihrem Pony in ihrer ersten Saison zurückblicken kann. In Niederlindach bei den Bayerischen Meisterschaften landete das Team in der Wertung ganz oben, es folgten die Oberbayerischen Meisterschaften in Schrobenhausen Ende August und schließlich die Einspänner-Meisterschaften in Pfarrkirchen, bei denen das Duo aus Motzenhofen in der kombinierten Wertung der Einspänner Klasse A auf Rang 3 landete. Für ihr Hobby ist Lea Walter bereit, Opfer zu bringen. Denn nicht nur ihr Sport ist aufwendig, auch die Turniere sind es: Pro Wettkampf sind drei Tage verplant, schließlich gilt es, im Fahrsport drei Disziplinen zu bewältigen: Dressur, Gelände und Hindernisfahren. Diese können einzeln gewertet werden, es gibt jedoch auch kombinierte Prüfungen, bei denen das Gespann mit den besten Resultaten in allen drei Teilprüfungen siegt.

Dazu kommt zuweilen die nicht ganz kurze Anfahrt mit einem Hänger; Mensch und Pferd brauchen obendrein einen Übernachtungsplatz. In Pfarrkirchen, wo sie selbst mit Auto und Hänger hin kutschierte, schlief die 18-Jährige kurzerhand im Hänger, während Smarty in einer festen Box nächtigen durfte. „Der braucht das”, erklärt die begeisterte Ponyfreundin, die ihren Smarty „niemals” weggeben würde. Er sei „kein einfaches Pferd”, sagt sie, „der schenkt einem nichts”. Und trotzdem bleibt Lea hartnäckig. Weil sie sich genau damit einen Kindheitstraum erfüllt.

Die angehende Industriekauffrau ist mit Pferden auf der „Moho-Ranch” in Motzenhofen aufgewachsen; auch ihre Mutter sitzt häufig auf dem Kutschbock. „Mit drei Jahren war ich schon auf der Kutsche dabei”, erzählt das zierliche Mädchen mit dem blonden Zopf, „von meiner Mama hab ich viel gelernt”. Wahrscheinlich sei ihr das Kutschenfahren in die Wiege gelegt worden. Schon als Mädchen habe sie gespielt, sie sei auf Fahrturnieren dabei - jetzt ist es damit Ernst geworden, gepaart mit Erfolg. Unübersehbar und unüberhörbar sind bei der jungen Frau Stolz und Begeisterung darüber.

Statt Reisen zu unternehmen, fährt sie zu Wettkämpfen. Um fünf Uhr aufzustehen, um das Pferd „einzuzopfen”, das sei gar kein Problem. „Das ist mein Urlaub.” Weil dort die ganze „Fahrerfamilie” zusammenkommt, weil das ganze Drumherum, die Atmosphäre bei solchen Events, ganz unvergleichlich sei und „süchtig macht”. Vor allem der Teamspirit. Klar gebe es Konkurrenz, aber ebenso ganz, ganz viel Miteinander. „Weil es in dem Sport ohne nicht geht”, begründet Lea Walter.

Harmonie mit dem Pferd, Einklang mit dem Beifahrer, der unersetzlich ist, Hilfe beim Einladen oder Vorbereiten der Tiere, zählt sie auf. Und sie vergisst dabei auch nicht die Menschen, die sie auf ihrem Weg unterstützen: Ihr Trainer Günter Kraus mit seiner Familie, die Familie Hofstetter, auf deren Platz in Klingsmoos sie zum Training fahren darf, und freilich Mama, Oma und Onkel.

Lea Walter wurde in den oberbayerischen Förderkader aufgenommen. Weiter machen und vorwärts kommen will sie, solange es „Spaß macht” und geht. „Schließlich ist Smarty kein 20 000-Euro-Pferd.” Aber jetzt macht die Industriekauffrau-Auszubildende im dritten Lehrjahr eine Wettkampfpause. Ihre Abschlussprüfung will sie nicht versemmeln... Die Wettkämpfe „sind mein Urlaub”


Von Ines Speck
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