Ziegler war natürlich klar, dass das Thema Photovoltaik nicht an der Bürgerversammlung vorbeigeht, obwohl er es lieber bei dem Hinweis belassen hätte, dass es dazu eine eigene, große Infoveranstaltung geben wird. Ziegler wurde aber gefragt, und so gab er Auskunft. Erst vor einem Jahr sprach sich der Gemeinderat mit knapper Mehrheit (beide Anträge abgelehnt mit 7:7 und 6:8 Stimmen) gegen Photovoltaikanlagen auf Igenhausener Flur aus. Jetzt gab es ein Déjà-vu. Es liegen der Gemeinde zwei Anträge auf einen Solarpark in Motzenhofen vor, den die Energiebauern bauen wollen. Einer, etwa elf Hektar groß, soll im östlichen Bereich, der andere, etwa sechs Hektar groß, im südlichen Bereich entstehen. Ziegler weiß, dass die Anträge die Gemeinde und den Gemeinderat spalten werden. „Wie wir auch entscheiden, es kann nur falsch sein. Die einen werden schimpfen, weil wir ihn abgelehnt, die anderen, weil wir ihn genehmigt haben.” Zumindest bei der Bürgerversammlung war das Stimmungsbild einhellig. Niemand wollte die Photovoltaikanlagen haben. „Wir hatten auch so 100 Jahre Strom, wir brauchen den Sch..... nicht”, erregte sich eine Frau und sprach allen anderen aus dem Herzen. Allen, nur nicht dem ehemaligen Gemeinderat Alois Lechner. „Ich bin kein Grüner, aber was regenerative Energien angeht, sind wir weit hinten dran. Da müssen wir was tun”, hob Lechner den Finger. Bürgermeister Ziegler wollte zu diesem Thema keine längere Diskussion aufkommen lassen und verwies auf die Infoveranstaltung, die aus Platzgründen voraussichtlich im Hollenbacher TSV-Sportheim über die Bühne gehen wird. Ein Termin steht noch nicht fest, aber es wird nicht mehr allzu lange dauern. Ziegler möchte nämlich, „dass auf alle Fälle” noch der alte Gemeinderat darüber abstimmt und entscheidet. Die anderen Themen waren relativ harmlos. Eine Frau verlangte nach mehr Licht, also Straßenlampen zwischen Feuerwehrhaus und Gewerbegebiet. „Die sind schon in Auftrag gegeben”, erklärte der Bürgermeister. Weiter wurde gemahnt, dass es auf der Straße nach Walchshofen leicht zu Unfällen kommen könnte, weil Verkehrsschilder fehlen. „Das Landratsamt hat schon zugesagt, dass Schilder aufgestellt werden, die die Vorfahrt regeln”, konnte Ziegler auch hier das Problem schnell lösen. „Ich bin nur gespannt, wann.” In der Kornfeldstraße will sich der Bürgermeister um den Einbau eines Rasengitters kümmern, und darum, dass in der 30-Zone nicht immer übers Tempo hinausgeschossen wird. Ziegler will die Polizei bitten, hin und wieder zu blitzen, auch in den anderen Tempo-30-Zonen. Auf eine Nachfrage bezüglich Nitratmessstellen konnte der Bürgermeister mitteilen, dass die Trinkwasserqualität „einwandfrei” sei. Der Eichenprozessionsspinner treibt auch in Motzenhofen sein Unwesen. Die fachmännische Entsorgung kostet jedoch pro Baum 500 Euro. „Bei 140 Bäumen in der Gemeinde geht das ins Geld.” Ziegler will die Eichen nun kostengünstiger mit einem eigenen Mittel spritzen lassen. „Ich habe lange nichts vom Biber gehört. Sind die alle weg?”, fragte ein Mann. „Vor dem Brexit wurden sie nach England ausgeliefert”, antwortete Ziegler. Wie es jetzt weitergeht, müsse man mit dem Jäger abklären. Dann bekam der Hollenbacher Bürgermeister Applaus für seine Ausführungen, und der gemütliche Teil des Abends begann. Die nächste Bürgerversammlung findet am Donnerstag, 13. Februar, um 19.30 Uhr im Sportheim des FC Igenhausen statt. Zielger: „Wie wir auch entscheiden, es kann nur falsch sein”