Vor ziemlich genau einem Jahr mussten sich die Hollenbacher Gemeinderäte schon einmal mit Solarparks beschäftigen. Die beiden Anlagen bei Igenhausen und Hirschbach wurden knapp abgelehnt (wir berichteten). Am Donnerstag nun stand das Thema einmal mehr auf dem Plan. „Enttäuschend wenig”, das sagte nach der öffentlichen Sitzung einer der zwölf Besucher, habe man über das Vorhaben erfahren. Bekannt ist: Die Energiebauern GmbH hat das Ansinnen, auf einer Fläche, die etwa zwölf Hektar groß ist und zwischen Motzenhofen und Inchenhofen liegt, einen Solarpark zu errichten. Weitere Details und Diskussionen werden auf einer Info-Veranstaltung folgen, für die sich die Gemeinderäte einstimmig entschieden haben. Ein Termin wird noch bekannt gegeben. Bürgermeister Xaver Ziegler und Therese Isele-Juraske, beide aus Motzenhofen, veranlasste der Plan zu längeren Stellungnahmen: Laut Ziegler sei Hollenbach im Landkreisvergleich zwar hinsichtlich regenerativer Energieerzeugung „eher Schlusslicht” und auch der Ort, den die Energiebauern im Auge haben, sei hinsichtlich des Landschaftsbilds eine „unauffällige Fläche”, doch habe er auch Bedenken. Vor allem die Jagd bereite ihm Bauchschmerzen. Wie Ziegler informierte, sei das dortige „Gemeinschaftsjagdrevier” derzeit 275 Hektar groß; qua Gesetz sei eine Mindestgröße von 250 Hektar vorgeschrieben. Liegt die Fläche darunter, gehe die Jagd verloren. Jetzt habe man zwar einen „Puffer” von 25 Hektar, die sieht Ziegler aber schrumpfen, unter anderem wegen der zwölf Hektar eingezäunten Solarparks. Die Gemeinde solle sich hier nicht selbst in ihrer Entwicklung beschneiden, führte er ins Feld. Für ihn persönlich gehe es in Ordnung, „einen Teil der beantragten Fläche” zum Solarpark zu machen. An Therese Isele-Juraske hätten sich mehrere Bürger gewandt, sagte sie in der Sitzung, als sie zu ihrem Redebeitrag ansetzte. Der „Industriestandort Motzenhofen” habe sich in der jüngsten Vergangenheit sehr stark verändert. Sie nannte die „Raiffeisen-Türme”, den Supermarkt, das Gewerbegebiet und „Haimer mit seiner nächtlichen Beleuchtung” in den ehemaligen Betzmeir-Hallen. Dazu komme die Landwirtschaft, die dort vor allem geprägt sei von „Sonderkulturen” wie Heidelbeeren und Spargel. Damit gehen riesige „Folien-Felder” einher. Wie Ziegler gab auch sie zu bedenken, die Jagd nicht einzuschränken. Sie schloss mit einer Frage, die ihr ein „alter Hollenbacher” gestellt habe: „Was macht ihr aus Motzenhofen?” Weiter diskutiert werden soll also nun auf einer Info-Veranstaltung. Der Gemeinderat hat sich aber auch zum Ziel gesetzt, das Thema noch in dieser Periode abzuarbeiten. Dies wolle man nicht gleich dem neuen Gemeinderat aufbürden. „Was macht ihr aus Motzenhofen?”