Anspruchsvolle Aufgaben
Hilgertshausen - Mit insgesamt 25 Einsätzen hatte die Freiwillige Feuerwehr Hilgertshausen im Jahr 2022 viel zu tun. Wesentlich ruhiger war es für die Floriansjünger ein Jahr zuvor, da mussten sie nur 14-mal ausrücken. Wie Kommandant Rudi Effner den 58 Spritzenmännern auf der Jahreshauptversammlung der Wehr in der Hilgertshauser Sportgaststätte aufzeigte, gab es 2022 mitunter sehr spektakuläre Einsatze. Ganze zwölf Mann brauchte es, um - zusammen mit dem Rettungsdienst - beim Transport einer 240 Kilogramm schweren Frau zu helfen. Für die Patientin, berichtete Rudi Effner, brauchte es ein Tragetuch und einen speziellen Rettungswagen für Schwergewichtige mit Ladebordwand.

Kein alltäglicher Einsatz war auch die Unterstützung des Rettungsdienstes bei der Reanimation eines Fahrradfahrers. Der Radler erlitt auf der Strecke zwischen Stadelham und Hilgertshausen einen Herzinfarkt. Auch Sturmschäden haben die Feuerwehr immer wieder beschäftigt. Beim Brand eines Strohballenlagers bei Eichhofen war auch Hilgertshausen unter den 15 Feuerwehren, dem THW und dem Hubschrauber der Bundespolizei, der mit Wärmebildkamera ausgerüstet war.
Bürgermeister Markus Hertlein beeindruckte die Schlagkraft der 57 Dienstleistenden in Hilgertshausen, nachdem zuvor der Kommandant erklärt hatte: "Die Arbeit in der Feuerwehr erledigt man nicht einfach so nebenher, denn sie erfordert eine große Bandbreite an Fachwissen, stete Einsatzbereitschaft, Verzicht auf Freizeit und hohe Anforderungen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit." Es sei keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen, Männer und Jugendliche ehrenamtliche Zeit aufbrächten, um in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern zu helfen, "oftmals sogar unter Einsatz ihres eigenen Lebens".
Das Durchschnittsalter der Hilgertshauser Feuerwehrler beträgt 37 Jahre, die durchschnittliche Zugehörigkeit zum Feuerwehrdienst 17 Jahre. Effner zeigte auch auf, dass er auf gute Ausbildung großen Wert lege, weil das die Voraussetzung für einen optimalen Einsatzverlauf sei. Bei den Übungen müsse jeder Handgriff sitzen. Eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sei der Grundstock für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrler. Wichtig sei natürlich auch die gute Ausrüstung, für die die Gemeinde im vergangenen Jahr mit der Anschaffung eines Mannschafttransportwagens (MTW) gesorgt habe.
2022 wurden separate Maschinistenausbildungen in Gruppenübungen durchgeführt. Die Leitung des Atemschutzbereiches übernahmen Thomas Füracker und Hubert Gamböck. Effner kam auch auf zwölf Beförderungen zu sprechen. "Diese werden nicht einfach ausgesprochen, weil jemand so und so viele Dienstjahre auf dem Buckel hat, sondern weil Engagement, Einsatzbereitschaft, Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen und andere Kriterien wie persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten, Voraussetzungen darstellen", unterstrich Effner. Er gratulierte Max Fottner, Christian Füracker, Philipp Gallitzendörfer, Tobias Graether, Daniel Gruber, Josef Keimel, Sebastian Kölbl, Sebastian Markert, Timothy Simones und Stefan Wörmann zur Beförderung zum Oberfeuerwehrmann. Freuen dürfen sich auch Robert Schmid (aufgestiegen zum Hauptfeuerwehrmann) und Franz Lugmayr (aufgestiegen zum Löschmeister). Über die Wahlen im Feuerwehr-Verein wird gesondert berichtet.
Von Josef Ostermair
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Veröffentlicht am 25.01.2023 18:10 Uhr