Eine, die an der Erarbeitung der Forderungen und „realistisch zu tragenden Maßnahmen” beteiligt war, ist Ulrike Böhm aus Dasing. Sie sagt: „Wählen ist das eine, sich konkret einbringen zu können, das andere.” Gerade dass Bürgerräte „ein ganz konkretes Anliegen” haben, findet sie „toll”. Sie würde sich wieder beteiligen und empfiehlt genau das jedem, der vielleicht einmal einen Anruf von Unbekannt bekommt. Mit einem solchen hat Ulrike Böhms Engagement für den Bürgerrat begonnen. Sie erklärt: „Irgendwo in Deutschland werden Telefonnummern generiert und angerufen.” Ihre war darunter. Zunächst sei sie schon skeptisch gewesen, erzählt sie. Ist das seriös? Was ist überhaupt ein Bürgerrat? Bin ich dem gewachsen? Solche und ähnliche Fragen seien ihr an dem Abend, als der Anruf von Unbekannt kam, durch den Kopf gegangen. „Klima und Politik, das sind zwei schon sehr komplexe Themen”, sagt sie. Doch „die Dame am Telefon” habe sie nicht nur ausführlich aufgeklärt, sondern ihr auch ein Starterpaket an Informationen zur Verfügung gestellt. Damit fühlte sich die 46-jährige Dasingerin dann doch gerüstet, um mit weiteren 159 Menschen in ganz Deutschland, die ebenso zufällig ausgewählt wurden, zu diskutieren. Im Nachhinein sagt sie: „Diese Möglichkeit, an einem wichtigen Zukunftsthema mitzuwirken, ist eine echt coole Sache.” Das Interessante an dem Gutachten ist, dass die Vorschläge an der Basis erstellt wurden. Ulrike Böhm betont: „Da haben sich 160 Menschen wie du und ich über acht Wochen Gedanken gemacht und viel Zeit investiert, um konkret zu benennen, was die Gesellschaft leisten kann, welche Maßnahmen realistisch zu tragen sind. Im Mittelpunkt stand die Frage, was sich wirklich im Alltag umsetzen lässt. An anderen Punkten sind wir klar zu der Einsicht gekommen: Das steht nicht in unserer Macht, das zu ändern. Daraus sind dann klare Forderungen an Politik und Wirtschaft entstanden.”